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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika
Autoren: Andy Lettau
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Elternhauses gelegene Meadows Field Airport zog sie magisch an, und staunend verbrachte sie mit ihren Freunden viel Zeit an den Sicherheitszäunen des Flughafengeländes und sah den kleinen und großen Maschinen dabei zu, wie sie sich mit dröhnenden Triebwerken in die Luft erhoben. Mit sechzehn Jahren hatte sie durch kleine Jobs und die Unterstützung der Eltern so viel Geld zusammen, dass sie erste Flugstunden auf einer Cessna nehmen konnte. Es war für sie ein überschäumender Glücksmoment, als sie schließlich das erste Mal alleine in der vibrierenden Maschine saß, ihre Platzrunden drehte und schließlich ihre Privatpilotenlizenz erwarb. Von diesem Augenblick an stand für Tracy fest, dass sie die wirklich großen Maschinen auch steuern wollte. Nach dem College studierte sie Physik und Astronomie an der California State University. Dort schloss sie diese Ausbildung mit einem Bachelor-Titel ab, um dann an das bekannte Massachusetts Institute of Technology zu gehen. In Geo- und Planetenwissenschaften erreichte sie dort einen Master. Obwohl ihre Eltern sie drängten, in die Privatwirtschaft zu gehen oder ein Lehramt auszuüben, stand ihr nächster Entschluss fest: der Eintritt in die US-Luftwaffe, die United State Air Force. Sie zog nach Texas um und wurde auf der Reese Air Force Base zur Militärpilotin ausgebildet. Die nächsten Jahre verbrachte sie auf der Luftwaffenbasis Barksdale in Louisiana und flog dort mit Maschinen des Typs KC-10 Extender Truppentransporte. Obwohl sie nie für Operationen im Golfkrieg eingesetzt wurde, standen doch immerhin 200 Einsatzstunden auf der KC-10 in ihrem Flugbuch, und zwar als Kopilotin, Kommandantin und schließlich als Ausbilderin. Sie war nie in einen Unfall, Absturz oder eine ähnlich bedrohliche Situation geraten, und ihr guter Ruf als Sicherheitsfanatikerin eilte ihr stets voraus.
    Es waren verdammt aufregende Zeiten in dieser von Männern dominierten Branche gewesen, wunderte sich Tracy über sich selber und blickte sich kurz um, wo denn ihr Vater steckte. Vorsichtig nippte sie an dem Weißwein, von dem sie sich ein halbes Glas eingeschenkt hatte. Sie ließ ihre Zunge über ihre vollen Lippen gleiten und entschied, dass dieser Tropfen ausgezeichnet war. Sie spielte ein wenig mit dem Glas, stellte es wieder ab, legte den Kopf in den Nacken und blickte an die rot getünchte Decke, als ob es dort etwas Interessantes zu entdecken gebe. Der Blick an den imaginären Himmel versetzte sie in ihre jüngere Vergangenheit zurück. Mark kam ihr in den Sinn.
    Die unter wirklich außergewöhnlichen Umständen zustande gekommene Begegnung mit Mark Spacy war es, die sie zur Ausbildung an der Test Pilot School der USAF in Kalifornien getrieben hatte. Somit war sie wieder in der Nähe ihres Elternhauses, wo ihrer Mutter ein schweres Krebsleiden diagnostiziert wurde. Die schwere Familienkrise überstand Tracy nur, weil Mark ihr Halt gab und Liebe schenkte und sie sich mit voller Konzentration in ihren Job als Testpilotin auf der C-17 Combined Test Force stürzte. Die Edwards Air Force Base wurde ihre neues Zuhause, und sie war maßgeblich an der Weiterentwicklung des Truppentransporters C-17 Globemaster beteiligt. Aber die Edwards Air Force Base war mehr als nur eine Arbeitsstätte. Hier sah sie zum allerersten Mal das Space Shuttle Columbia landen, und der Anblick dieses wieder verwertbaren Raumgleiters bekräftigte sie in ihrem Entschluss, sich bei der NASA als Astronautin zu bewerben. Dieses Ding wollte sie fliegen, kostete es, was es wolle, und war es auch noch so gefährlich. Kurzerhand reichte sie gegen den Willen ihres Vaters, der ohnehin zu sehr mit seiner eigenen politischen Karriere beschäftigt war, ihre Bewerbung bei der NASA ein. Mark, dem gerade ein lukratives Angebot der NUSA unterbreitet worden war, fiel aus allen Wolken, als er von Tracys Plänen erfuhr. Er war gegen diesen Entschluss, weil er der Meinung war, es sei vollkommen ausreichend, wenn einer von beiden – nämlich er – Kopf und Kragen in irgendwelchen Einsätzen riskieren würde. Er beschwor die Gefährlichkeit der Missionen herauf und zitierte detailreich die Unglücke der Space Shuttles Challenger und Columbia, die beide am Himmel auseinander gebrochen waren. Tracy aber wollte von alldem nichts wissen, und ihre bisherigen beruflichen Erfahrungen und ein wenig Glück im Kandidatenverfahren bescherten ihr schließlich einen Ausbildungsplatz bei der NASA in Houston. Das knapp einjährige Training hatte sie
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