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Dein Blick in meiner Morgenroete

Dein Blick in meiner Morgenroete

Titel: Dein Blick in meiner Morgenroete
Autoren: Cathy McAllister
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nahm den Deckel vom Topf. »Hmmmm. Das riecht verführerisch. Sorry, Kerima, doch im Moment erscheint mir die Suppe begehrenswerter, als die Nacht im Bett zu schlafen. Aber ich hoffe, du leistest mir auf der Couch Gesellschaft?« Er zwinkerte seiner Frau zu und diese schüttelte lächelnd den Kopf. Auch ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
    »Wenn du schon dabei bist, dann hol doch schon mal genug Schüsseln für alle aus dem Schrank, ja?«, sagte sie und Basser tat, wie gebeten.
    Wenig später saßen wir über unserer Suppe und genossen das Essen in einträchtigem Schweigen. Coles Mum war die beste Köchin der Welt, noch besser als meine Mum.
    Als ich am Abend aus der Dusche trat und in meinen kuscheligen Bademantel schlüpfte, ließ ich den Tag in Gedanken Revue passieren. Dieser neue Typ ging mir nicht aus dem Kopf. Irgendetwas war mit ihm, doch ich konnte nicht benennen, was. Er war kein Seeker, so viel stand fest, doch er war auch kein gewöhnlicher Junge. Da gab es irgendetwas an ihm, was ich nicht benennen konnte, und das ließ mir keine Ruhe. Mein Gefühl sagte mir, dass er eine Gefahr darstellte. Heuerte die Umbra jetzt schon Menschen an? Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie einem gewöhnlichen Menschen so eine wichtige Sache anvertrauen würden. Wenn er für die Umbra arbeitete, dann war er kein Mensch. Aber was war er dann?
    ›Kerima?‹, hörte ich Cole in meinem Kopf. ›Was tust du gerade?‹
    ›Ich habe gerade geduscht und geh jetzt in mein Zimmer‹, erwiderte ich. Ich erwähnte nicht, dass ich mir Gedanken um den Neuen gemacht hatte. Cole war schon so eifersüchtig genug.
    ›Ich vermisse dich‹, sagte Cole.
    ›Ich dich auch‹, erwiderte ich, während ich aus dem Bademantel schlüpfte und meinen Pyjama anzog. ›Wir sehen uns heute Nacht.‹
    ›Ich kann es nicht erwarten‹, raunte Cole in diesem rauen sexy Tonfall, der mir jedes Mal eine Gänsehaut bescherte.
    ›Ich liebe dich.‹
    ›Ich liebe dich auch, Kerima. Bis später.‹
    ›Ja, bis später.‹
    Ich nahm die Bürste zur Hand, um meine Locken zu bändigen, danach zwängte ich meine rote Mähne in ein Zopfband und wollte schon unter die Decke schlüpfen, als mich ein seltsames Gefühl überkam. Ich hatte das unangenehme Gefühl, dass mich jemand beobachtete. Ich war allein in meinem Zimmer, die Vorhänge vor meinem Fenster waren zugezogen und trotzdem verspürte ich ein leises Gefühl von Unbehagen in meinen Eingeweiden. Ich löschte die Nachttischlampe und trat im Dunklen an das Fenster. Vorsichtig öffnete ich den Vorhang ein Stückchen und lugte nach draußen. Mein Herz schlug schneller. Auf der anderen Straßenseite stand eine Gestalt im Schatten. Ich konnte nicht viel mehr als die Konturen ausmachen, doch es war ein Mann. Er war groß. Ich wünschte, er würde etwas vortreten in das Licht der Straßenlaterne. Er schien jetzt zu meinem Fenster hinaufzusehen. Mein Herz raste, als würde es jeden Moment bersten. Ich schluckte.
    Ein Auto bog in die Straße und für den Bruchteil einer Sekunde fiel das Licht der Scheinwerfer auf die Gestalt. Ich erstarrte. Der Typ, der dort unten stand und zu mir heraufblickte, war kein anderer als Darren.
    »Was machen wir hier?«, fragte ich und schaute mich um. Wir saßen auf einem Felsvorsprung. Unter uns erstreckten sich die Lichter einer Stadt. »Wo sind wir?«
    »Wir sind in meiner Welt. Das dort unten ist Gorah’gian«
    »Warum ausgerechnet hier?« Ich war es gewohnt, dass Cole steuerte, wo wir uns im Traum trafen, doch diesmal war ich über seine Wahl ein wenig überrascht. Es war zwar eine wunderschöne Aussicht, aber es war auch ziemlich unbequem auf diesem felsigen Boden. Kleine Steinchen drückten sich unangenehm in mein Gesäß.
    »Ich habe nachgedacht«, erwiderte Cole.
    »Na, jetzt bin ich so schlau, wie zuvor«, sagte ich sarkastisch. »Was hat das damit zu tun, wo wir sind?«
    Cole zuckte mit den Schultern.
    »Ich mag den Ausblick hier.«
    Mir fiel auf, wie steif er neben mir saß und dass er die ganze Zeit stur auf die Lichter von Gorah’gian starrte, anstatt mich anzusehen. Ein Gefühl von Traurigkeit überkam mich. Was war jetzt schon wieder los? Hatten wir nicht schon genug hinter uns? Ich hatte gedacht, dass jetzt alles wieder gut wäre zwischen uns. Sofort spürte ich ein schmerzliches Ziehen in meinem Herzen.
    »Was ist los?«, wollte ich wissen. »Warum bringst du mich hierher und siehst mich nicht einmal an. Verdammt! Cole! Was. Ist. Los?«
    Er legte den Arm um
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