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Dein Blick in meiner Morgenroete

Dein Blick in meiner Morgenroete

Titel: Dein Blick in meiner Morgenroete
Autoren: Cathy McAllister
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für sie übrig. Wahrscheinlich würde es mir ähnlich gehen, wenn ich nicht so viel mit Cherryl zusammen durchgemacht hätte. Irgendwie fühlte ich mich ihr seitdem verbunden. Zwar ging sie mir auch oft tierisch auf die Nerven, doch sie hatte sich sehr zum Guten verändert und sie hatte mir während der Trennung von Cole geholfen. Sie war für mich dagewesen und hatte sich um mich gekümmert. Das rechnete ich ihr hoch an.
    »Sei froh, dass du nicht mehr Ziel ihrer Bemühungen bist«, zog ich ihn auf.
    Damals, als Cherryl sich an Cole rangemacht hatte, hatte ich sie dafür gehasst. Doch heute konnte ich über die ganze Sache nur noch lachen. Cole hatte sie eiskalt abblitzen lassen und stattdessen Interesse an mir gezeigt. Es hat lange gedauert, bis ich glauben konnte, dass der heißeste Typ der Schule ausgerechnet ein Mauerblümchen wie mich liebte. Mittlerweile wusste ich, wie stark unsere Liebe war. Nicht einmal das Trennungsritual hatte unsere Seelen vollständig trennen können. Eine hauchzarte Verbindung war geblieben und hatte uns wieder zueinandergeführt.
    »Pause ist fast rum«, riss Cole mich aus meinen Gedanken. »Sollen wir?«
    Ich nickte.
    Wir erhoben uns und nahmen unsere Tabletts. Cherryl und der Neue saßen am anderen Ende der Kantine und wir mussten uns den Weg durch die schmalen Gänge zwischen den Tischen hindurchbahnen. Da war kein auffälliger Geruch, als wir uns ihnen näherten. Sollte der Typ ein Seeker sein, würde er leicht süßlich nach Vanille riechen oder er müsste so ein Armband tragen, das wir bisher nur an einem Seeker, an Madgron, gesehen hatten. Ein Armband, das Narjana erfunden hatte und das den Geruch eines Seekers zu maskieren vermochte. Schon bevor wir den Tisch erreichten, wusste ich, dass auch dies nicht der Fall war. Der Rothaarige trug gar nichts an seinen Handgelenken. Weder ein Armband, noch einen Portalbuilder, wie Cole und ich ihn trugen. Er hatte nicht einmal eine Uhr. Gar nichts. Ich warf Cole einen Seitenblick zu und wusste, dass auch er es gesehen hatte.
    »Hi, Cherryl«, sagte ich und Cherryl und der Neue sahen zu uns auf. »Wir haben jetzt Chemie zusammen, oder nicht?«
    Cherryl schüttelte den Kopf.
    »Chemie? Nein! Da hast du dich vertan. Morgen haben wir Chemie nach dem Lunch. Jetzt habe ich Geschichte. Was hast du?«
    »Ach, so was«, sagte ich, Verwunderung vortäuschend. »Muss ich die Tage vertauscht haben. Hmmm. Dann muss ich wohl Politik haben.« Ich sah den Jungen an und lächelte. »Hi, ich bin Faith und das hier ist Cole, mein Freund.«
    »Hi, Faith, Cole«, grüßte er und bedachte mich mit einem strahlenden Lächeln. »Mein Name ist Darren. Cherryl hier hat mir schon von euch erzählt. Freut mich, euch kennenzulernen.« Er schaute dabei nur mich an und ich spürte, wie sich Cole neben mir versteifte. Ich musste etwas unternehmen, ehe mein Freund mit seinem zu stark ausgeprägten Beschützerinstinkt einen Anfall von Testosteronüberschuss erlitt.
    »Freut uns auch«, sagte ich und lehnte mich gegen Cole, meinen Arm um seine Mitte legend. »Hoffentlich wirst du dich in unserem Kaff wohlfühlen.« Ich sah Cole an. »Gehen wir?«
    Cole nickte grimmig, ohne den Blick von dem Typen zu nehmen. Es war offensichtlich, dass ihm der Neuzugang an unserer Schule nicht gefiel. Ob das nur daran lag, dass Darren ein gut aussehender Frauenschwarm war oder ob er den Kerl als eine Gefahr einschätzte, konnte ich nicht beurteilen, doch ich wollte es herausfinden.
    ***
    Julia öffnete ihren Spind und stopfte die Bücher, die sie mit nach Hause nehmen musste, in ihren Rucksack. Plötzlich überkam sie eine Gänsehaut und sie schüttelte sich unwillkürlich. Da war etwas Dunkles und es näherte sich ihr. Bedrohlich! Lauernd! Langsam richtete sie sich auf und ihre Schultern versteiften sich. Sie spürte einen bohrenden Blick in ihrem Nacken. Sie schluckte. Ihr Herz schlug beinahe panisch und Schweiß brach auf ihrer Stirn aus.
    ›Was zur Hölle …?‹, dachte sie, ehe sich das Gefühl plötzlich wieder legte und die dunkle Aura sich zu entfernen schien.
    Vorsichtig wagte sie einen Blick nach links und sah einen großen Jungen davonschlendern. Sie hatte ihn noch nie gesehen. Er hatte rote Haare und eine athletische Figur. Ganz bestimmt ein Typ, der auffiel, doch sie sah ihn zum ersten Mal. Er musste neu hier sein. Gehörte die dunkle Aura, die sie gespürt hatte, zu ihm? Zuweilen hasste sie ihre Fähigkeit, die Aura aller Lebewesen spüren zu können und sie versuchte, dies
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