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David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma

Titel: David Weber - Honor Harrington 20 - An Bord der Hexapuma
Autoren: David Weber
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Politikern, kontrolliert vom schmutzigen Geld, das Leuten wie der Verräterin Tonkovic gehörte, dass es anders nicht sein konnte. Einige von Nordbrandts ursprünglichen Anhängern waren sich dessen nicht bewusst gewesen. Sie hatten tapfer getönt, wenn sie von ›wehrhaftem Volk‹ und ›bewaffnetem Widerstand‹ schwafelten, nur war es ihnen nicht ernst damit gewesen. Sie waren Theoretiker, affektierte Dilettanten − alberne Poseure aus der Oberklasse, die letzten Endes Angst hatten, sich die Hände blutig zu machen. Oder ihre kostbare Haut zu riskieren.
    Wie gut, dass Nordbrandt von Anfang an auf der Organisation in Zellen bestanden hatte. Anders hätten die Heulsusen und Schönwetteraktivisten, um ihre Haut zu retten, die gesamte Führung der FAK an die Kollaborateure verraten. Sie konnten jedoch niemanden denunzieren, den sie nicht kannten, und in ihrer Voraussicht hatte Nordbrandt zwei Organisationen geschaffen, die vollkommen voneinander getrennt agierten. Eine bestand aus den Großmäulern mit den Testikeln zaghafter Mücken, auf die man in puncto finanzielle Beiträge, politischen Aktivismus, Agitation und Demonstrationen zählen konnte, aber nicht, was die eigentliche Arbeit der Bewegung anging. Zu der anderen gehörten Leute wie Divkovic, die von Anfang an gewusst hatten, was getan werden musste, und deren Bereitschaft, es auch anzugehen, außer Frage stand. Die Leute, die schon Jahre, ehe der eigentliche Konflikt begann, die FAK aufgebaut und strukturiert hatten.
    Die Angehörigen ersterer Organisation waren entweder in den Untergrund gegangen und verbargen sich vor beiden Seiten oder waren in dem verzweifelten Versuch, Distanz zum bewaffneten Feldzug der FAK zu gewinnen, sogar zu eifrigen Informanten geworden. Einige hatten sogar Erfolg damit gehabt, aber keiner von ihnen bedeutete einen großen Verlust. Divkovic war sogar froh über ihr Verschwinden. Keiner von ihnen hatte irgendetwas Nützliches über seine Seite der FAK gewusst, sodass die selbstsüchtigen Informanten den Operationen nicht schaden konnten. Außerdem waren sie durch ihre Desertion aus dem Weg, die Gefahr zukünftiger Sicherheitslecks somit verringert − und die Führung der Bewegung lag nun fest in den Händen von Leuten wie Divkovic. Nun, wo es nicht mehr nötig war, dass Nordbrandt die schwachen Schwestern beschwichtigte, hatte die Bewegung in die Hände gespuckt und sich an das ernste Geschäft gemacht, die verfluchten Mantys aus dem Split-System zu vertreiben und Kornati eine neue Ordnung zu geben.
    Divkovic hob die linke Hand, sodass seine Gruppe anhielt, und ging hinter einer Mülltonne auf ein Knie. Er stützte das Fernglas auf dem Deckel auf und blickte über den breiten Boulevard auf das Gebäude des Finanzministeriums, das fünfzehn Häuserblocks vom Nemanja-Gebäude entfernt stand. Seit dem Anschlag auf das Parlament waren sie nicht mehr so tief nach Karlovac vorgestoßen, und Divkovic war entschlossen, ihr Vorhaben zum Erfolg zu führen. Die Dunkelheit und der Nieselregen standen auf seiner Seite, die späte Stunde ebenfalls, aber sie begrenzten die Sicht, und er wünschte sich einen Augenblick lang, seine Leute besäßen die gleiche Ausrüstung, wie sie Tonkovic und ihre Kumpane der sogenannten ›Polizei‹ verschafft hatten.
    Leider war dem nicht so; immerhin hatten sie vor Kurzem einige moderne Waffen in die Hände bekommen. Divkovic trug ein Pulsergewehr, das bei einem früheren Anschlag der Bewegung im Polizeiarsenal von Rendulic erbeutet worden war. Für die meisten Zivilisten waren solche Waffen unerschwinglich − nur mit den Mitteln einer Regierung konnte man sich so etwas leisten −, und die meisten seiner Leute trugen nach wie vor Waffen mit chemischen Treibladungen. Wie bei fast aller ihrer Ausrüstung mussten sie mit dem auskommen, was ihnen in die Hände fiel, und bei allem revolutionären Eifer waren sie dadurch sehr im Nachteil. Dennoch genügte sein altes, rein optisches Fernglas, um das erhellte Fenster im fünften Stock der Hauptverwaltung scharf zu erfassen. Viele Details konnte er nicht erkennen, doch trotz der späten Stunde brannte in dem Konferenzzimmer strahlend hell das Licht.
    Das ist das Werk der Bewegung, dachte er mit rachsüchtiger Genugtuung. Die Erschütterungen, die ihre Anschläge durch die korrupte Wirtschaft und Politik Kornatis sandten, versetzten die Schweine, die im öffentlichen Futtertrog wühlten, in Panik. Finanzministerin Grabovac hatte ihre Lakaien zu einer Krisensitzung zu
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