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Das Wagenrennen

Das Wagenrennen

Titel: Das Wagenrennen
Autoren: Martin Scott
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Sumpflandschaft verwandelt. Aber abgesehen davon hört es sich ganz gut an. Offenbar sind in diesen Fall keine kriminellen Banden verwickelt. Und keine verrückten Zauberer, die mich fertig machen wollen. Ich muss einfach nur herausfinden, was Mursius’ Frau mit den Sachen angestellt hat, und sie wiederbeschaffen. Das kriege ich hin. Und ich brauche das Geld. Also übernehme ich den Fall.
    Der Senator informiert mich über die notwendigen Einzelheiten und steht dann auf. Er bleibt an der Tür stehen und blickt sich im Zimmer um. »Wie ich gehört habe, hast du viel Geld bei einem Wagenrennen in der Provinz verloren.«
    Ich runzle die Stirn. Mir war zwar klar, dass der Senator mich überprüfen würde, aber niemand mag es besonders, wenn sich seine Spielverluste so weit herumsprechen.
    »Ich gebe dir einen guten Tipp für das Turas-Gedächtnis-Rennen.«
    Ich beuge mich vor. Das interessiert mich brennend.
    »Auch ich werde einen Wagen in das Turas-Gedächtnis-Rennen schicken«, sagt der Senator. »Er heißt Sturm auf die Zitadelle. Wette darauf. Er wird gewinnen.«
    Ich lehne mich enttäuscht zurück. So heiß war sein Tipp doch nicht.
    »Euer Wagen soll das Turas-Gedächtnis-Rennen gewinnen? Entschuldigt, Senator, Ihr hattet zwar in der Vergangenheit einige gute Pferde, aber bei diesem Rennen fährt ein Elfenwagen mit. Jeder weiß, dass Mondheller Bach gewinnen wird. Sie nehmen nicht einmal mehr Wetten darauf an!«
    Der Senator tritt leise an meinen Schreibtisch. »Sturm auf die Zitadelle wird gewinnen«, sagt er ziemlich nachdrücklich. »Wenn du deine Verluste wettmachen willst, dann setz alles darauf, was du hast.«
    Mit diesen Worten geht er davon. Ich nehme mir einen Guran von dem Vorschuss, den er auf dem Tisch liegen gelassen hat, und gehe nach unten. Dort hole ich mir eine Flasche von Ghurds bestem Bier und denke über Senatorengattinnen und die mächtige, Sucht erzeugende Wirkung von Boah nach. Ich habe es selbst versucht, als ich jünger war, aber es gefiel mir nicht sonderlich. Vermutlich bin ich einfach nicht geeignet für solche Drogen. Ich trinke rasch mein Bier aus, spüle es mit einer zweiten Flasche herunter und nehme eine dritte mit hinauf in mein Büro.
    Auf meinem Schreibtisch liegt ein Brief. Merkwürdig. Ich breche das Siegel und lese ihn. Da steht: Thraxas, dein Tod ist nah!
    Ich starre auf die Buchstaben. Auch wenn ich an Todesdrohungen gewöhnt bin, heißt das noch lange nicht, dass sie mir gefallen. Ich überprüfe die Außentür. Sie ist verschlossen. Ich bin nicht sicher, ob niemand die Treppe hinaufgekommen ist, während ich unten am Tresen war. Ich halte mir den Brief unter die Nase und suche nach Spuren von Zauberei. Rieche ich da nicht etwas? Wahrscheinlich.
    Unwillkürlich betaste ich das Schutzamulett an meinem Hals. Es ist neu. Hoffentlich wirkt es.
    Ich bin zwar ziemlich müde, als ich mich auf den Weg zu Mox mache, aber dort erfahre ich, dass mein Wagen gewonnen hat, und ich sammle meine zwanzig Gurans Gewinn ein. Die Todesdrohung ist vergessen. Anschließend kann ich es nicht lassen, vor Makri ein bisschen zu prahlen.
    »Tja, man muss zwar ab und zu Verluste einstecken, aber am Ende setzt sich die Klasse durch. Wenn es um die beste Nase für sichere Sieger geht, bin ich die unumstrittene Nummer eins hier in der Gegend. Und ich habe auch noch einen heißen Tipp für morgen. Du solltest mitmachen, wenn du schnell etwas Geld gewinnen willst, Makri. Es ist auf jeden Fall einfacher, als zu kellnern.«

3. KAPITEL
    Wie hoch schätzt du die Chancen von Sturm auf die Zitadelle beim Turas-Gedächtnis-Rennen ein,«, frage ich Ghurd, als er mir noch ein Bier reicht. Sein Bizeps tritt hervor, als er mir den Krug über den Tresen schiebt. Sein langes Haar ist zwar mittlerweile fast vollkommen ergraut, aber er ist immer noch so kräftig wie ein Ochsengespann.
    »Keine Chance«, antwortet er. »Die Elfen schicken keinen Wagen den ganzen Weg von den Südlichen Inseln hier herauf, wenn sie nicht hundertprozentig sicher sind, dass er auch gewinnt.«
    Ich nicke. Das denken alle in Turai. Senator Mursius hat zu seiner besten Zeit einige gute Wagen ins Rennen geschickt, aber auch er wird diese Elfen nicht schlagen können.
    Alle warten auf die Wagenrennen in der ersten trockenen Woche nach dem Regen. Dann wird das Turas-Fest gefeiert. Nachdem er einige wilde Stämme besiegt und verschiedene andere Heldentaten vollbracht hatte, gründete der legendäre Turas die Stadt Turai. Die Spiele zu seinen
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