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Das Schloss der tausend Sünden

Das Schloss der tausend Sünden

Titel: Das Schloss der tausend Sünden
Autoren: Portia Da Costa
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kleine Tinktur hinzugefügt, Mylord. Etwas, das ich selbst gemischt habe.» Sie lächelte spitz, als er den Kelch voller Abscheu auf die Anrichtestellte. «Aber sorgt Euch nicht, sie dient lediglich dazu, Eure Freuden zu verstärken. Sie wird Euch eine größere Standfestigkeit bescheren.» Ihre Zunge schnellte hervor – schlangenähnlicher als je zuvor, schien es André   –, und der Raum begann sich langsam zu drehen. «Mit diesem Trunk in Euren Venen werdet Ihr für immer bereit sein, mein lieber Graf.» Ihren Worten folgte ein wildes, geradezu wahnsinnig klingendes Lachen.
    André fühlte sich mittlerweile sehr unsicher auf den Beinen, und genau wie auf dem Empfang begannen seine Knie zu zittern. Isidora eilte ihm zur Seite und half ihm zur Couch. Als er sich auf sie stützte, spürte er eine ihrer festen Brüste über seinen Arm streichen.
    «Wer seid Ihr?», fragte er erneut. Ihm drehte sich alles, während die Fremde ihn auszog.
    «Ich bin Isidora Katori», antwortete sie schelmisch, zog ihm das Hemd vom Leib und machte sich dann über die bereits zerrissene Kniehose her. «Und sehr bald werde ich für alle Zeiten Eure Geliebte sein.»
    «Ich   … ich verstehe nicht», stammelte der junge Mann und wünschte mit einem Mal, aus ihren Fängen zu entkommen. Aber es gelang ihm nicht. Sein Geist sendete Botschaften aus, die unheimliche Person wegzustoßen, seine Kleider zu nehmen und unverzüglich aus den Gemächern zu entfliehen. Aber sein Körper half ihr bizarrerweise auch noch, ihn zu entkleiden. Als seine Hose schließlich ganz ausgezogen und dem Hemd hinterhergeworfen war, sprang sein Liebesstab hervor wie ein eilfertiger Soldat zum Salut.
    «Ihr werdet es schon noch verstehen», sagte Isidora sanft. Spinnengleich glitten ihre Hände über seinen Körper, bevor sie sich umdrehte und ihm ein weiteres Glas Wein einschenkte. «Trinkt!», befahl sie und presste den gefüllten Kelch an seine Lippen.
    Und wieder wurde André Opfer dieser seltsamen Macht: Sein Geist gab Anweisungen, die sein Körper völlig ignorierte, um genau das Gegenteil davon zu tun. Mit einem stummen Schrei des Widerwillens trank er den bitteren Wein.
    Als der Kelch geleert war, nahm die Gräfin ihn von seinen Lippen und warf ihn zu Boden, wo er in tausend glitzernde Stücke zerbarst.
    «Jetzt seid Ihr mein, Mylord», schrie sie gellend und warf sich auf ihn. «Es ist nur noch ein letzter Akt vonnöten, um die Sache zu besiegeln.» Mit diesen Worten sank sie animalisch brüllend auf seinem Riemen nieder.
    Die Freuden, die er in ihrem engen, lüsternen Tunnel fand, waren sogar noch größer als die in ihrem Mund erlebten. Gegen seinen Willen wand er sich unter ihr und bäumte sich auf, um so tief wie möglich in sie einzudringen. Isidora ritt ihn ohne jede Gnade. Ihre makellose weiße Haut war übersät von glänzendem Schweiß, und ihr Gesicht war eine groteske Maske dunkler Gier. Als André zu ihr aufsah, merkte er deutlich, wie seine Stärke langsam nachließ. Seine Männlichkeit steckte immer noch voller Härte in ihrer Grube, aber durch den Rest seines Körpers ging eine Flutwelle der Schwäche und Erschöpfung. Irgendwo tief in seinem Inneren spürte er, wie jede Zelle in ihm zu schmelzen begann. Er verging, wurde ausgelöscht, und alles Leben wich aus ihm. Und gerade als er dessen gewahr wurde, fing sein Stab zu zucken und zu zittern an.
    Plötzlich begann ein seltsames, singendes Licht sich in ihm auszubreiten. Es erreichte schließlich seinen Geist, und Isidora kreischte triumphierend auf, während sie wie eine gigantische, schäumende Welle auf seinem spritzenden Schwanz ritt.
    Ich sterbe, dachte André mit eigentümlicher Distanziertheit. Er wusste instinktiv, dass er nichts dagegen tun konnte. Während der Samen immer weiter aus ihm herausspritzte und sein Körper immer weiterzuckte, tat er im Gleichklang mit Isidoras Lachen und dem bösen Pochen ihres ruchlosen Fleisches seinen letzten Atemzug.
    Als die Schwärze über ihn hereinbrach und er die Augen schloss, wurde die feurige Hitze der Lust durch eine große Kälte ersetzt, und er sah vor seinem geistigen Auge ein unfassbar grauenhaftes Bild aufsteigen.
    Es war Arabelle, seine über alles geliebte Arabelle. Sie rief nach ihm, das hinreißende Gesicht mit Tränen der Trauer benetzt. Obwohl sie ganz dicht bei ihm war, konnte er ihre Stimme kaum verstehen, als würde eine Wand aus hartem Kristall zwischen ihnen stehen.
    Kurz bevor es zu Ende ging, wusste André, dass auch sie
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