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Das verplante Paradies

Das verplante Paradies

Titel: Das verplante Paradies
Autoren: Peter Tate
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    „Na los, spucken Sie’s aus!“
    „Nun ja … die Leute mögen uns nicht.“
    „Das ist absurd. Was soll das heißen, die Leute mögen Sie nicht? Sie tun ihnen doch einen Gefallen. Seit Generationen haben sie das Salz aus dem Wasser herauskochen müssen, und Sie liefern ihnen Frischwasser aus der Leitung. Und deswegen mögen die Leute Sie nicht? Sie müssen sich irren.“
    „Nein Sir, ich meine nicht die Ortsansässigen – das sind sowieso nicht viele – ich meine die Besucher, die Urlauber. Auch nicht alle von denen …“
    „O. K. Jetzt haben sie gesagt, wen Sie nicht meinen …“
    „Es sind die … Budniks.“
    „Was, um Himmels willen, ist ein Budnik?“
    „Also früher waren das die Beatniks, dann waren es die Hippies, dann waren sie Blumenkinder, dann waren sie Freebies … Es sind eben – Rebellen. Es paßt ihnen nicht, wie die Dinge sich entwickeln, und sie protestieren dagegen. Sie wissen schon, ganz friedlich. Keine Nationalgardisten, keine Gummiknüppel, kein Urinieren auf die Rathaustreppen. Sie strömen einfach nur Ablehnung aus.“
    „Mit anderen Worten: Es handelt sich um Gammler.“
    „Ja, das ist wohl eine allumfassende Beschreibung.“
    „Und sie mögen euch nicht?“
    „Ja, Sir.“
    „Und das beunruhigt Sie.“
    „Ja, Sir.“
    „Heilige Makrele! Warum denn nur?“
    „In unserer Abteilung, Sir, möchten wir mit allen Leuten gut auskommen. Ich meine, wir haben schließlich mit der Öffentlichkeit zu tun. Wir möchten sie auf unserer Seite haben.“
    „Aber Freeley, das ist doch nicht die Öffentlichkeit. Das sind doch bloß die Neurotiker … die neurotische Minderheit.“
    „Das kann schon sein, Sir, aber man hat sich bei mir beschwert, und ich habe versprochen, die Sache heute zur Sprache zu bringen.“
    „Na schön, Freeley, Sie haben mir Ihren Standpunkt klargemacht. Lassen wir’s gut sein.“
    „Darf ich mitteilen, daß Sie Abhilfe schaffen werden?“
    „Habe ich das nicht gesagt?“
    „Vielen Dank, Sir. Wenn Sie mir bitte folgen wol len. Ich bringe Sie zu Ihrem Wagen zurück.“
    „Auf Wiedersehen, Freeley. Es war mir eine Freude, hier draußen zu sein. Sie haben hier eine wunderbare Anlage. Und wegen Ihres Problems … Ich schicke Ih nen jemand aus Washington, der die Stimmung hier an der Küste testen soll. Er wird sich bei Ihnen nicht vorstel len, damit er nicht mit Ihnen in Verbindung gebracht wird und sein (Deckmantel) nicht gleich hinüber ist. Er wird mir persönlich berichten und ich werde dann entsprechende Maßnahmen einleiten.“
    „Ich bin Ihnen sehr verpflichtet, Mr. President.“
    „Und noch etwas, Freeley … Ich bewundere Leute mit Hirn, aber am meisten mag ich Leute mit Rückgrat. Denken Sie daran … Vorsicht jetzt, diese Kiste hier braucht etwas Zeit um zu starten.“
     
    „Dr Freeley, haben Sie unser Problem zur Sprache bringen können?“
    „Ja, ich habe es ihm gesagt.“
    „Und?“
    „Er sagt, er schickt uns jemanden in geheimer Mission, um die Reaktionen hier zu testen. Dann wird er aufgrund des Berichts eine Entscheidung treffen.“
    „Heißt das, daß er uns hilft?“
    „Das heißt, er wird die ganze Sache vergessen.“

Das Lied der Muschel
     
    Während sie in ihrem Hovercraft die Küste entlang glitten, konnten sie die ganze Zeit über die Wellen be trachten, die mechanisch über die künstlich aufgeschütteten Strände krochen.
    Sie taumelten durch Playa 7 als Doppelkometen in einer Wolke von spanischem Staub, ohne gesehen zu werden und ohne zu sehen, während Neon-Spione die Zollgrenze absuchten und Fischerballons in der Brise tanzten, die ihr Vorbeifahren verursachte.
    „Mach mit bei den Firmfischern“, bat ein Geräuschband über der Main Street. „Fang an mit dem Endo-Schwimmen“, verlangten die Verkäufer von Gummianzügen.
    Charlie Haldane trat auf die Veranda seines Denkspielkasinos an der Promenade von Playa 8. Sein Bodenradar hatte ihm den Hovercraft gezeigt, der mit gleichbleibender Geschwindigkeit die Küste herunterkam. Je näher er kommt, um so besser stehen meine Chancen, dachte er.
    Er trat vom Bürgersteig und lehnte sich an die Anschlagtafel mit den Buchstaben „UQ-for-IQ“. Ununterbrochen spielte er mit den Formulawürfeln in seiner Tasche.
    Dann kam das Geräusch einer Brise – Charlie war alt genug, das Geräusch zu kennen und eine Metapher daraus zu machen. Das Fahrzeug brauste offen sichtbar durch das Netzwerk der Kalellen und über die mit Wasser besprengten Straßen.
    Charlie ging zur Mitte
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