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Das Unsterblichkeitsprinzip

Titel: Das Unsterblichkeitsprinzip
Autoren: Jeffrey Lang
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können?
      Maddox befürchtete, dass sich der Alte verletzte, wenn er im Dunkeln umherwanderte, doch dann besann er sich auf sich selbst. Wahrscheinlich weiß er, wie viele Schritte es bis zum Vorbereitungsraum sind, dachte er. Ich bin derjenige, der fallen und sich umbringen wird.
      Maddox wollte etwas sagen, als ein weiterer Blitz die Dunkelheit durchschnitt, und plötzlich stürzte die Welt um ihn herum ein.
      Diesen Eindruck gewann er jedenfalls. Etwas unter dem Laboratorium explodierte und eine ganze Ecke des Gebäudes brach zusammen; Trümmerstücke flogen in alle Richtungen.
      Maddox fühlte sich von der Druckwelle erfasst und durch den Raum geschleudert. Er stieß mit dem Kopf gegen etwas Hartes, bemerkte kaum den stechenden Schmerz im Arm und die warme Nässe, die sich dort ausbreitete.
      Maddox versuchte, etwas zu erkennen, aber die Dunkelheit schien undurchdringlich zu sein. Es dröhnte in seinen Ohren und er schmeckte Blut. Er rief nach Waslowick, hörte aber nicht einmal die eigene Stimme.
      Nach einer Weile gewöhnten sich seine Augen an die Finsternis, und dann nahm er ein Geräusch wahr: ein dumpfes Knacken, das innerhalb weniger Sekunden zu einem Donnern anschwoll – so hörte es sich an, wenn ein Gebäude einstürzte.
      Maddox versuchte, sich zu bewegen, aber es hatte keinen Zweck. Wieder wurde alles dunkel, doch diesmal war es eine sonderbare Dunkelheit: eine von Silber durchsetzte Schwärze.

2
     
      C APTAINS LOGBUCH, STERNZEIT 51405.9
      Die Enterprise hat ihren diplomatischen Auftrag bei Tzenketh erfüllt und ich glaube, es ist mir gelungen, die notwendige Überzeugungsarbeit zu leisten – der Autarch wird die Anstrengungen der Allianz gegen das Dominion unterstützen. Bevor wir mit der nächsten Mission beginnen, warten wir auf die Rückkehr von Lieutenant Commander Data, der das Schiff vor zwölf Tagen verließ, um eine schmerzliche persönliche Pflicht zu erfüllen.
     
      Captain Jean-Luc Picard sah auf, blickte zum Chronometer und gelangte zu dem Schluss, dass er genug Zeit im Bereitschaftsraum verbracht hatte. Er beschloss, aufzustehen und ein wenig umherzuwandern, wieder das Schiff unter den Füßen zu spüren. Bei der Crew gab es Stimmungen, und die fand er nur heraus, wenn er den Kontakt mit ihr suchte.
      Natürlich konnte er Riker oder Troi darauf ansprechen – Wie ist die Moral der Besatzung? – und ihre unterschiedlichen Perspektiven hätten ihm ein klares, zuverlässiges Bild geliefert. Aber im Lauf der Jahre hatte Picard festgestellt, dass es dieser Methode an einer wichtigen Komponente mangelte.
      Wenn er im Bereitschaftsraum blieb und darauf wartete, dass man ihm Antworten brachte, so erfuhr die Crew nicht, was ihr Captain empfand. Dann bekam er keine Gelegenheit, ihr den gewünschten Eindruck von ihrem Kommandanten zu vermitteln.
      Als Picard die Brücke betrat, stand Commander Heyes von der Beta-Schicht sofort auf und wollte »Captain auf der Brücke« rufen, aber Picard winkte ab und bedeutete ihr, wieder im Kommandosessel Platz zu nehmen. Die Offiziere der Beta-Schicht hatten gerade mit der Arbeit begonnen. Einige Angehörige der Alpha-Schicht waren noch zugegen, wiesen ihre Kollegen auf ungelöste Probleme oder andere Dinge hin – es befanden sich also recht viele Personen im Kontrollraum.
      Picard fand Gefallen daran, während des Schichtwechsels auf der Brücke zu sein, insbesondere dann, wenn alles in Ordnung war. Dann erwies sich die Enterprise-E nicht nur als Arbeitsplatz, sondern auch als Gemeinschaftsunternehmen.
      Wenn Informationen über den aktuellen Status des Schiffes weitergegeben waren, nahmen sich die Besatzungsmitglieder auch Zeit, über ihre Familien zu sprechen oder sich zu Freizeitaktivitäten zu verabreden.
      Picard nickte den Männern und Frauen zu, überprüfte den Kurs der Enterprise,  betrachtete die astrometrischen
     Darstellungen auf dem großen Wandschirm und gab Heyes zu verstehen, dass er nur lange genug bleiben wollte, um seine Präsenz spüren zu lassen. Er trat zur Konsole des Ersten Offiziers, öffnete von dort aus das elektronische Logbuch und suchte nach Einträgen mit hoher Priorität. Als er keine fand, transferierte er den Rest zur Kommandostation, um sich später damit zu befassen.
      »Falls Sie mich brauchen, Commander…«, sagte er dann und sah auf. »Ich bin zum Shuttlehangar unterwegs.«
      Heyes nickte. »Aye, Captain. Commander Datas Shuttle trifft in siebzehn Minuten ein.« Sie lächelte.
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