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Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag

Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag

Titel: Das Zen des glücklichen Arbeitens - mehr Sinn und Zufriedenheit in Job und Alltag
Autoren: Theseus Verlag
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beginnt, wenn unser Geist sich klärt und er dadurch genauer wahrnehmen und handeln kann, dann kommt der Lohn. Aber das wird nicht gleich am Anfang so sein. Das kann zwar vorkommen, ist aber eher unwahrscheinlich. Der erste Erfolg, den jemand verbucht, der Zen zu praktizieren beginnt, ist, dass er es überhaupt tut. Das Tun ist immer der erste Schritt. Ohne dass wir etwas tun, kann nichts werden.
    Werten Sie es also bitte als Erfolg, wenn Sie Zen praktizieren. Wenn Sie nicht gleich aufgeben, schenken Sie sich damit völlig neue Möglichkeiten. Sie investieren Zeit und Hingabe in etwas, wovon Sie zwar vielleicht noch nicht viel verstehen, aber Sie tun es. Sie geben sich eine Chance.
    Was aber ist Zen eigentlich, wenn das reine Praktizieren schon ein Erfolg sein soll? Man kann es als Schulung des Geistes bezeichnen. Als Meditationsform. Oder man kann es als Methode sehen, unsere Wahrnehmung zu verfeinern und damit die subtileren Zusammenhänge des Lebens zu erkennen. Aber im Grunde ist Zen einfach die beste Weise, für eine gewisse Zeit des Tages nichts zu tun – woraus sich dann erstaunlicherweise unendliche und ungeahnte neue Möglichkeiten ergeben. Die Kern-Übung des Zen ist Meditation 1 , eine Übung, die unser Leben von Grund auf verändert. Ich selber praktiziere nur Zazen, sonst nichts. Und ich lasse dann die darin gemachten Erfahrungen einfach weiter durch mein Leben fließen. Das ist alles. Zazen, stilles Sitzen, ist die Basis. Alles Weitere entwickelt sich aus dieser Erfahrung heraus. Das ist Zen.
    Wir befreien uns von unseren festgefahrenen Ansichten und Vorstellungen. Und damit eröffnet sich uns ein viel weiterer Horizont.
    Ich kann meiner Freude über Zen kaum angemessen Ausdruck verleihen. Aber mein Verständnis des Zen ist eben auch ein ziemlich außergewöhnliches: nämlich ein ganz und gar alltägliches. In der Regel verbindet man mit dem Zen-Buddhismus ja eher strenge Rituale, schwarze Roben, schmerzende Beine und eine gewisse Abgewandtheit von den Dingen. Mein Zen hingegen ist pures Alltags-Zen. Es ist für mich in diesem Moment zu finden, in diesem Atemzug, in der momentanen Körperhaltung, im Umgang mit allem.
    Deshalb lässt sich Zen für mich eben auch in der alltäglichen Arbeit finden. In jeder alltäglichen Arbeit gibt es diesen Moment, diesen Atemzug und die momentane Körperhaltung. Wenn ich mit diesen Dingen richtig umzugehen beginne, kann Zen auch dort entstehen. Und mit ihm mehr Zufriedenheit, Gelassenheit und ganz neue Sichtweisen. Unser Inneres wird friedlicher, alles wird leichter; es gibt zwar nach wie vor bessere und schlechtere Tage, aber es beginnt sich trotz aller Umstände etwas in uns zu entfalten, das über diesen stimmungsabhängigen Empfindungen steht und uns einfach erfüllt sein lässt von dem, was ist: indem wir einfach da sind und das tun, was wir tun.
    Das ist das Zen des Erfolgs. Es mag sich zum Schluss auch in Prestige auszahlen oder in einem hohen Gehalt, aber der Kern ist immer derselbe: Wir haben in uns – durch das Praktizieren von Zazen – etwas Tieferes gefunden, das unabhängig von äußeren Bewertungen ist. Wir sind freier geworden, das zu sein, was wir sind, und das zu tun, was uns entspricht.
    Das ist ein großes Glück und vielleicht sogar das Ziel unseres Lebens: Wir können uns selbst besser gerecht werden und stehen uns selbst weniger im Weg. Wir nehmen so manche Kleinigkeit nicht mehr so ernst und sind bei den für uns wesentlichen Dingen dafür umso hartnäckiger. Wir wissen einfach, worauf es ankommt und wo wir leichten Herzens auch mal nachgeben können, weil der Aufwand sich nicht lohnt.
    Sie sehen also: In meinen Augen spricht nichts gegen Erfolg. Aber wir sollten einfach nicht jeden Preis dafür zahlen. Unser Leben ist mehr wert als die Arbeit, die wir tun. Unsere Arbeit sollte im Idealfall dazu beitragen, unser Leben wertvoll und erfüllt zu machen. Sie sollte helfen, das auszudrücken, was wir sind. Und sie sollte uns die Möglichkeit geben, das Leben anderer Menschen durch unseren Beitrag ebenfalls besser zu machen. Und wenn dies alles nicht der Fall ist, dann sollte uns unsere Arbeit wenigstens nicht zermürben und auslaugen. Wir sollten sie auf eine Art und Weise tun können, die es zulässt, dass wir auch in diesen kleinen Aufgaben Zufriedenheit finden. Das ist durchaus möglich. Wir können uns ganz auf das konzentrieren, was wir
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