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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit
Autoren: William R. Forstchen
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geheimnisvollen Bauwerke, in denen sie hergestellt werden, und metzeln sie alle nieder. Ich werde den Carthas Verschonung vor den Schlachtgruben anbieten, falls sie den Weg zur Niederwerfung dieser Rus oder dieser Yankees eröffnen, wie immer die sich auch nennen. Das dürfte den Carthas einen Grund geben, meine Wünsche zu erfüllen. Was später kommt, ist für sie vorläufig nicht von Belang.«
    »Mein Qar Qarth«, sagte Hulagar förmlich, »wir haben schon darüber gesprochen. Ich füge mich gehorsam deiner Entscheidung, denn ich bin nur ein Schildträger und verstehe nichts von Kriegsführung. Aber betrachte meine Stimme trotzdem als eine Warnung: Diese Dinge können uns durchaus vor den Bantag retten, aber ich fürchte sie trotzdem.«
    »Wir sind zwischen zwei Feuern gefangen«, flüsterte Jubadi. »Eines wird uns verbrennen, ja verbrennt uns schon. Aber das andere wird uns wärmen und uns Kraft schenken. Dann vernichten wir das Vieh und fügen das Reich der Tugaren unserem hinzu. Sollen die Bantag dann nehmen, was übrig ist. Wir können diese neuen Dinge zu unserem Vorteil nutzen.
    Wir müssen scharf aufpassen, Hulagar«, fuhr er gelassen fort, und ein Lächeln breitete sich in seinem Gesicht aus. »Schicke unsere Sendboten heute Abend los.«
    »Zu den Rus, wie wir zunächst überlegt haben?«
    »Das wäre nutzlos. Sie waren siegreich und werden gegen uns kämpfen, wie sie gegen die Tugaren gekämpft haben. Auch würden sie gewarnt. Wir müssen davon ausgehen, dass sie uns im Auge behalten und sich vorbereiten, aber sie werden niemals unsere wahren Absichten herausfinden, bis es zu spät ist. Nein, diese Idee müssen wir aufgeben. Aber zu den anderen: ja.«
    »Wie du befiehlst, mein Qar Qarth«, flüsterte Hulagar.
    Jubadi wurde still und blickte zur Schlacht hinüber, die sich gerade nach Süden verlagerte. Der Schlachtpferch wurde immer enger gezogen. Tausende Gestalten lagen in der Steppe verstreut, und die Todesbringer schritten bereits von einem Krieger zum nächsten und schnitten denen die Kehlen durch, die nicht mehr aufstehen konnten.
    Die Schlachtengesänge würden heute Abend kräftig emporsteigen und den Ahnen der Merkihorde, die über die endlose Steppe des immer währenden Himmels ritten, Kraft verleihen. Um das Feuer der Sterne des großen Rades, das des Nachts leuchtete, würden sich neue Krieger im Zwielicht versammeln. Jubadis Gedanken schweiften zu Vorg ab, dem Freund aus Kindertagen, Vetter von Geburt, Bruder durch das Ritual des Blutbandes.
    Es war ein guter Tod gewesen, fand Jubadi. Am Ende blieb nichts weiter als die Hoffnung auf den Tod eines Kriegers, Schwert oder Bogen in der Hand. Alles andere war bedeutungslos.
    Ein Schauder lief durch sein Pferd, und Jubadi spürte, wie das Tier auf die Knie sank.
    Er nahm die Füße aus den Steigbügeln, sprang zu Boden und blickte auf das Pferd hinab, das ihm seit einer halben Umkreisung diente, ein Ritt von zehn Jahren, der sie um die halbe Welt geführt hatte.
    Er zog das Krummschwert, beugte sich vor und durchschnitt dem Tier mit einem Rückhandschlag die Kehle. Mit traurigen, flehenden Augen blickte es zu ihm auf, legte dann ganz langsam den Kopf zurück und rührte sich nicht mehr.
    Jubadi bückte sich, wischte die Klinge am Boden ab und steckte sie wieder in die Scheide. Ohne einen Blick zurück drehte er sich um und ging weg.
    »Cartha-Rammschiffe in Sichtweite, Admiral.«
    »Klar zum Gefecht!«, schrie Cromwell, und ein zufriedenes, kaltes Grinsen erhellte seine derben, pummeligen Züge.
    Die Hände auf dem Rücken verschränkt, drehte sich Tobias Cromwell von der Ogunquit um. Der ehemalige Captain in der Marine der Vereinigten Staaten blickte achtern über die Meerenge, die das Binnenmeer in die nördliche und südliche Hälfte trennte.
    Wie lange ist es jetzt her?, fragte er sich. Sie hatten die Quellgewässer des Chesapeake am Abend des 2. Januar 1865 verlassen, um an einem Landeunternehmen an der Küste North Carolinas teilzunehmen. Und dann hatte der Sturm, das Tor aus Licht, wie man es hier nannte, ihn, sein Schiff und alle Menschen an Bord auf diese Albtraumwelt versetzt. Mindestens zwei Jahre, dachte er trocken.
    Sie hatten es mit den Bojaren der Rus zu tun bekommen, und dann waren diese von dem arroganten Colonel Keane gestürzt worden.
    »Verdammt soll er sein für immer«, knurrte Tobias, und sein Ensign drehte sich zu ihm um, als hätte er einen Befehl erhalten. Tobias schüttelte den Kopf und wandte sich ab.
    Hätte dieser
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