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Das Tarot der Engel: Dritter Band der Tarot-Trilogie (German Edition)

Das Tarot der Engel: Dritter Band der Tarot-Trilogie (German Edition)

Titel: Das Tarot der Engel: Dritter Band der Tarot-Trilogie (German Edition)
Autoren: Marisa Brand
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hinein.
    Bekannt sind heute noch die »Arsenik-Esser« aus der Steiermark, die Arsen in steigenden Dosen als Stimulans einnehmen. In der klassischen Homöopathie wird arsenicum album bei ausgeprägter Schwäche oder Ruhelosigkeit, Angst und Todesfurcht eingesetzt.
    Dies nur als Hinweis darauf, dass die mögliche Arsengabe an den kranken König tatsächlich zunächst Heilzwecken gedient haben könnte. Der protestantischen Partei wäre ein gesunder Edward am liebsten gewesen.
    Verschwörungs- und Mordgerüchte sind zu Zeiten der Tudors mindestens so beliebt und naheliegend wie politische Gift- und Meuchelmorde selbst.
    Auch Jane Grey, soll – nachdem Edward sie testamentarisch zur Nachfolgerin bestimmt hat – sofort unter geheimnisvollen Brechattacken gelitten haben.
    John Dudley lässt sie auf einem abgeschirmten Landsitz unterbringen. Dort hat die Sechzehnjährige Geistererscheinungen. Ein blutiges Beil schießt eines Abends aus einer Wandvertäfelung hervor. Jane ist keineswegs Opfer paranoider Verfolgungsängste, sondern Opfer einer psychologischen Kriegsführung. Ein katholischer Priester wird später angeklagt, den Zaubertrick mit dem Beil ersonnen zu haben, um Jane zum Verzicht auf den Thron zu bewegen.
    Nach Edwards Tod lässt Dudley Jane zur Monarchin proklamieren, neun Tage hat die Großnichte Heinrichs VIII. den Titel inne. Allerdings von Anfang an im Tower, wo sie traditionsgemäß auf ihre Krönung warten muss, die jedoch nie stattfinden wird. Ein Jahr nach dem Regierungsantritt von Königin Maria Tudor stirbt Jane tatsächlich unter dem Beil.
    Anne Askew (1521-1546):
    In England gehört die Adelstochter aus Lincolnshire zu den wichtigsten Märtyrern der anglikanischen Kirche.
    Mit fünfzehn wird Anne Askew – eine glühende Anhängerin des neuen Glaubens – gezwungen, den Katholiken Thomas Kyme zu heiraten. Sie tritt damit an die Stelle ihrer älteren Schwester, die mit Kyme verlobt war, aber verstorben ist. Anne weigert sich trotz Heirat und auch nach der Geburt zweier Kinder, den Namen Kyme anzunehmen. Sie reist nach London und fordert das Recht auf Scheidung ein, da ihr Mann nicht gläubig sei. Kyme wirft sie nach ihrer Rückkehr kurzerhand aus dem Haus. Anne Askew beginnt ein Leben als Predigerin, verteilt in London verbotene Bücher und kommt in Kontakt mit einflussreichen Personen. Darunter ist auch Katherine Parr, die sechste Frau Heinrichs VIII.
    Dem König ist die Predigerin im Weiberrock – zumal sie aus gutem Hause stammt – ein Gräuel. Ein Ketzergericht fordert Anne Askew zum Widerruf auf, die junge Frau fügt sich nur dem Anschein nach und setzt ihren Kampf für die Reformation fort. Sie wird erneut verhaftet und zum Tode verurteilt. Bevor sie im Juli 1546 mit fünfundzwanzig Jahren auf dem Scheiterhaufen stirbt, wird sie zum unfreiwilligen Mittelpunkt einer Hofintrige.
    Heinrichs Leben neigt sich dem Ende zu, die konservative katholische Partei bei Hof wittert eine Chance, den Monarchen noch auf dem Sterbebett für sich und seine Tochter Maria als Nachfolgerin zu gewinnen. Um das zu erreichen, wollen sie am Beispiel von Katherine Parr – Heinrichs letzter Frau – vorführen, das alle Reformatoren abgefeimte Betrüger sind. Parr gilt als radikale Protestantin, sie ist jedoch – anders als Anne Askew – klug genug, nicht allzu energisch oder gar öffentlich für den neuen Glauben einzutreten. Eine direkte Anklage Parrs ist unmöglich. Darum wird Anne Askew im Tower grausam gefoltert. Sie soll gestehen, dass die Königin genauso wie sie die Autorität der Bibel über die des Königs stellt – ein Hochverrat, wie Heinrich gesetzlich hat festlegen lassen.
    Der oberste Toweroffizier bricht die Folterung Anne Askews jedoch ab, da es in England zum einen (noch) ungesetzlich ist, eine Frau zu foltern, und weil ihn Intelligenz, Glaubensstärke und Standhaftigkeit der Fünfundzwanzigjährigen beeindrucken. An Stelle der Towerbesatzung führen Höflinge – darunter vermutlich John Dudley selbst – die Folter fort. Ergebnislos.
    Katherine Parr überlebt die Intrige.
    John Dee (1527–1608):
    Der Mathematiker, Geograph und Entwickler von Navigationsinstrumenten, tritt im »Tarot der Engel« nicht unmittelbar in Erscheinung, er stand jedoch Pate bei der Entwicklung der Figur des Enoch. Als Hofastrologe und späterer Berater von Elisabeth I. ist John Dee ein Prototyp der Alchemisten, Magier und Propheten, die maßgeblichen Einfluss auf Tudor-Monarchen und andere Machthaber der Renaissance und
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