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Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag

Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag

Titel: Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag
Autoren: Theseus Verlag
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Empfindens für richtig und angebracht halten. Und wir tun das mit ganzer Konsequenz und mit möglichst umfassender Bewusstheit.
    Rein erfolgsorientiertes Denken hingegen verlangt nach einem Ziel, einem damit verbundenen Plan und der Ausrichtung des ganzen Ehrgeizes darauf. Heute lege ich einen Plan fest für die nächsten Jahre. In einem Monat aber kann alles schon ganz anders sein, meine Wünsche oder die Umstände haben sich vielleicht geändert, aber weil ich ja einen fixen Plan habe, mache ich eben weiter wie bisher. Das ist kein Zen-Geist. Diese Art des Denkens hat etwas Starres, Zen dagegen ist fließend. Und Karriere bedeutet möglicherweise Erfolg, aber Erfolg eben noch lange nicht Sinn. Shunryu Suzuki, der wunderbare Zen-Meister, der für das Erblühen des Zen in den Vereinigten Staaten der sechziger Jahre so wichtig war, drückt das sehr schön aus: „Statt nach irgendeinem Erfolg in der objektiven Welt zu streben, versuchen wir, die alltäglichen Momente unseres Lebens tiefer zu erfahren.“
    Das hört sich nun wirklich nicht nach großartigem Karrieremachen an.
    Etwas hat vor allem Sinn, wenn es mir entspricht. Wenn es mir ein tiefes Gefühl der Genugtuung und der Verbundenheit für das schenkt, was ich tue. Wenn ich mich dabei erkannt und verstanden fühle. Wenn ich zu Gutem beitrage. Sinn ist selbstverständlich etwas sehr Individuelles. Was meinen individuellen Fähigkeiten und Eigenheiten entspricht, das kann nur mein persönlicher Sinn sein. Ich kann den Sinn im Grunde also nur in mir selbst finden und ihn durch das ausdrücken, was ich tue.
    Kann ich eine Karriere in mir selbst finden und sie dann durch das ausdrücken, was ich tue? Kann Karriere der eigentliche Sinn sein? Und wenn nein, was spricht denn sonst für sie?
    Im Zen meinen wir, dass Karrieredenken uns ganz grundlegend auf eine falsche Spur führt und eine Illusion in uns nährt, die irgendwann durch Einsicht zerplatzt wie eine Seifenblase, wenn sie auf den Boden der Realität trifft. Karriere hat einfach keinen Wert an sich. Andererseits spielt es entsprechend aber auch keine Rolle, wenn man dann doch Karriere macht, solange man das, was man tut, eben gerne und gut tut und deshalb auf ganz natürliche und unverkrampfte Weise Erfolg hat damit. Die einzige Gefahr aus Sicht des Zen besteht dann darin, dass das erfolgreiche Vorwärtsschreiten einen mit der Zeit mehr und mehr von dem wegbringt, was einem eigentlich wirklich am Herzen liegt und ursprünglich auch Garant für den Erfolg war. Erfolg hat immer seine eigenen Ansprüche und Sogkräfte, die meist unterschätzt werden – und wenn man es merkt, ist es meist zu spät. Dann stecken wir oft in etwas fest, das wir so nie wollten. Wir müssen uns einfach immer der Auswirkungen bewusst sein. Deshalb ist es grundsätzlich hilfreicher, keine Karriere zu machen und wenig Erfolg zu haben. Alles, was uns davon abbringen kann, uns selbst treu zu bleiben und das für uns Wesentliche im Leben zu entdecken, gilt im Zen als etwas, das man zu vermeiden versucht. Aber das natürlich auf ganz und gar nicht hartnäckige oder verbissene Weise, denn das wäre ja wiederum kein Zen. Also: weder dafür, noch dagegen, sondern vor allem achtsam dabei.
    Dann können wir beispielsweise auch sehen, dass wir, wenn wir Karriere machen, andauernd von der Beurteilung anderer abhängig sind. Man muss sich so verhalten, dass es anderen gefällt und man von anderen gefördert wird. Die Kriterien werden dabei ebenfalls von anderen festgelegt. Wir werden uns unter diesen Umständen tendenziell bemühen, eine Perfektion zu erlangen, die diesen von andern definierten Maßstäben entspricht. Zen hingegen motiviert dazu, sich eine Handlungs- und Sichtweise anzueignen, die als „jenseits von Lob und Tadel“ bezeichnet wird. Das heißt, man versucht, möglichst unabhängig von äußeren Beurteilungen zu werden; Lob oder Kritik gelten nicht mehr als der eigentliche Maßstab. Man versucht viel eher, jenen Zustand in sich zu erreichen, der über alle Beurteilungen hinausgeht und einen frei von solch oberflächlichen Bedingungen macht. Denn nur durch diese Freiheit kann man letztlich herausfinden, wer man wirklich ist – und vorher wiederum kann das Leben seinen wahren Glanz nicht entfalten.
    Zen bringt uns mehr inneren Frieden, und der hat nichts mit äußerem Erfolg zu tun. Und Zen
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