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Davidson, Mary Janice - Me(e)hr Mann fürs Herz

Davidson, Mary Janice - Me(e)hr Mann fürs Herz

Titel: Davidson, Mary Janice - Me(e)hr Mann fürs Herz
Autoren: Mary Janice Davidson
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lauter.
    „Zu diesem Pelagial? Ich muss schon ein bisschen mehr davon wissen, bevor ich mit euch beiden losziehe. Zum Beispiel, worum genau es sich handelt? Und wo findet es statt? Und warum bin ich überhaupt eingeladen worden? Und würdet ihr euch bitte endlich mal setzen? Mich macht das alles ohnehin schon nervös genug.“
    Die beiden Angehörigen des Unterseevolkes setzten sich vorsichtig auf ihre Küchenstühle. Freds Wohnung war offen gestaltet. Küche, Esszimmer und Wohnzimmer waren ein einziger großer Raum. Das kleine Schlafzimmer befand sich links, das Badezimmer rechts den Gang hinunter.
    Die Wände hatte Fred weiß gestrichen, damit der Raum geräumiger und luftiger wirkte, als er eigentlich war. Die Wohnung war so karg wie die eines Mönchs, aber ihr gefiel es so. Sie hasste Durcheinander.
    Neben einem Küchenstuhl stand eine brandneue Aveda-Tüte. Unter dem Tisch stieß sie mit dem Zeh dagegen. „Also … was sagtet ihr gerade?“
    „Wie du weißt, Fredrika, hat die königliche Familie ihren Wohnsitz im Schwarzen Meer. Dort ist auch der Sitz unserer Regierung.“
    „Richtig. Der König und Artur. Das habe ich verstanden.“
    „Und Ihre Hoheit Rankon und Ihre Hoheit Jeredna.“
    „Er hat Geschwister? Davon hat er nie gesprochen. Und gibt es bei euch auch eine Jenny oder einen Peter?“
    „Es ist nicht an uns, die Absichten der königlichen Hoheiten zu hinterfragen“, murmelte Tennian.
    „Ha! Ich weiß alles über Arturs Absichten. Er hat nur eine einzige, und zwar … Nun, lassen wir das lieber. Was sagtest du?“
    „Könnte ich ein Glas Wasser bekommen?“, fragte Kertal.
    „Klar.“ Fred sprang auf, froh, etwas zu tun zu haben. Sie glaubte Kertals Problem zu kennen – einfache Dehydrierung -und füllte zwei Gläser für sie beide bis zum Rand. Wie Artur ihr letztes Jahr gesagt hatte, konnten Meermenschen zwar an Land herumlaufen, aber nur für eine kurze Zeit. Und sie wurden schnell schwach.
    Die zierliche Tennian leerte ihr Glas mit drei Schlucken und bat höflich um ein weiteres. Und dann noch eins. Daher dauerte es gute fünf Minuten, bis sie zum eigentlichen Thema zurückfanden.
    „Ich nehme an, euer Volk wohnt im Schwarzen Meer, weil es ein Binnenmeer ist? Weil es so einfacher ist, unentdeckt zu bleiben? Ich meine, hier oben bei uns, da seid ihr … sind wir … Mythen. Bisher ist es noch keinem gelungen, die Existenz des Unterseevolkes nachzuweisen.“
    „Du hast recht, Fredrika“, sagte Kertal und stellte das leere Glas auf den Küchentisch. „Deine Meeresstudien kommen dir zugute.“
    „Ja, mein Name steht auf vielen hübschen Papieren.“
    „Vor einigen Jahrhunderten wählte die königliche Familie das Schwarze Meer aus eben diesem Grunde aus. Das heißt jedoch nicht, dass wir alle dort leben. Das Unterseevolk ist auf der ganzen Welt zu finden.“
    „Ich lebe in Chesapeake Bay“, flüsterte Tennian.
    „Aber der Herrschaftssitz befand sich immer im Schwarzen Meer. Doch unser Volk ist groß. Es könnte ein Problem darstellen, in kurzer Zeit dorthin zu gelangen, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. Deshalb wird das Pelagial in den Gewässern vor den Kaimaninseln abgehalten.“
    „Ach ja, die berühmten Kaimaninseln. Seid ihr etwa von der Industrie- und Handelskammer?“
    „Nein“, sagte Kertal, der Humorlose. „Wir warten, bis du deine Sachen gepackt hast.“
    „Moment, Moment. Also dieses Pelagial, dessen Zweck bisher keiner von euch beiden für nötig befunden hat mir zu erklären, findet nicht dort statt, wo die königliche Familie wohnt, und wir reisen auch nicht in die Türkei. Stattdessen lassen wir es uns alle auf den Kaimaninseln gut gehen.“
    „Ich weiß nicht, ob es uns gut gehen wird“, sagte Kertal sachlich.
    „Aha, jetzt kommt’s.“
    „Viele aus unserem Volk wollen nicht länger Mythen bleiben.“
    „Ahaaaa!“
    „Und das entspricht nicht den Wünschen der königlichen Familie.“
    „Hochinteressant.“
    „Daher wurde das Pelagial einberufen. Ein Treffen des gesamten Volkes, um eine gemeinsame Entscheidung zu treffen. Diese Treffen finden sehr selten statt. Das letzte … äh …“, er warf Tennian einen Blick zu, und die kleine Frau schüttelte nur den Kopf, „…vor einiger Zeit. Vor Jahrzehnten.“
    Fred witterte Unrat. Oder Fisch. Aber dem würde sie später noch auf den Grund gehen können. „Also trefft ihr euch, um zu beschließen, ob ihr an die Öffentlichkeit gehen wollt oder nicht?“
    „Nicht nur wir. Auch du, Fredrika.“
    Sie zog eine
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