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Das rätselhafte Iksilon

Das rätselhafte Iksilon

Titel: Das rätselhafte Iksilon
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ist zu groß.«
    »Das ist ein sehr gu-gu-guter Mantel. Das ist ein Mantel für alle Z-zeiten.«
    »Aber er ist zu groß für mich.«
    »Sehr gut, sehr gut. Vielleicht ist er da-da-dann gut für
    Ihren Sohn.«
    »Aber er ist noch kleiner als ich.«
    »Sehr gut, aber er w-wird einmal größer.«
    »Wie viel kostet der Mantel?«, fragte ich.
    »Nicht viel. Nicht viel. Wer die Sch-schachtel kauft, kriegt den Ma-mantel umsonst.«
    »Das ist ein Verrückter«, flüsterte mir mein Vater ins Ohr. »Besser, wir gehen sofort nach Hause.«
    »Ich möchte die Schachtel haben«, flüsterte ich und fragte dann laut: »Wie viel kostet die Schachtel?«
    »Nichts! W-wer die Schachtel öffnet, b-bekommt sie umsonst.«
    »Blödsinn«, sagte Vater und nahm die Schachtel. Er versuchte mehrmals sie zu öffnen, aber er schaffte es nicht. Die alte Schachtel ging nicht auf. Als auf der Stirn meines Vaters schon Schweißtropfen standen, hörte er schließlich auf und wollte nach Hause gehen.
    »Noch einen Versuch, bitte«, sagte ich und nahm die Schachtel. Ich schaute sie von allen Seiten an und so sah ich, dass sich unter dem Schmutz ein geheimer Knopf verbarg. Ich drückte auf den Knopf. Der Deckel sprang ganz leicht auf und die innen versteckte Walze begann sich zu drehen. Ich hörte, wie viele Geigen eine schöne Musik zu spielen begannen. In dem Moment nahm der Stotterer die Schachtel aus meiner Hand, machte den Deckel zu und sagte: »Sehr gut. Du bist es. Ich sch-schenke dir die Schachtel. Und wem die Sch-schachtel gehört, dem gehört auch der Mantel. Und wem er gehört, d-dem gehört der Schrank. Viel Glück, Junge.« Der Stotterer sagte das, drehte sich mit seinem Esel um und galoppierte davon. Er machte das alles schnell, aber nicht schnell genug, denn ich konnte sehen, dass unter der alten Decke, auf der er saß, ein Sattel aus purem Silber war.
    Und so geschah es. Wir packten alles aufs Fahrrad. Den Schrank vorne auf die Stange, den Mantel und die Schachtel hinten auf den Gepäckträger. Als die Mutter sah, was wir mitgebracht hatten, schlug sie vor Entsetzen die Hände zusammen. Sie meinte, bevor wir die Sachen nicht im Schuppen verstaut hätten, würden wir nicht ins Haus kommen.
    Wir lagerten den Schrank im Schuppen und hängten den Mantel hinein. Die Musikschachtel aber nahm ich, unter der Jacke verborgen, mit in mein Zimmer.
    Mit der Schachtel versteckte ich mich unter dem Bett. Ich hatte die Tür von meinem Zimmer leider nicht zugemacht. Durch den Spalt, der offen geblieben war, hörte ich, wie meine Mutter mit erhobener Stimme sagte: »Musst du unbedingt immer irgendeinen Blödsinn von diesem Flohmarkt nach Hause schleppen?«
    »Lass doch! Es war ein Bücherflohmarkt«, sagte Vater. »Du weißt, dass ich Bücher mag.«
    »Ich mag Bücher auch. Bitte zeige mir, welche Bücher du diesmal mitgebracht hast! - Keine, aber dafür einen wackeligen, alten Schrank. Einen Wintermantel, der wahrscheinlich voller Motten und Flöhe ist. Und was noch? Eine alte, hässliche Schachtel mit einem verrosteten Schloss. Du solltest diesen ganzen Schrott auf den Müll werfen! Die Schachtel zuerst. Ich möchte nicht, dass sich mein Sohn an diesem verrosteten Schloss verletzt und vielleicht eine Blutvergiftung bekommt.«
    »Das Schloss ist nicht verrostet«, dachte ich. Und auf Zehenspitzen, ohne das leiseste Geräusch zu machen, schlich ich zur Tür und zog sie zu. Dann versteckte ich mich wieder unter dem Bett. Genau in dem Moment, als ich die Schachtel öffnen wollte, hörte ich plötzlich draußen vor der Tür meine Schwester rufen: »Komm heraus, du hast Besuch!«
    »Ich bin nicht da. Geh weg«, antwortete ich.
    »Bist du taub? Komm heraus! Tina, deine schöne Freundin, ist hier.«
    »Wie oft muss ich dir noch sagen, dass sie nicht meine Freundin ist und dass sie nicht schön ist.«
    »Doch! Sie ist schön und sie wartet auf dich.«
    »Sag ihr, dass ich nicht da bin.«
    »Gut«, sagte meine Schwester und dann konnte ich hören, wie sie mit lauter Stimme rief: »Er hat mir gesagt, ich soll dir sagen, er ist nicht da.« Meine Schwester und Tina begannen zusammen zu lachen und dann war Ruhe. Etwas später sah ich, dass jemand drei Blätter und einen Brief, der mit roter Tinte geschrieben war, unter der Tür durchgeschoben hatte. Es war Tinas Handschrift. Ich begann zu lesen:
    »Liebe Schnecke! Schade, dass du nicht zu Hause warst. Ha, ha, ha! Wie versprochen, bringe ich dir alles, was ich gefunden habe. Ich hoffe, dass dir das helfen wird,
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