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Das rätselhafte Iksilon

Das rätselhafte Iksilon

Titel: Das rätselhafte Iksilon
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Vorderreifen. So mussten wir zu Fuß weitergehen. Als wir endlich ankamen, war der Markt schon voll mit Leuten, die in den Büchern wühlten.
    Mein Vater meinte, ich sollte schon einmal alleine beginnen nach dem Buch zu suchen. Es würde ein bisschen dauern, bis er das Fahrrad repariert hätte.
    Ich ging über den Markt und fragte ein paar Leute nach »1001 Macht«. Niemand kannte ein solches Buch und noch weniger einen Schriftsteller mit Namen Doktor Krankenstein. So kam ich Schritt für Schritt zu einem großen Tisch, auf dem Berge von alten Büchern aufgestapelt waren. Langsam machte ich mich daran, manche Bücher auszugraben. Kaum hatte ich ein Buch herausgewühlt, schlüpfte ich damit unter den Tisch, denn ich wollte nicht, dass meine Schulfreundin Tina, von mir Tratschquatschtante genannt, mich hier sah.

Tina, die Tratschquatschtante
     
    Tina war die beste Schülerin in unserer Klasse. Sie war eine gute Freundin, aber trotzdem war Tina eine Tratschquatschtante. Immer wollte sie über irgendetwas mit mir reden. Das war eigentlich nicht so schlimm. Schlimm war, dass sie immer so blöde Ideen hatte. Zum Beispiel, dass wir zusammen wandern, spazieren oder ins Theater gehen könnten. Oje, ich erinnere mich noch: Einmal sind wir wandern gegangen. Das war wirklich schlimm, denn ich musste die ganze Zeit ihre Hand halten. Tina hatte Angst davor, hinzufallen. Einmal, als ich krank war, brachte sie mir ein Liebesgedicht. Sie sagte, Liebesgedichte würden jeden gesund machen. Meine Mutter meinte, Tina wäre sehr hübsch. Gut, sie war tatsächlich nicht hässlich, aber so schön, wie meine Mutter meinte, war sie auch wieder nicht. Andererseits war es gut, dass Tina meine Freundin war. Sie sagte mir immer ein, wenn ich mündlich geprüft wurde. Manchmal schrieb sie auch meine Mathematikhausaufgaben. Ich war so tief in Gedanken versunken, dass ich gar nicht bemerkte, wie Tina sich unter den Tisch beugte. Lachend rief sie: »Hallo, Schnecke!« Tina nannte mich Schnecke. Sie sagte einmal, wenn ich etwas für sie tun musste, machte ich es so langsam wie eine Schnecke. »Was suchst du hier?«, lachte sie weiter. »Soweit ich weiß, bist du doch nicht der größte Bücherfreund.«
    »Ich suche nicht für mich. Ich brauche etwas für meinen Vater, als Geburtstagsgeschenk.«
    »Gut, Schnecke.« Sie lachte weiter. »Dann bleibe ich hier und helfe dir. Wir werden schnell etwas Schönes für deinen Vater finden und dann können wir ein bisschen spazieren gehen. In der Nähe ist eine schöne Bilderausstellung. Einverstanden?«
    »Nein! Und du darfst auch nicht hier bleiben, denn ich suche ein geheimnisvolles Buch.«
    »So geheimnisvoll wie das Buch von Doktor Krankenstein?«
    »Was! Du hast schon von diesem Buch gehört?« »Ja, mein älterer Bruder hat mir davon erzählt.« »Hat er dieses Buch?«
    »Nein, aber er hat das Buch gesehen und ein paar Seiten über die Krankheiten kopiert.«
    »Kannst du mir das besorgen?«
     

     
    »Ja«, antwortete Tina mit einem großen Lächeln. »Aber dafür musst du mir versprechen, einmal mit mir spazieren zu gehen.«
    Was blieb mir anderes übrig? Ich versprach es unglücklich, denn das Letzte, was ich wollte, war, mit Tina spazieren zu gehen. Viel mehr konnten wir nicht mehr reden, denn ich sah meinen Vater und Tinas Mutter auf uns zukommen.
    »Noch heute bringe ich dir alles, was ich finde, und am Samstag gehen wir zusammen spazieren«, sagte Tina und dann lief sie ihrer Mutter entgegen.
    Als mein Vater kam, sagte ich kein Wort von dem, was ich mit Tina vereinbart hatte.
    Auf dem Weg nach Hause, am Ende des Marktes, fanden wir einen Mann, der keine Bücher verkaufte. Er saß auf einem Esel, und vor ihm auf einer Plane stand ein Schrank. Im Schrank hing ein Wintermantel und daneben stand eine kleine, alte Holzschachtel. Mein Vater wollte unbedingt den Schrank anschauen und ich die Schachtel. Der Verkäufer lächelte und bedeutete uns mit dem Finger, zu ihm zu kommen. Als er zu reden begann, hörte ich, dass er stotterte.

Der Stotterer
     
    »Gu-gu-guten Tag«, stotterte der Stotterer. »Was wünschen Sie?«
    »Nichts«, antwortete mein Vater. »Ich möchte mir nur den Schrank kurz anschauen.«
    »Sehr gu-gu-gut. Der Schrank ist sehr gut.«
    »Wie viel kostet der Schrank? Ist er preiswert?«
    »Sehr gut. Der Preis ist s-s-sehr gut.«
    »Wie gut?«, fragte Vater ungeduldig.
    »Sehr gut. W-wer den Wintermantel kauft, kriegt den Schrank als Ge-ge-geschenk.«
    »Aber ich brauche keinen Mantel. Er
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