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Dein Ende wird dunkel sein (German Edition)

Dein Ende wird dunkel sein (German Edition)

Titel: Dein Ende wird dunkel sein (German Edition)
Autoren: Michelle Paver
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Vereinigung. Doch sie ist gefährlich, denn ich weiß, dass ich mich, wenn ich es tue, zugleich mit Gruhuken vereine, und mit dem, was da im Dunklen umgeht.
    Als ich mich hinsetzte, um dies niederzuschreiben, war mir nicht klar, für wen ich es tat, doch jetzt weiß ich es. Es ist für dich, Gus. So sind die Dinge gewesen, seit ich dich verloren habe.
    Und vielleicht werde ich diese Seiten morgen, wenn ich ans Meer gehe, verbrennen und die Asche in die Wellen streuen, und sie wird dich erreichen, wo auch immer du sein magst.
    Ich beginne mich zu fragen, ob deine Eltern wohl doch recht damit hatten, mir nicht die Schuld an deinem Tod zu geben. Vielleicht bist du gar nicht nach Gruhuken zurückgekehrt, um mich zu retten, sondern nur, um die Expedition zu retten. Vielleicht hast du für mich nicht dasselbe empfunden wie ich für dich. Ich werde es niemals wissen.
    Doch das kann ich ertragen. Es ist nicht das Schlimmste. Das Schlimmste ist, nicht zu wissen, ob du noch immer dort bist. Bist du noch da, Gus? Bist du noch immer im schwarzen Wasser? Wandelst du am Ufer, in der toten grauen Stille, zwischen den Walgebeinen? Oder wurdest du vernichtet wie ein Funke, alle Spuren von dir ausgelöscht? Oh, ich hoffe es so sehr! Ich ertrage die Vorstellung nicht, dass du noch dort bist.
    Denn ich weiß, dass ich niemals zurückkehren kann. Nicht einmal für dich, Gus. Nicht einmal, wenn ich daran denke, wie es zu Anfang war: die Trottellummen auf den Klippen und die Robben, die durchs grüne Wasser glitten, und das Eis, das in der Bucht flüsternd Selbstgespräche führte.
    ENDE

[zur Inhaltsübersicht]
    Nachwort der Autorin
    Ich war erstmals im Sommer 2007 in Spitzbergen, als ich auf einem Schiff die ganze Inselgruppe bereist und an vielen schönen, verlassenen Orten angelegt habe, darunter Minenruinen und Pelztierjägerlager. Diese Reise hat mich zu Jacks Erlebnissen zur Zeit der Mitternachtssonne und seinem ersten Eindruck von Gruhuken inspiriert. Vorigen Winter war ich noch einmal in Spitzbergen, um mich erneut mit den Huskys vertraut zu machen, im Dunkeln auf Schneeschuhen zu laufen und ein Gefühl für die Polarnacht zu bekommen.
    Was Spitzbergen anbelangt, wie es Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts war, mitsamt dem Leben von Pelztierjägern, Seeleuten und denen, die wissenschaftliche Expeditionen zu den Inseln unternahmen, bin ich besonders folgenden Werken zu Dank verpflichtet: The Diaries of Thorleif Bjertnes (Nordaustlandet 1933–34, ins Engl. übersetzt von Lee Carmody, Svalbard Museum, 2000); Spitsbergen: An Account of the Exploration, Hunting, Mineral Riches and Future Potentialities of an Arctic Archipelago (R. N. R. Brown, London 1920); A Woman in the Polar Night (C. Ritter, London 1955; dt. Christiane Ritter, Eine Frau erlebt die Polarnacht ); With Seaplane and Sledge in the Arctic (G. Binney, New York 1926); Under the Pole Star – The Oxford Universitiy Arctic Expedition 1935–6 (A. R. Glen, London 1937).

    Ich sollte jedoch darauf hinweisen, dass die Charaktere in der Geschichte erfunden sind und keine Ähnlichkeit mit jenen beabsichtigt war, die an den realen Expeditionen teilnahmen, welche in den meisten Fällen glücklicher ausgingen als die von Jack. Und falls sich jemand versucht sieht, Gruhuken auf der Landkarte zu suchen: Es existiert nicht. Es ist überdies nicht zu verwechseln mit der Landzunge Gråhuken, wo einst die respektable Ehefrau eines Pelztierjägers überwintert hat (siehe oben, Eine Frau erlebt die Polarnacht ). Ich habe Gruhuken erfunden, und soweit mir bekannt ist, ist seine topographische Beschaffenheit in Spitzbergen nirgends zu finden.
    Ich möchte den Menschen von Longyearbyen für ihre Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft danken, insbesondere denen, die mich bei vielen Gelegenheiten geführt haben, sowie dem freundlichen, kundigen Personal des faszinierenden Svalbard-Museums. Wie stets geht mein Dank an meinen Verlag Orion für die grenzenlose Begeisterung und Unterstützung, besonders an meinen Lektor John Wood und seine Stellvertreterin Jade Chandler sowie meinen großartigen Agenten Peter Cox, der mich ermutigt hat, seit ich vor fast einem Jahrzehnt die Idee zu dieser Geschichte skizzierte.
    Schlussendlich möchte ich betonen, dass sich seit 1937, als Longyearbyen einen bedrückenden Eindruck auf Jack machte, dort einiges verändert hat. Ich habe es immer, sommers wie winters, als angenehmen Ort empfunden. Es lohnt einen Besuch, ob Sie die Arktis lieben oder einfach neugierig sind
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