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Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser

Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser

Titel: Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser
Autoren: Mary Janice Davidson
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zwei Uhr?“
    Fred zog ein Gesicht, was der Reporter als angespanntes, aber zustimmendes Lächeln deutete.
    „Und was halten Sie von einer kleinen Demonstration? Können Sie … ich meine, wir haben die Meerjung … das Unterseevolk mit Schwänzen und mit Beinen gesehen, aber niemand hat tatsächlich gesehen, wie sie sich verwandeln. Vielleicht könnten Sie …“
    „Sehe ich aus wie ein Seehund, der Kunststückchen vorführt?“
    „Also, nein.“ Er klappte sein Notizbuch zu. „Danke für Ihre Zeit, Dr. Bimm.“
    Sie gab ein Brummeln von sieh.
    „Könnte ich ein Autogramm für meine kleine Tochter bekommen? Sie liebt Meerjungfrauen.“
    Oh Herr, das ist nun die Strafe für all meine Sünden.

6
     
    Sie lag auf dem Boden des Swimmingpools, als sie Jonas sah, der am Rand des Pools hockte. Durch das Wasser sah sie ihn zwar nur verschwommen, aber deutlich genug. Er trug eine Shorts in einem grellen Orange, das ihr in den Augen wehtat. Ungeduldig gestikulierte er.
    Sie tat, als sähe sie ihn nicht.
    Seine Gesten wurden eindringlicher.
    Sie gähnte, streckte die Arme über den Kopf und schnellte mit einem leichten Schlag ihres Schwanzes zum flachen Ende des Pools.
    Jetzt zeigte er ihr beide Mittelfinger. Sie prustete, und ein Schwall Luftblasen stieg an die Oberfläche.
    Er sprang ins Wasser, machte hektisch ein paar Schwimmzüge und versuchte dann, ihren Arm zu packen und sie hochzuziehen.
    Das war ein Fehler, Freundchen.
    Jonas musste wirklich aufgeregt sein, sonst hätte er daran gedacht, dass sie dreimal so stark und so schnell war wie er. Flink entzog sie sich seinem Griff, wirbelte ihn hemm, griff nach seinem Knöchel und schleuderte ihn durch das Wasser. Beinahe hätte er sich den Kopf an den Stufen gestoßen, die in den niedrigen Teil des Beckens führten, dann tauchte er halb hoch.
    Vielleicht hatte er sich auch wirklich den Kopf gestoßen, weil er nämlich jetzt mit dem Gesicht nach unten im Wasser trieb.
    Fall nicht schon wieder darauf herein.
    Er bewegte sich immer noch nicht.
    Damit kriegt er dich jedes Mal.
    Vielleicht hatte sie ihn doch zu hart angepackt.
    Sei nicht blöd!
    Sie fand, dass sie recht hatte, war aber trotzdem eine halbe Sekunde später bei ihm, hatte ihn bei seinem T-Shirt gepackt und drehte ihn um. Zusammen tauchten sie aus dem Wasser auf.
    Er öffnete die Augen, und ein Strahl Wasser traf ihre Stirn. „Wir müssten schon seit zehn Minuten beim Caterer sein.“
    Verärgert ließ sie ihn los und wischte sich das Gesicht ab. „Das habe ich ganz vergessen.“
    „Dachte ich mir. Und jetzt beweg deinen fischigen Hintern aus dem Pool, zieh dich an und setz dich ins Auto.“
    „Du brauchst meine Hilfe doch gar nicht“, jammerte sie. „Du kannst so etwas viel besser als ich.“
    „Im Team sind wir unschlagbar. Und jetzt los.“
    „Solltest du nicht den Blick abwenden, damit du meinen atemberaubenden nackten Körper nicht siehst?“
    „Als wenn ich deinen Busen nicht seit der zweiten Klasse jede Woche einmal gesehen hätte.“
    Unwillkürlich kicherte sie. „Ich glaube, in der zweiten Klasse hatte ich noch keinen …“
    „Los. Zieh dich an. Ab ins Auto. Caterer.“
    „Ich stehe ziemlich unter Druck im Moment“, grummelte sie, verwandelte ihren Schwanz in Beine und stapfte die Stufen hinauf, die zur Terrasse hochführten. „Einen solchen Ton muss ich mir nicht gefallen lassen.“
    „Ich kann auch handgreiflich werden, wenn du deinen Hintern nicht gleich bewegst. Deinen Schwanz. Was auch immer.“
    Sie musste lachen. Jonas war immer dann am lustigsten, wenn er so tat, als sei er ein harter Kerl.

7
     
    „Und wie schmeckt dir die?“
    „Wenn ich noch ein Stückchen Torte hinunterwürgen muss, kotze ich dem Bäcker auf die Schuhe.“
    Der Bäcker, ein magerer, knochiger Typ, dem Fred auf den ersten Blick misstraut hatte (probierte er denn gar nicht seine eigenen Produkte? Warum war denn kein Gramm Fett an ihm?), schnitt ein Gesicht, brachte ihnen jedoch immer wieder neue Tortenstücke.
    Sie saßen praktisch im Schaufenster der Bäckerei, an einem kleinen Tisch, der für zwei gedeckt war. Ein kleiner, romantischer Zweiertisch mit silbernen Kerzenleuchtern, schneeweißen Leinenservietten und edlem Porzellan. Jonas war natürlich begeistert. Fred nicht so sehr.
    „Das ist eine meiner Lieblingstorten“, sagte der Bäcker mit sanftem Nachdruck.
    „Ich kann nicht mehr.“
    Jonas blieb unerbittlich. Kauend sagte er: „Aber das ist Schokoladentorte!“
    Fred stöhnte. Schokoladentorte
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