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Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit

Titel: Das verlorene Regiment 02 - Jenseits der Zeit
Autoren: William R. Forstchen
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Wegstunde oder mehr versperrten sie dem Feind den Rückweg, raubten ihm jede Hoffnung auf Rückzug.
    »Es läuft gut, mein Qar Qarth. Es geschieht so, wie du es vorhergesagt hast«, sagte Hulagar beifällig, während der tosende Lärm des Gemetzels zwischen den Höhen Echos warf.
    Ein halbes Dutzend Krieger kam über den Kamm geritten, und Jubadi grinste wölfisch zur Begrüßung, als Vuka, sein Erstgeborener, das Pferd zügelte.
    »Ein herrliches Gemetzel!«, rief Vuka. »Es wird diese Bastarde von unserem Land fernhalten!«
    Mit kaltem Blick wandte sich Jubadi wieder der Schlacht zu, die bereits hinter den Kamm gewandert war, wo er sich noch Augenblicke zuvor aufgehalten hatte.
    »Die Bantag sind ohne Zahl«, sagte Hulagar kalt. »Ihre Krieger sind zahllos wie die Sterne.«
    Vuka schwieg dazu.
    »Letztlich müssen wir unsere Weidegründe doch wechseln!«, fauchte Jubadi. »Wir können nicht mehr tun, als die Bantag fürs Erste aufzuhalten.«
    »Nach diesem Sieg?«, schrie Vuka, und die Impulsivität der Jugend brach aus ihm hervor – was in Jubadi eine kalte Wut auslöste. Eines Tages würde Vuka der Qar Qarth sein; er musste lernen, die Wahrheit zu erkennen, wenn sie vor ihm lag.
    »Ja, nach diesem Scharmützel!«, knurrte Jubadi. »Es ist reine Unterhaltung, eine Eröffnung.«
    Vuka musterte ihn kalt, als verdächtigte er ihn, mit diesen Worten nur die Freude des Augenblicks zerstören zu wollen.
    »Sind die Berichte eingetroffen, während wir unterwegs waren?«, fragte Hulagar leise, als besprächen sie sich am abendlichen Lagerfeuer und nicht auf einer Walstatt tödlichen Streitens.
    »Gestern«, antwortete Vuka scharf und strotzte dabei vor Ungeduld.
    »Und?«
    »Es stimmt: das Vieh hat sie vertrieben. Unsere Spione blickten auf die Stadt hinab und sahen die Verwüstung der Schlacht. Die Meldungen von diesen seltsamen Waffen, die aus der Ferne töten, sind eindeutig wahr. Das Vieh ist bereits dabei, die Mauern neu aufzubauen, und es wurde dabei gesehen, wie es mit seinen Waffen übte. Unsere Späher umgingen die Stadt und näherten sich den Resten der Tugaren. Wir zählten gerade noch dreißigtausend überlebende Krieger. Es heißt, dass die nächste Viehstadt weiter östlich ebenfalls kämpfen wird. Man berichtet gar, dass die Tugaren um Nahrung bitten werden, als Gegenleistung für eine geheimnisvolle Heilkunst gegen die Krankheit, die das Nordlandvieh befallen hat. Solche Dinge möchte man schier nicht glauben.«
    »Sie haben über siebzehn Urnen verloren, vielleicht zwanzig!«, stieß Jubadi hervor.
    »Glaube es ruhig«, flüsterte Hulagar, »denn wenn es geschehen ist, muss man es auch glauben. Das Vieh hat neue Waffen, und es hat gelernt zu kämpfen.«
    »Vieh tötet das Volk der Horde – abscheulich, nur darüber nachzudenken!«, fauchte Vuka und verzog das Gesicht vor Widerwillen.
    »Ob abscheulich oder nicht, wir müssen uns der Tatsache stellen«, entgegnete Jubadi.
    »Und das Schiff, das Rauch erbricht und ohne Segel fährt?«, fragte Hulagar.
    »Noch in diesem Augenblick setzt es den Carthas unserer eigenen Domäne zu. Er ist nicht zu den Seinen zurückgekehrt.«
    »Gut, sehr gut«, sagte Jubadi lächelnd.
    »Vieh verjagt das Erwählte Volk«, flüsterte Hulagar. »Das ist noch nie geschehen.«
    »Es waren schließlich nur Tugaren«, höhnte Vuka.
    »Sie gehören dem Erwählten Volk an, selbst wenn sie unsere Feinde sind«, knurrte Jubadi. »Vergiss das nicht-sie sind von den Erwählten, verdammt! Sie sind gescheitert, und wir müssen das zu unserem Problem machen, falls die alten Verhältnisse überleben sollen.«
    Verlegen angesichts des väterlichen Zorns, wurde Vuka still und sah mürrisch seine Stabshäuptlinge an, die die Köpfe senkten, damit sie der Schmach ihres Anführers nicht ins Gesicht zu sehen brauchten.
    Ein Triumphschrei stieg über den Schlachtenlärm auf, und als sich Jubadi umdrehte, sah er die Viehschädelstandarte des Bantag-Urnen im dichtesten Getümmel des Merki-Angriffs gefangen. Einen Augenblick lang schwankte sie und ging dann zu Boden.
    Wie ein Fuchs, der Blut witterte, blickte Vuka wieder seinen Vater an.
    »Nur zu, Junge«, sagte Jubadi, und ein Lächeln breitete sich in seinem Gesicht aus. »Da ist Blut zu vergießen.«
    Mit wildert! Schrei riss Vuka das Krummschwert aus der Scheide, richtete sich in den Steigbügeln auf und galoppierte hangabwärts, gefolgt von den jungen Kriegern seines Stabes.
    »Tamuka!«, schrie Hulagar.
    Ein Riese von knapp drei Metern
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