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David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma
Autoren: David Weber
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überhören. Der Einsatz hat viel Aufmerksamkeit erregt, auch bei der Presse. Wenigstens drei Reporterteams trafen vor den Forensikern ein. Unsere Leute hatten selbstverständlich Befehl, den Mund zu halten und alle Fragesteller an den Presseoffizier zu verweisen. Leider wurde dieser von einem Reporter gefragt, ob er bestätigen könne oder nicht, dass Nordbrandt unter den Toten sei. Mir scheint es deshalb, als hätte jemand diese Möglichkeit ausgeplaudert, als sie am Schauplatz auftauchten.«
    Sie verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf.
    »Es tut mir leid, Sir. Ich weiß, wie sensibel die Information war, und wie wichtig es gewesen wäre, sie unter Verschluss zu halten, bis wir Gewissheit hätten. Aber die Nachricht hat sich bereits verbreitet. Die einzigen, die geredet haben könnten, gehören zur KNP, und wenn ich herausfinde, wer es war, versichere ich Ihnen, dass ich mir die Betreffenden persönlich zur Brust nehme, aber ich fürchte, der Schaden ist schon angerichtet.«
    »Ich verstehe.« Rajkovic runzelte die Stirn und zuckte mit den Schultern. »Passiert ist passiert, Colonel. Wenn Sie herausfinden können, wer es war, geben Sie ihm − oder ihr − ein paar Extratritte von mir, aber Sie haben recht: Wir können die Katze nicht wieder in den Sack stopfen. Wir müssen so mitteilsam sein wie möglich, während wir gleichzeitig klarmachen, dass wir keinerlei Bestätigung besitzen. Nicht dass man uns dahin gehend irgendwelche Beachtung schenken wird«, prophezeite er seufzend.

2
    Captain Damien Harahap von der Solarischen Gendarmerie, bekannt als ›Firebrand‹, war kein glücklicher Mann.
    Er saß in einem Karlovacer Lokal mit einem Krug des zu Recht gerühmten und in der Hauptstadt gebrauten Bieres an einem kleinen Tisch. Sein Blick fiel wieder auf die altmodische gedruckte Zeitung, die vor ihm lag. Er hatte nie sehr viel von diesen primitiven Versionen einer anständigen Zeitung gehalten, und besonders störte ihn, dass man nicht in ein brauchbares Infonetz gelangen konnte, um die Artikel zu vertiefen. Manchmal fragte er sich, wie die Agenten der Nachrichtendienste im vorelektronischen Zeitalter ihre Arbeit erledigt hatten. Sie mussten jeden Tag Stunden damit zugebracht haben, sich durch dicke Stapel aus bedrucktem Papier zu wühlen, das ihnen die Finger verschmierte!
    Doch diese spezielle Zeitung erboste ihn besonders, weil sie so viel andeutete, während sie gleichzeitig absolut nichts bestätigte. Gewiss, wenn er die Spekulationen der Reporter und das Editorial für bare Münze nahm, dann waren die Nachrichten katastrophal. Trotzdem hätte er es vorgezogen, mit Sicherheit zu wissen, dass sie zutrafen, als auf diese Weise herumraten zu müssen.
    ›NORDBRANDT TOT?‹ − ›FAK-TERRORISTIN UND GRÜNDERIN GETÖTET!‹ − ›TOD EINER MÖRDERIN!‹
    Die Schlagzeilen schienen, mit der eventuellen Ausnahme der ersten, keine großen Zweifel zu hegen. Erst wenn man die Artikel las, traten die Fragen hervor. Der Karlovac Tribune Herald, der seine Nachmittagsausgabe mit ersterer Schlagzeile schmückte, hatte sich von der allgemeinen Euphorie am stärksten distanziert. Wie der Redakteur schrieb, betonten Regierungsvertreter weiterhin, dass keinerlei Überreste Nordbrandts eindeutig identifiziert worden seien. Forensikspezialisten warnten, eventuell lasse sich mit Absolutheit niemals sagen, ob die von der Nationalpolizei sichergestellten Leichenteile tatsächlich von der berüchtigten Terroristin stammten. Dennoch gebe es anscheinend hinreichenden Anlass zu der Annahme, sie sei in der Tat zu Tode gekommen.
    Was für ein Glück für mich, dachte er bitter. Zwei Tage eher. Nur zwei Tage eher! Wenn ich zwei Tage eher hier eingetroffen wäre, hätte sie mit den Gesprächen mit mir zu viel zu tun gehabt, als sich ihren hirnrissigen Hintern wegsprengen zu lassen!
    Er musste seine gesamte beträchtliche Selbstbeherrschung aufwenden, um ein gelassenes Gesicht zu bewahren und von seinem Bier zu trinken, als plagten ihn keinerlei Sorgen. Wenn er nur an die Vorarbeiten dachte, die er geleistet hatte! Nutzlos! In die Mülltonne getreten, weil die blutdürstige Schlampe einfach mit vor Ort gehen und Soldat spielen musste!
    Er atmete tief durch und befahl sich, die Rückkopplungsschleife seines Temperaments zu unterbrechen. Indem er über die verschwendete Zeit und Mühe grübelte, machte ihn nur noch wütender, und das hatte keinen Sinn. Außerdem war solches Verhalten alles andere als professionell.
    Bei dem Gedanken
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