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Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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verrückt vor Aufregung von einem Bein aufs andere sprang. Der andere, der große Dunkle, der wahrscheinlich Beths Bruder war, winkte nur einmal und wartete dann ruhig, während Beth und ihr Begleiter im Zollamt verschwanden.
    Als Beth endlich die Sperre passiert hatte, umarmte sie ihre Mutter mit solchem Ungestüm, als wären sie für Jahre getrennt gewesen und nicht nur für ein paar Wochen. »Mum, wie wunderschön, dich zu sehen, und wie hübsch siehst du aus!«
    Dann begrüßte sie Jerry fast ebenso herzlich, und für diesmal unterdrückte der Junge seine Abneigung gegen die »angemalten Weiber« und duldete, daß sie ihn küßte.
    »Sag mal, Schwesterchen«, meinte er, »ich habe dieses Buch über die Pferde durchgebüffelt. Glaubst du, daß sie wieder mal so ein ähnliches Quiz machen? Ich würde zu gerne auch so eine Reise nach Honolulu machen!«
    Bills Begrüßung war: »Du wirst gleich deine Brosche verlieren! Das Schloß ist nicht zu!« Auf welche Bemerkung hin Beth unerklärlicherweise in lautes Gelächter ausbrach. Daß er als erstes ihre Brosche bemerkte, war typisch Bill! Sie überlegte schon, wie sie ihm die ganze Geschichte von der Herkunft der Brosche, von ihrem Verlust und ihrem Wiederfinden erzählen würde.
    »Oh, und das ist Dick«, sagte sie, als wäre ihr das urplötzlich eingefallen. »Wir haben soviel miteinander geschwatzt, und er will uns besuchen, wenn er mal nach Jonston kommt, nicht wahr, Dick?« Mit einem letzten strahlenden Lächeln entließ sie den enttäuschten jungen Mann.
    »Dick, Liebling? Wer ist Dick?« fragte Alice Sutherland.
    Ihre Tochter lachte ohne jedes nähere Interesse. »Wie soll ich das wissen, Mutter? Dick Something eben, mit dem ich mich im Flugzeug sehr nett unterhalten habe. Aber wo ist denn bloß Alec?«
    Ein Schatten glitt über das Gesicht ihrer Mutter, als sie leichthin sagte: »Oh, Alec meinte, drei wären genug, mit all dem Gepäck und so weiter. Er will dich daheim begrüßen.« Und indem sie das sagte, fragte sie sich selbst, ob Alec wirklich zu Hause sein würde oder nicht vielleicht mit einigen seiner Freunde in der lärmigen »Bombe« oder, noch schlimmer, da unten in diesem scheußlichen Hotel. Denn zur Zeit konnte man nie mit Bestimmtheit sagen, wo Alec sich befand...
    Jerry sah Dick nach, der gerade in der Menge verschwand. »Er sieht sehr nett aus. Will er uns wirklich mal besuchen?«
    Beth lachte und zuckte die Achseln, und Bill nahm ihren Koffer und fragte resigniert: »Wie vielen Leuten hast du nahegelegt, uns zu besuchen, solange du weg warst? Eines Tages werden alle deine »Reisebegleiter« in einer langen Prozession anmarschieren und dir zeigen, was bei solchen Bekanntschaften herauskommt. Du wirst mit dieser Angewohnheit noch in scheußliche Schwierigkeiten geraten. War das nun bloß dein verhängnisvoller Zauber?«
    »Nein, mein ehrliches Gesicht«, sagte Beth liebenswürdig.
    Während Bill ihr Gepäck im Kofferraum seines Wagens verstaute, dachte sie: Wenn ich Bills großen Wagen sehe, dann muß ich sagen, daß da Platz genug für Alec gewesen wäre — er wollte also nicht kommen. Aber angesichts des gequälten Ausdrucks im Gesicht ihrer Mutter sagte sie bloß: »Wie großartig! In Honolulu habe ich lauter solche Wagen gesehen.«
    Das war sicher keine besonders taktvolle Bemerkung, denn Bill war insgeheim geradezu kindlich stolz auf seinen neuen Wagen. Es hatte lange genug gedauert, bis er ihn sich hatte leisten können. Beth zuliebe hatte er weder Zeit noch Mühe gescheut, ihn auf Hochglanz zu polieren, was Farmer nur höchst selten tun, und nun war das gar nichts im Vergleich zu dieser Luxusstadt, aus der Beth eben gekommen war.
    Eine Weile redeten alle durcheinander, Bill natürlich ausgenommen, der zu so einer allgemeinen Unterhaltung nicht viel beizusteuern hatte. Beth wollte natürlich wissen, wie alles ging daheim, und brachte endlose Fragen vor, ohne auf die Antworten zu warten. Sie berichtete eingehend von den fabelhaften vierzehn Tagen, von dem Wunder der Reise im Flugzeug, dem Hotel in Honolulu, den herrlichen Stränden, den Swimmingpools, den Einkaufsmöglichkeiten und den großartigen Leuten, die alle so nett zu ihr gewesen waren. Gerade wollte sie auch von Bruce Ellis erzählen, als sie etwas in Bills Gesicht, der geradeaus auf die belebte Straße starrte, verstummen ließ. Sie wollte sich diesen Leckerbissen lieber für später aufheben!
    Es war Jerry, der ein anderes Thema aufs Tapet brachte, indem er sagte: »Du hast aber
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