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Das Zombie-Trio

Das Zombie-Trio

Titel: Das Zombie-Trio
Autoren: Jason Dark
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auch keine.« Ari grinste. »Zumindest keine offiziellen. Ich werde den Paparazzi spielen und ihn heimlich aufnehmen. Aber nicht mehr heute, denke ich. Vielleicht warte ich auch die Dunkelheit ab. Aber ich kriege ihn vor die Linse.«
    »Und dann?«
    »Machen wir zusammen einen Bericht über ihn.«
    »Das könnte geschehen«, sagte Bill. Überzeugend hatte sich seine Stimme nicht angehört. Er öffnete die Fahrertür und stieg zuerst in den Wagen.
    Es war kein Zufall, dass er mit seinen Blicken die Fassade des ehemaligen Krankenhauses abtastete. Er hatte die Bewegung an dem Fenster nicht vergessen und spürte ein leichtes Herzklopfen, denn für ihn war der Fall noch nicht vorbei. Nur auf andere Art als für Ari Ariston.
    Die Worte des Propheten hatten ihn durchaus nachdenklich gemacht. Da war einer, der den Tod überwinden wollte. So überheblich sich das auch anhörte, unmöglich war es nicht. Das hatte Bill schon des Öfteren erlebt. Der Tod war zu überwinden und das nicht nur im christlichen Sinne. Es gab da auch noch etwas anderes, denn auch Vampire oder Zombies hatten den Tod überwunden.
    »Woran denkst du, Bill?«
    »An das Überwinden des Todes.«
    Ari’s Gesicht verzog sich. »Nimmst du das etwa ernst?«
    »Auf eine gewisse Art und Weise schon. Erinnere dich daran, als wir uns kennen lernten. An die Vogelscheuchen auf dem Totenfeld, die sich später als Leichen herausstellten, und an eine Holloween-Nacht, die nicht eben spaßig war.«
    Der Mann mit dem Pferdeschwanz grinste säuerlich. »Komisch, aber daran habe ich auch gedacht.«
    »Und hast du es auch mit Jesaja in Verbindung gebracht?«
    »Nicht so direkt. Aber daran gedacht habe ich wirklich. Kann es sein, dass wir wieder in so einen Mist rutschen?«
    Bill hob die Schultern an. »Ich kann es dir nicht sagen, mein Freund. Beim besten Willen nicht. Man soll sich auch nicht unbedingt auf Gefühle verlassen, aber in diesem Fall muss ich das leider tun. Es ist mir schon komisch zumute, wenn ich über unseren Besuch nachdenke, und ich glaube auch, dass mehr dahintersteckt.«
    »Was denn?«
    »Mir hat nicht gefallen, wie dieser Prophet von einem neuen Leben gesprochen hat.«
    »Tun das nicht viele seiner Kollegen?«, fragte Ari.
    »Schon, aber anders.«
    »Wie denn?«
    »Das ist schwer zu sagen«, antwortete Bill. »Der Tonfall ist ungefähr gleich. Nur muss ich immer an diese Umgebung denken und daran, dass ich die nackte Frau sah und auch die Bewegung hinter einem der Fenster, hier bei dem Krankenhaus.«
    »Das ist deine Sache, Bill.«
    »Du glaubst mir nicht?«
    Der Fotograf winkte mit beiden Händen barsch ab. »Ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich noch glauben soll. Ich mache mir nur Vorwürfe, dass ich dich in diese Sache hineingezogen habe. Dafür kann ich mich schämen. Tut mir echt Leid. Ich hatte gedacht, etwas Großes herausgefunden zu haben, und was kam? Ein Schwätzer.«
    Bill schwieg für mehrere Sekunden, bevor er den Kopf schüttelte und wieder anfing zu sprechen. »Ich glaube nicht, dass dieser Jesaja nur ein großer Schwätzer ist.«
    »Nein, warum nicht?«
    »Er meint es ehrlich.«
    »Und weiter?«
    »Noch mal, Ari, er will den Tod überwinden.«
    »Genau.« Ariston nickte. »Und du glaubst demnach, dass er es geschafft hat?«
    »Auf seine Weise schon.«
    Ari pfiff durch die Zähne. »Das ist mir zwar etwas zu hoch, aber ich will dich nicht von deiner Meinung abbringen.«
    »Gut, wir fahren.«
    »Ja, gern. Ich freue mich schon auf ein schönes Bier in London. Ich lade dich ein. Das bin ich dir schuldig.«
    Bill sagte nichts. Er lächelte mit geschlossenen Lippen und startete den Porsche. Er fuhr langsam, tuckerte nur so dahin. Genau das war seine Absicht. Er wollte so lange wie möglich die breite Seite der ehemaligen Klinik im Sichtfeld behalten.
    Er konnte es selbst nicht sagen, warum er diesen Bau als bedrohlich empfand. Es war einfach so. Er traute ihm nicht und konnte sich durchaus vorstellen, dass die dicken Mauern ein Geheimnis bewahrten, das nicht unbedingt für alle Menschen bestimmt war. Möglicherweise existierte zwischen dem Haus und dem Propheten sogar eine Verbindung. Bill war an einem Punkt angelangt, an dem er nichts ausschloss, und allmählich baute sich in seinem Kopf auch ein Plan auf.
    Seinem Nebenmann teilte er davon nichts mit. Er würde erst etwas sagen, wenn es so weit war.
    Und das dauerte nicht mal lange, denn sehr bald hatten sie den Ort erreicht, den sich Bill ausgesucht hatte. Vom Haus des Propheten konnten
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