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Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Titel: Decker & Lazarus 09 - Totengebet
Autoren: Faye Kellerman
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gehört.«
    Decker stimmte ihm zu. »Überprüft den ganzen Block. Und auf dem Rückweg, Tom, durchsucht ihr sämtliche Mülltonnen in den Hinterhöfen. Er hat Schusswunden. Vielleicht finden wir eine Waffe. Er hat mehrere Stichwunden. Vielleicht hat jemand ein blutiges Messer weggeworfen.«
    »Komisch, was Chef. Schuss- und Stichwunden.«
    »Sehr komisch.«
    »Deutet das auf mehr als einen Täter hin?«
    »Warum nicht?« Decker sah sich um. »Das viele Blut hier … Vielleicht finden wir mehr als einen Schuhabdruck.«
    »Oder einen blutigen Handschuh«, warf Oliver ein.
    »Mann, wäre ein Witz, wenn irgendwo ein Haufen blutiger Klamotten rumliegt und nur drauf wartet, dass wir sie registrieren und untersuchen. Seid vorsichtig. Und bevor ihr was in Tüten packt, macht ein Foto. Hat jemand eine Kamera?«
    »Ich habe eine … mit einem fünfunddreißiger Objektiv. Im Wagen«, sagte Martinez.
    »Gut«, sagte Decker. »Wenn der Film reicht, Bert, dann mach für mich ein paar Fotos von der Leiche.«
    »Wird schon reichen.«
    »Hast du immer eine Kamera dabei, Bert?«, fragte Webster.
    »Meine Frau hat immer einen Apparat im Wagen für spontane Familienaufnahmen«, erwiderte Martinez. »Schätze vom Picknick am Labor Day ist noch der halbe Film übrig.«
    »Dann denk bitte dran, dass du die Dinger zum Entwickeln bringst, Bert«, bemerkte Webster. »Damit du die Leichenporträts gleich aussortieren kannst.«
    »Eine sehr gute Idee«, stimmte Decker zu. »Und seht zu, dass ihr immer auf eure Deckung achtet. Zahlt sich immer aus, solange es hoch hergeht.«
    Martinez sagte: »Da wir gerade vom Boom sprechen, Chef. Sieh doch mal, wer da kommt.«
    Decker starrte angestrengt in die Dunkelheit. Strapp näherte sich mit einem Rattenschwanz von Reportern im Schlepptau …
    »Die schaffe ich schon.«
    »Dann können wir gehen?«, erkundigte sich Webster.
    »Ja, es sei denn ihr wollt unbedingt noch mit Strapp plaudern.«
    Martinez winkte ab. Er und Webster machten auf dem Absatz kehrt, und nahmen vor Strapp Reißaus.
    Decker wandte sich an Gaynor. »Du bleibst hier am Tatort, wartest auf den Polizeiarzt und die Spurensicherung. Sorg dafür, dass niemand … und ich meine wirklich niemand Beweismittel und Spuren versaut. Pass auf die Brüder auf, Farrell, bleib an ihnen dran wie eine Klette und schnauze sie zusammen, wenn nötig. Ich will keine Pannen. Nicht solange ich hier das Sagen habe.«
    »Wo gehst du hin, Chef?«
    »Ich verpasse Strapp ein paar Streicheleinheiten und schlage dann hoffentlich den Medien einen Haken. Dann sorge ich dafür, dass meine Ermittler freie Bahn haben. Und schließlich informiere ich die Familie.«
    Gaynor klopfte ihm auf den Rücken. »Tapferer Junge.«
    Decker hatte einen schlechten Geschmack im Mund. »Irgendjemand muss die Drecksarbeit ja machen.«

3
    Als der Captain mit einem Schwarm von Presse und Fernsehen anrückte, machte Decker ihm ein Zeichen, allein mit ihm sprechen zu wollen. Strapp brachte das Medienrollkommando mit einer Handbewegung zum Stehen und sagte etwas zu einer sorgfältig ondulierten Brünetten in stahlblauem Hosenanzug. Diese stemmte als Antwort die Hände in die Hüften und schüttelte trotzig den Kopf. Strapp konterte unbeeindruckt mit derselben eindeutigen Geste. Seine Züge blieben hart, die Schultern gestrafft. Die Brünette verdrehte die Augen, warf die Arme in die Luft und wandte sich ihrem Fußvolk zu. Strapp kam allein zu Decker. Gaynor trat zurück, um die Leiche zu bewachen, froh, aus der Schusslinie zu sein.
    Mit dem Captain war nicht gut Kirschen essen. Mittelgroß, schlank, mit hageren Zügen und wissenden, durchdringenden Augen. Strapp war ein Problemshooter mit scharfem Intellekt. Überlegt, gelegentlich fast verschlossen. Decker konnte ihn schwer einschätzen. Aber wenigstens schien der Captain ein Mann zu sein, der zu seinem Wort stand.
    »Also gut. Das Wesentliche«, bat Strapp kurz angebunden. »Ich bin vor circa einer Viertelstunde gekommen.« Decker strich seinen Schnurrbart glatt. »Martinez ist im Restaurant. Er befragt das Personal. Webster überprüft den ganzen Block. Mindestens drei Streifenwagen sind in der näheren Umgebung unterwegs. Gaynor wartet auf den Gerichtsmediziner und die Spurensicherung. Oliver und Dunn habe ich ins New Chris geschickt, wo Sparks operiert hat und seine Praxis unterhielt.«
    Strapp nickte. »Sie wissen also, wer Azor Sparks ist … war?«
    »Ja, Sir. Deshalb bin ich hier.«
    »Jeder Mord ist ein Schlag ins Kontor für ein
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