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Das Schwein - Ein obzoener Thriller

Das Schwein - Ein obzoener Thriller

Titel: Das Schwein - Ein obzoener Thriller
Autoren: Edward Lee
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Leonard«, stellte sich Leonard vor und bot ihm die Hand an. Die Geste wurde nicht erwidert. Stattdessen erwiderte George Leonards Begrüßung mit diesen Worten: »Isch werd’s mir selbst mit da Hand mach’n, nachdem isch dir den Arsch geweckt hab.« George löste sein Versprechen fast jede Nacht ein und tauschte das Recht auf Benutzung von Leonards Anus häufig mit anderen Mitgliedern der allgemeinen Gefängnispopulation gegen Zigaretten ein.
    »Bist meiiiiiiine Schlampe«, erinnerte George Leonard bei solchen Anlässen. »Du gibs deine Jungenfotze un dein Munt an den, wo isch dir sag, oder isch mach disch platt.« Leonard hatte keinen Grund, an seinen Worten zu zweifeln, und wurde schon bald die Zellenblockschlampe. Sein rektaler Schließmuskel hatte sich erstaunlich schnell akklimatisiert, und genauso schnell hatte Leonard es gelernt, orale Dienste mit löblicher Begabung anzubieten. »Schluck meine Eier, Schlampe, ganz! «
    Leonard verschwendete weder einen Gedanken an den Akt, noch an den Geschmack, der sich häufig in schwindelerregenden Mengen in seinem Rachen ausbreitete. Stattdessen grübelte er über seinen Film nach, während er nahezu jeden Penis, der ihm vors Gesicht gehalten wurde, lutschte. In seinem Verstand entwarf er Storyboards für jedes Einzelbild, tüftelte an jeder Szene, jedem Kamerawinkel, jedem Lichteffekt. Bevor es ihm bewusst wurde, hatte er seine Pflicht erfüllt. Dasselbe galt für rektalen Verkehr. Zunächst erstaunte ihn noch, wie zwanglos und selbstverständlich man hier mit dem Akt des nicht-einvernehmlichen Analverkehrs umging. Bei seiner ersten Dusche im Knast blieb ihm kaum Zeit sich einzuseifen, bevor sich schon ein elefantöses Glied den Weg in Leonards Dickdarm gebahnt hatte.
    »Was – was machst du da!«, jammerte Leonard. »Hab mich halt einfach bedient«, wurde seine Anfrage von hinten beantwortet. Und einfach bedienen, das taten sie auch weiterhin, um die Gelüste ihres Herzens und ihrer Leisten zu befriedigen. Leonard genoss es definitiv nicht, anal vergewaltigt zu werden. Genauso wenig gefiel es ihm, pralle Schwänze zu lutschen und das bittere Sperma Verurteilter zu schlucken. Aber er war clever genug, zu begreifen, dass seine willige Bereitschaft die Chancen merklich erhöhte, dieses steinerne Motel lebend zu verlassen. Also saß er seine Zeit in gewissem Sinne zweimal ab. Er grinste schief und ertrug es. Die ganze Zeit über feilte er jede einzelne Szene seines Films bis ins winzigste Detail aus.
    Nach neun Monaten wurde Leonard wegen guter Führung auf Bewährung auf freien Fuß gesetzt. Der Film war alles, was ihn jetzt interessierte, sein einziges Ziel. Und er fand, dass er während seiner Zeit als Häftling für seine Sünden gleich doppelt bezahlt hatte. »Bitte, Gott!«, betete er eines Nachts. »Lass mich nicht wieder geschnappt werden …«
    Und Gott erhörte Leonards Gebet tatsächlich, denn in derselben Nacht stahl dieser einen roten Chevy Chevette, dessen Besitzer ihn vor einem Haus in Edgewater abgestellt und den Schlüssel stecken gelassen hatte. Er fuhr direkt zurück zu Channel 22, wo er erneut die Kameras, die Strahler und die große Sankyo-Schnittmaschine klaute. Er entwendete um die 1700 Dollar aus der Handkasse, acht 120-Meter-Magazine mit 16-Millimeter-Film von Kodak Ektachrome, ein paar Kartons mit Ersatzbirnen aus Quarz für die ARRILITE, Dedolight-Fluter und noch einigen Krempel mehr.
    Und diesmal kam er damit durch. Leonard hätte kaum besser dastehen können, wenn man von einer entscheidenden Sache mal absah.
    Er hatte jetzt das Equipment, aber ihm fehlte nach wie vor das Budget für seine Produktion. Also dachte er sich, dass er es sich auf die altmodische Art besorgen würde, indem er es verdiente. Er überlegte, dass er vielleicht 2000 Dollar Miete für die Kulissen benötigte und weitere 2000 Dollar für Design, Requisite, Effekte usw.
    Er zog einen Job – für stolze 2,50 Dollar die Stunde – in einem noblen Restaurant in Gambrills an Land, das The Widow ’ s Walk hieß und an der Ecke 301. und 450. Straße lag. Abwaschen. Eine Menge Überstunden, eine freie Mahlzeit von einem coolen Chef namens Freddy in jeder Schicht und sogar ein mietfreies Zimmer im Obergeschoss, das er sich mit den ganzen anderen Tellerwäschern teilte, allesamt illegale Einwanderer aus Rotchina. Ich werde diese 4000 in Windeseile haben, malte sich Leonard aus.
    Das war es doch, worum es ging, oder etwa nicht? Hart arbeiten, um zu bekommen, was man sich
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