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Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser

Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser

Titel: Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser
Autoren: Mary Janice Davidson
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sie herum verschlucken.
    Ich grüße dich, mein Prinz.
    Ho, Prinz Artur! Hallo, Fredrika.
    Fred nickte ihnen zu. Es entging ihr nicht, dass nur einer von beiden sie mit Namen gegrüßt hatte, obwohl sie sie eigentlich beide hätten erkennen müssen, denn unter den Meermenschen war sie mittlerweile berühmt-berüchtigt.
    Was ihr gar nicht gefiel.
    Sie fragte sich, warum das so war. Eigentlich hatte sie nie viel darum gegeben, was andere von ihr dachten. Aber die Meermenschen lehnten sie ab, ohne sie zu kennen. Sie mochten sie nicht, weil ihr Vater ein Verräter war, und glaubten wohl, dass die Kaulquappe nicht weit vom Frosch fiel.
    Das war einfach nicht fair. Sie hatte nichts dagegen, wenn man sie aufgrund ihrer Eigenschaften beurteilte, und die Liste ihrer Fehler war weiß Gott lang genug – genauso wie die der Menschen, die sie nicht mochten. Aber sie sollten sie wenigstens vorher kennengelernt haben, bevor sie sie verurteilten.
    Ich weiß, was du denkst, kleine Rika. Soll ich den, der es gewagt hat, dich zu übergehen, zurechtweisen?
    Mach es nicht noch schlimmer. Es ist nicht so wichtig.
    Ah, kleine Rika. Deine Frau Mutter hat dir nicht beigebracht, wie man lügt. Wie ungewöhnlich für eine Landbewohnerin, selbst wenn sie so edel und vornehm denkt wie deine Mutter.
    Darauf wusste Fred nichts zu erwidern.

4
     
    Sie verschüttete ihren Tee, als plötzlich die Haustür aufflog. Was jetzt? Noch mehr Meerjungfrauen? Ihr Stiefvater? Noch jemand, der sie aus lauter Profitgier erschießen wollte? Time? Newsweek? People?
    „Ta daaa!“, rief Jonas, die Arme weit ausgebreitet. Zu seinen Füßen standen Koffer.
    „Der Wahnsinn kommt auf leisen Sohlen“, murmelte Fred, tupfte sich den Tee von den Shorts und erhob sich langsam von der Couch.
    Vor noch nicht einmal drei Stunden war sie eingezogen, und schon jetzt bedauerte sie, dass sie a) ihrem besten Freund die neue Adresse gegeben und b) ihm einen Schlüssel geschickt hatte. Eine dumme Angewohnheit. Er hatte zu all ihren Wohnungen den Schlüssel gehabt.
    Hieß das etwa, dass sie im Unterbewusstsein wollte, dass er einfach so auftauchte?
    Blödes Unterbewusstsein.
    „Ohhh, tolle Hütte.“ Jonas schleppte die Koffer in den Flur, mit schwerer Schlagseite nach links, weil er beide mit einer Hand trug. „Wohnst du jetzt endlich so wie deine Mutter und dein Stiefvater?“
    „Ach, sei still“, sagte sie automatisch, obwohl sie wusste, dass es nichts nützen würde.
    Er war blond, größer als sie – über eins neunzig –, von Beruf Ingenieur (er stellte Shampoos für Aveda her), hatte den schwarzen Gürtel in Aikido, und seine gute Laune konnte ermüdend sein. Außerdem war er der metrosexuellste Mann dieser Erde – der ständig irrtümlich für schwul gehalten wurde, wohl vor allem wegen seiner Vorliebe für Appletinis – und ein treuer Freund.
    Seit der zweiten Schulklasse waren sie die besten Freunde.
    „Also“, sagte er und trat einen seiner Koffer aus dem Weg, um zu Fred zu gelangen und sich auf einen Stuhl ihr gegenüber fallen zu lassen. „Barb hat mir grünes Licht gegeben, dass sie mir die Vorbereitungen für unsere Hochzeit überlässt.“
    „Brrr“, machte sie.
    „Weil sie das Ganze doch schon mal mitgemacht hat, weißt du.“
    Das wusste Fred. Dr. Barb, ihre Vorgesetzte im New England Aquarium, war vor einigen Jahren mit einem echten Kotzbrocken verheiratet gewesen.
    „Und da du ja hier unten die Verbindungsfrau zwischen Arturs Leuten und uns niederen Menschen spielen musst, habe ich beschlossen …“
    „Einfach so hereinzuplatzen und mich so zu erschrecken, dass ich meinen Tee verschütte?“
    „… die Hochzeit hier stattfinden zu lassen. Auf Sanibel Island.“
    Fred versuchte, ein Stöhnen zu unterdrücken, aber es gelang ihr nicht.
    „Ach.“ Jonas strahlte über das ganze Gesicht. „Ich wusste, du würdest dich freuen.“ Er legte die Füße auf den Couchtisch und bewunderte die Ergebnisse seiner Pediküre in den offenen Sandalen. „Als meine Trauzeugin …“
    Fred stöhnte wieder. „Findest du nicht, dass ich im Moment genug zu tun habe?“
    „Ach, das ist mir doch egal. Ich soll dir von meiner süßen Braut ausrichten, dass sie deine Kündigung immer noch nicht angenommen hat.“
    „Himmelherrgott“, sagte Fred verärgert. „Ich bin doch schon seit Ewigkeiten nicht mehr im Aquarium gewesen.“
    „He, du weißt doch, was man sagt: Töte nicht den Boten, mein Püppchen.“
    „Ich würde dem Boten gern den Hals
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