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Das Schicksal der Zwerge

Das Schicksal der Zwerge

Titel: Das Schicksal der Zwerge
Autoren: Markus Heitz
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sie bereits von einhundert schwer gerüsteten UbariuKriegern erwartet.
    Ingrimmsch musterte die Gesichter, die ihm trotz der vielen Zyklen immer noch fremd waren. Tiefe Freundschaften mit einem Volk zu schließen, das den Orks täuschend ähnlich sah und sie darüber hinaus noch im Wuchs überragte, behagte ihm nicht. Ihre Augen schimmerten hellrot wie kleine Sonnen. Im Gegensatz zu Tions Kreaturen pflegten sie sich und unterschieden sich auch von ihrem Wesen her, weil sie sich von dem Bösen und der wahllosen Grausamkeit gegenüber anderen Wesen abgewandt hatten zumindest behaupteten das die Untergründigen, die Zwerge des Jenseitigen Landes ...
    Und auch wenn es niemals einen Grund zum Zweifeln gegeben hatte, so vermochte Ingrimmsch es nicht, über seinen Schatten zu springen und sie als gleichberechtigte Freunde anzusehen. Im Gegensatz zu seiner Gemahlin und den Kindern blieben sie lediglich Verbündete.
    Goda gab ihm einen sanften Stoß, und er riss sich von seinen Gedanken los. Er wusste, dass seine Vorbehalte unrecht waren, doch dagegen tun konnte er nichts. Vraccas hatte allen Zwergen des Geborgenen Landes den Hass auf Orks und andere Kreaturen Tions eingemeißelt. Die Ubariu hatten einfach das Pech, auszusehen wie das Böse und dennoch führte an ihnen kein Weg vorbei, wenn es um die Verteidigung der Schwarzen Schlucht ging.
    Ingrimmsch gab den Torwachen ein Zeichen.
    Rufe hallten, kräftige Arme bewegten Ketten und Seile von Flaschenzügen und brachten die schweren Zahnräder in Schwung, die den Öffnungsmechanismus bildeten. Mit einem eisernen Ächzen schob sich das massive Tor von elf Schritt Höhe und sieben Schritt Breite auf und schuf eine Lücke, durch welche die Kolonne hinaus und auf das Artefakt zumarschierte.
    »Wir nehmen uns heute die Ränder entlang des Schirmes vor«, sagte Ingrimmsch zu dem Ubari unmittelbar neben sich, der auf den Namen Pfalgur hörte. »Ich traue den Biestern zu, dass sie irgendwann einen Gang gegraben haben, der sie an dem Schild vorbeiführt. Du führst die eine Hälfte, ich die andere. Ich beginne am Artefakt, du kannst dich auf den Weg machen.«
    »Verstanden, General«, sagte der Ubari mit tiefer Stimme und gab den Befehl weiter. Sie liefen durch die kahle Senke, in deren Mittelpunkt sich die Schwarze Schlucht befand. Die Ränder waren glatt und schwarz wie gefärbtes Glas, steile Wege führten rechts und links aus ihr heraus und endeten vor der schützenden Sphäre. Ingrimmsch wandte sich nach rechts zum Artefakt, der Ubari schwenkte mit seiner Truppe in die andere Richtung.
    Während Goda jede Kleinigkeit des Konstrukts, um das die gleiche Hülle aus Energie lag wie um die Schlucht, und den Diamanten mithilfe eines Fernrohrs inspizierte, ging Ingrimmsch zum Leichnam des Scheusals. Auf seiner Seite lagen die hässlichen, dünnen Beine, denen er nicht zutraute, die schweren Stiefel an den Füßen anders als schlurfend zu bewegen; hinter dem Schirm erkannte er verschwommen den von Pfeilen durchbohrten Oberkörper. Grünliches Blut hatte Lachen und kleine Rinnsale gebildet. »Mistvieh«, meinte er leise und trat gegen die linke Wade des Wesens. »Die Freiheit hat dir den Tod gebracht.« Ingrimmsch hob den Blick und starrte in die Schlucht. »Warst du allein, als du die Schwäche des Schirms erkanntest, oder nicht?«, sprach er leise, als könnte die Kreatur ihn verstehen.
    »Boindil!«, hörte er Godas Ruf, und in ihrer Stimme lag schlecht verborgene Aufregung. Etwas mit dem Diamanten schien nicht in Ordnung zu sein! Er wollte sich zu ihr umdrehen da dachte er, in der Finsternis eine Bewegung ausgemacht zu haben. Ingrimmsch verharrte und starrte ohne ein Blinzeln in die Schwärze.
    Die Kraft der Sphäre brachte seine kurzen Barthaare über der Oberlippe dazu, sich aufzurichten. Oder sollte es am Ende ein ungutes Gefühl sein, das ihn befiel? »Boindil, so komm doch!«, versuchte es seine Gefährtin erneut. »Ich muss dir was ...« Ingrimmsch hob den rechten Arm, um zu zeigen, dass er sie vernommen hatte, doch Ruhe wünschte. Seine braunen Augen zuckten hin und her, er suchte im Zwielicht nach schemenhaften Gestalten.
    Wieder bemerkte er ein einzelnes Huschen, von einem Felsen zum nächsten, gleich darauf noch eins und dann wieder eines!
    Es gab für ihn keinen Zweifel, dass sich weitere Monstren anschlichen. Fühlten sie den Verfall der Barriere? Waren sie mitihren tierhaften Bestiensinnen ihnen gegenüber am Ende im Vorteil?
    »Ich möchte ...«, rief er über die
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