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Das Zombie-Trio

Das Zombie-Trio

Titel: Das Zombie-Trio
Autoren: Jason Dark
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der Fassade hoch. Auf dem flachen Dach ragten wie kantige Finger die Schornsteine in die Höhe, aus denen kein Rauch mehr quoll.
    Hart zuckte der Reporter zusammen. Hinter einem dieser Fensteraugen im zweiten Stock hatte er eine Bewegung gesehen. Was sich da bewegt hatte, hatte ausgesehen wie ein Mensch.
    Eine Frau? Die Nackte?
    Bill konnte das leider nicht entscheiden, denn die andere Person war einfach zu schnell wieder verschwunden. Ariston hatte die Erscheinung offenbar nicht bemerkt, und Bill erzählte ihm auch nichts davon.
    Stattdessen schaute er sich das Haus an, in dem der Prophet wohnte, der sich Jesaja nannte. Es handelte sich wirklich nur um eine Hütte. Sie war aus grauen Steinen errichtet, recht niedrig, und war wahrscheinlich dafür gebaut worden, um irgendwelche Geräte aufzunehmen, die zum Hospital gehörten. Jetzt war sie von Jesaja bewohnt, und Bill war gespannt darauf, was für einen Menschen er vorfinden würde.
    Die Fenster an den Seiten waren so klein, dass man kaum in das Haus schauen konnte. Das lag aber auch an dem Schmutz, der auf den Scheiben klebte. An der Außenwand lehnten eine Harke, ein Spaten und eine Schaufel, deren Metall so aussah, als wären die Werkzeuge lange nicht mehr benutzt worden.
    Zur Vorderseite senkte sich der Untergrund ein wenig. Der Eingang sah ebenfalls aus, als hätte er eine Renovierung nötig.
    Davor blieb der Fotograf stehen und nickte Bill zu. »Wir sind da.«
    »Willst du nicht klopfen?«
    Ari schluckte. »Warum ich?«
    »Du wolltest ihn besuchen. Jetzt kneifst du und hast nicht mal deine Kamera mit.«
    Ariston wehrte mit beiden Händen ab. »So einfach ist das auch nicht mit der Fotografiererei. Ich muss mir erst die Erlaubnis einholen. Das habe ich bisher nicht getan.«
    »Dann wird es Zeit«, sagte Bill und klopfte selbst zweimal mit der Faust gegen die Tür.
    Zunächst erfolgte keine Reaktion von innen.
    »Es kann auch sein, dass er nicht da ist«, flüsterte Ari.
    »Dann versuche ich es eben noch mal.« Bill ließ sich nicht so leicht einschüchtern.
    Er klopfte härter. Er hörte sogar die Echos, und jetzt musste eigentlich was passieren. Das Klopfen hätte auch einen Halbtoten erwecken können.
    »Ja!«, erklang eine Stimme von innen.
    »Er ist da«, flüsterte Ari und grinste. »Das habe ich mir schon gedacht.«
    »Okay«, sagte Bill und übernahm die Initiative. Die Tür sah nicht so aus, als wäre sie verschlossen. Er musste eine Klinke umfassen, die nicht mehr zu bewegen war, aber die Tür konnte er aufziehen.
    Es brannte kein Licht. Es war weder hell noch dunkel. Im Raum herrschte ein seltsames Zwielicht, das von einem ungewöhnlichen Geruch durchdrungen wurde. Beide zogen die Nasen hoch. Vier Augen schauten von der offenen Tür aus in einen riechenden Nebel, der von einem glimmenden Zeug stammte, das in mehreren Schalen auf dem Boden vor sich hin kokelte.
    »Kommt ruhig näher, meine Jünger, kommt her zu mir. Ich erwarte euch. Ich erwarte jeden, der den Wunsch zur Umkehr hat...«
    Bill verdrehte die Augen. Das kann ja heiter werden!, dachte er. Mit derartigen Spinnern wollte er nichts zu tun haben, aber hier hatte er in den sauren Apfel gebissen, und er konnte Ari Ariston nicht allein lassen. Dem war offensichtlich auch alles andere als wohl zu Mute, denn er verzog das Gesicht, als hätte er Essig getrunken.
    Bevor die beiden Männer die Schwelle übertraten, mussten sie sich bücken. Bill’s Rücken wurde kurz von Gänsehaut überzogen. Er schüttelte sich und schob sich vor den Fotografen.
    Seine Augen hatten sich mittlerweile an den Dunst gewohnt, sodass er darin etwas erkennen konnten. Eine Einrichtung war nicht großartig vorhanden. Einen Ofen gab es auch nicht, dafür eine hagere Gestalt, die auf dem Boden lag und die Arme über der Brust gekreuzt hielt.
    Bill blieb überrascht stehen. Der Mann lag zwar auf dem Boden, aber nicht in einem direkten Kontakt. Er hatte seinen Platz auf einem Brett gefunden, das mit zahlreichen, glänzenden Stahlnägeln bespickt war...
    ***
    Der Reporter hielt den Atem an.
    Ein Fakir!, schoss es ihm durch den Kopf. Einer von denen die es noch immer gab und die ihren Körper so weit beherrschten, dass sie auf einem mit Nägeln beschlagenen Brett liegen konnten, als wären die Spitzen, auf denen sich der Körper befand, überhaupt nicht vorhanden.
    Auch Ari Ariston gab einen Kommentar ab. »Ach du Scheiße!«, flüsterte er nur.
    »Wusstest du das?«, fragte Bill leise.
    »Nein, ich hatte keine Ahnung.«
    »Das
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