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Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser

Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser

Titel: Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser
Autoren: Mary Janice Davidson
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Haar.“
    „Herzlichen Glückwunsch, Nancy Drew. Warum laufen Sie nicht husch, husch hinüber und setzen meinen Vertrag auf?“
    „Sie müssen der Dame verzeihen“, sagte Artur, bot der verwirrten Maklerin seinen Arm und geleitete sie zur Tür. „Die tagelange Suche nach einer vorübergehenden Heimstatt an Land hat ihr die Laune verdorben.“
    „Und wenn ich diesen dummen Kosenamen noch einmal höre, wird sie noch viel schlechter!“, brüllte Fred ihm hinterher.
    „Noch schlechter als gewöhnlich, obwohl der Gedanke mich mit Angst erfüllt“, sagte er mit gesenkter Stimme. „Wie freundlich von Ihnen, ihr dieses charmante kleine Häuschen zu zeigen. Sicherlich werden Sie den Rest unseres Geschäftes genauso kompetent abwickeln.“
    „Ja, genau, vielen Dank auch“, rief Fred. „Und jetzt adieu!“
    „Oh. Oh! Ja, selbstverständlich. Auf Wiedersehen. Oh. Aber ich kann Sie nicht allein hierlassen, weil es genau genommen noch nicht …“
    „Die Dame und ich gehen ebenfalls.“
    „Oh. Sie springen wohl wieder zurück ins Meer?“ „Das geht schneller, als ein Taxi zu rufen“, sagte Fred und ließ noch einen letzten Blick über ihr neues Heim schweifen, bevor sie Artur durch die Hintertür nach draußen folgte.

3
     
    Fred streifte Shorts, T-Shirt und Slip ab und ließ sie auf dem Rasen liegen. In ein paar Tagen würde sie ohnehin hier wohnen. Als sie angekommen war, hatte jemand Kleidung für sie auf den Rasen gelegt, denn ihr Schwanz passte natürlich nicht in Shorts. Sie fragte sich, wer es wohl gewesen sein mochte. Einer von Arturs Leuten wahrscheinlich.
    Es hätte sie nicht überraschen dürfen, dass er sich so wenig beeindruckt von dein Haus gezeigt hatte, schließlich war er an riesige Unterwasserpaläste gewöhnt. Wenn das Unterseevolk baute, dann immer in großem Maßstab. Und warum auch nicht? War nicht der größte Teil der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt? Sie hatten drei Viertel des Planeten für sich allein.
    Es gab keinen Strand, sondern nur einen steilen Abhang und einen langen Steg, zu dessen Ende sie jetzt lief. Sie warf einen amüsierten Blick auf die mit Vogeldreck bekleckerten Plastikeulen auf dem Pier und machte einen Kopfsprung ins Wasser, wo sich ihre Beine sofort in einen Fischschwanz verwandelten. Artur war schon vorausgeschwommen. Mit kraftvollen Schwanzstößen bewegte er sich mühelos durch das Wasser.
    Da sie eine Hybride war, war ihr Schwanz weder so lang und breit noch so farbenprächtig wie seiner, der sie mit seinen schillernden Blau- und Grüntönen an einen Pfauenschwanz erinnerte. Verglichen mit diesem war ihrer beinahe langweilig. Sei dankbar, dass du überhaupt einen Schwanz hast, sagte sie sich. Sie hätte auch nach ihrer menschlichen Mutter geraten können und wäre dann gar nicht in der Lage gewesen, sich zu wandeln. Schlimm genug, dass sie nicht ohne Schwanz schwimmen konnte … wie schlimm musste es erst sein, nicht unter Wasser atmen zu können.
    Sie schlug ein paarmal mit dem Schwanz, dann hatte sie zu ihm aufgeholt und warf einem Barrakuda, der sich zu nahe herangewagt hatte, einen bösen Blick zu. Der Fisch grinste frech und schoss davon. Seine Gedanken (großes Ding kann nicht beißen das große Ding hungrig kein großes Ding) hallten in ihrem Kopf wider.
    Artur?
    Ja, meine Liebe?
    Ich muss zugeben, dass es clever von deinem Vater war, so zu tun, ah wäre eure Zentrale hier.
    Die Zentrale?
    Euer Regierungssitz. Dort, wo alle Entscheidungen getroffen werden. Die Hauptstadt. Alle denken, die Zentrale sei hier statt im Schwarzen Meer.
    Er drehte sich und ließ sich auf dem Rücken treiben, gut zehn Meter unter der Wasseroberfläche. Sie schwamm unter ihm hindurch, dann über ihn hinweg, während sie auf seine Antwort wartete.
    Es wird noch eine Weile dauern, bis wir dem Volk deiner Mutter vollständig trauen können, kleine Rika. Ich hoffe, du nimmst es nicht persönlich.
    Persönlich? Wer hat euch denn überhaupt erst vor ihnen gewarnt? Hm, mal nachdenken … ach ja, ich war’s! Weißt du eigentlich, wie viele Menschen der Wissenschaft geopfert wurden? Es ist wirklich sehr clever, sie glauben zu lassen, wir würden uns alle an dieser Küste treffen. Aber dein Dad ist ja ohnehin nicht auf den Kopf gefallen.
    Artur lachte. Das ist wahr, kleine Rika!
    Sie kamen an zwei anderen Meermenschen vorbei, einem Mann und einer Frau. Die Haare des Mannes hatten die Farbe von Osterglocken, die der Frau waren so tiefschwarz, dass es aussah, als würden sie alles Licht um
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