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Das Zeichen des fremden Ritters

Das Zeichen des fremden Ritters

Titel: Das Zeichen des fremden Ritters
Autoren: dtv
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(Ostern) die Menschen vor dem Bösen zu retten. Nach dieser ersten Szene folgt das ausführliche Krippenspiel in der Kirche mit der Geschichte der Heiligen Nacht: Herbergssuche, Geburt Christi, Verkündigung des Engels an die Hirten auf dem Feld, Anbetung der Hirten usw.
     
    Geister:
Der Winter ist immer schon als eine dunkle, unheimliche Zeit empfunden worden, die Stürme, Kälte und Schnee bringt. Und wenn der Wind ums Haus jault und Bäume und Dächer zum Ächzen und Stöhnen |170| bringt, hat das auch immer schon die Fantasie angeregt. Seit uralter Zeit gibt es Geschichten über Geister, besonders in den Nächten nach der Wintersonnenwende. Sie sollen über den Himmel jagen und vergessene Wäsche von der Leine reißen. Wenn man aus dem Fenster sieht, um sie zu beobachten, schwillt einem der Kopf oder man wird blind. Also versucht man, möglichst nichts zu tun, was die Geister verärgern könnte. Man wäscht keine Wäsche bis nach dem Dreikönigstag, reinigt das Haus und räuchert die Zimmer aus (daher: »Raunächte, Rauchnächte«). Danach besprengt man das Haus mit Weihwasser. Man macht möglichst viel Lärm bei Umzügen in hässlichen Masken, denn das vertreibt die Geister auf jeden Fall. Und man bleibt nachts zu Hause, denn da ist es am sichersten.
     
    Neujahr:
Erst seit dem 24.   Februar 1582, als Papst Gregor XIII. seine Kalenderreform durchführte, wird der Jahresanfang am 1.   Januar gefeiert. Davor sind in Europa verschiedene Termine möglich. Am häufigsten ist der 25.   Dezember, also der Weihnachtstag, gleichzeitig der Anfang des neuen Jahres. In Frankreich beginnt es allerdings bis ins 16.   Jahrhundert hinein erst zu Ostern. Weil es ein bewegliches Fest ist, das nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert wird, gibt es also im Mittelalter in Frankreich jedes Jahr ein anderes Datum für den Jahresbeginn. 1391 war es der 26.   März.

|171| Der Hundertjährige Krieg (1337   –   1453)
    Dauer:
Der »Hundertjährige Krieg« ist ein Begriff, den es erst seit dem 19.   Jahrhundert gibt. Damit bezeichnet man Schlachten und Ereignisse, die zu einem mittelalterlichen Konflikt zwischen England und Frankreich gehören. Natürlich wird nicht über hundert Jahre lang ununterbrochen gekämpft. Es dauert jedoch mehr als hundert Jahre, bis der Zwist beigelegt ist und die Kämpfe endgültig vorbei sind. Insgesamt haben in 116   Jahren 34   Schlachten zwischen den beiden Ländern stattgefunden. Der tatsächliche Kampf dauerte bei vielen nur einen Tag.
     
    Streit um das Thronerbe:
Der Streit beginnt 1328 mit Erbansprüchen Englands auf den französischen Thron. Isabella (1295   –   1358), die Mutter König Edwards III. (1312   –   1377), ist die Tochter des französischen Königs Philipp IV. (1268   –   1314). Nachdem bis 1328 ihre drei Brüder alle nacheinander französische Könige waren und gestorben sind, sieht Edward III. sich als nächsten Thronerben an. Frankreich kann das nicht zulassen, denn dort herrscht ein anderes Recht: Der Thron wird nur über die Väter vererbt und nicht – wie in England – auch über die Mütter, also hat Edward in Frankreichs Augen keinen Anspruch auf den Thron.
     
    Streit um Landbesitz:
Seit 1066 nach der Schlacht von Hastings William, Herzog der Normandie, den englischen Thron bestiegen hat, sind die englischen Adeligen |172| eng mit Frankreich verbunden. Teile ihrer Familien leben dort und sie besitzen Land in Frankreich, das zum Beispiel auch durch Heirat unter englische Herrschaft kommt.
    Als 1337 französische Schiffe englische Küstenregionen im Ärmelkanal auskundschaften, beginnen die Kämpfe und England gewinnt in den folgenden 50   Jahren weiteres französisches Land hinzu. Um 1390 ist fast ein Viertel Frankreichs in englischer Hand: Gebiete in Flandern um die Städte Calais und Crécy im Norden und Aquitanien, die große Region um die Stadt Bordeaux im Südwesten. Vor allem die Hafenstädte Calais, Crécy und Bordeaux sind für den englischen Handel überaus wichtig. Der Hundertjährige Krieg endet 1453 jedoch damit, dass England alle französischen Gebiete (Calais erst 1559) wieder an Frankreich verliert.
     
    Französischer Einfluss:
An der englischen Sprache kann man immer noch erkennen, dass England über Jahrhunderte eng mit Frankreich verknüpft war. Lange Zeit sprachen die Adeligen Englands Französisch, bis ins 17.   Jahrhundert hinein wurden sogar alle Gerichtsverhandlungen auf Französisch geführt. Das hatte auch Folgen für die
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