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Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Das Rätsel der Hibiskus-Brosche

Titel: Das Rätsel der Hibiskus-Brosche
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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Welt, und so lernte ich alles darüber, als ich noch ganz jung war.«
    »Ach, und Sie sind immer noch jung, sehr jung, und Sie werden eine herrliche Reise nach Honolulu machen und werden eine großartige Ausrüstung bekommen. Werden Sie das alles bewältigen können? Oh, Junge, Junge — ich wünschte, ich könnte als Anstandswauwau mitfahren!« Lautes Gelächter antwortete ihm und noch mehr Beifall, und schließlich war alles vorbei.
    Oder vielmehr, es fing erst an. Da war vor allem die Sensation, die Nachricht von ihrem Triumph nach Hause zu bringen und sie speziell Bill unter die Nase zu reiben, der sie, so gut es nur ging, herunterspielte.
    »Na, du hast ja bestimmt viel Glück an dem Abend gehabt. All dieser nutzlose Quatsch über Pferde! Als ob Pferde nicht sowieso ein Anachronismus wären! Je eher wir auf den Farmen voll und ganz auf Maschinen umgestellt sind, um so besser!«
    »Wenn das passiert, will ich lieber gehen und in der Stadt leben und in einen Pony-Club eintreten und jagen.«
    »Inzwischen wäre es gescheiter, wenn du etwas über den Verbrennungsmotor lerntest. Dann würdest du nicht losfahren ohne einen Tropfen Treibstoff im Tank!«
    Das war ganz und gar Bill und zeigte seine Abneigung gegen Pferde, obwohl er wie die meisten Schaffarmer viel über seine Ländereien ritt — und gut ritt! Aber Bill hatte keine Phantasie, überhaupt keinen Sinn für alles, was außerhalb seiner vernünftigen Überlegungen lag. Sie wandte sich dem jungen Mann zu und fuhr fort, ihm von dem Quiz zu erzählen, von ihrer Reise, und dann von ihrer Farm und ihrer Familie.
    »Mein älterer Bruder? Alec ist ein bißchen schwierig. Sie wissen doch, wie sie sind, diese jungen Leute, die gerade ihrer Familie entwachsen. Alec findet sich mit der Farm soeben noch ab, aber Bill meint, er würde schon damit fertigwerden. Er sagt, das ist ein schwieriges Alter, zumal wenn kein Vater da ist. Aber ich wünschte, er wäre rascher darüber hinweg. Er macht Mutter viele Sorgen.«
    Der junge Mann klammerte sich nur an ein einziges Wort: »Bill.«
    »Wer«, fragte er, »ist Bill?«
    »Oh, bloß ein Nachbar«, sagte sie leichthin, und der junge Mann seufzte. »Ach, er ist gut. Er berät Mutter hinsichtlich der Farm, weil der letzte Verwalter so schrecklich war, daß wir ihn wegschickten, und nun führen wir die Farm selbst, bloß mit Leo. Leo? Oh, das ist ein Mann, der eine Farm in unserer Nähe hatte. Er liebte das Land, aber er hatte eine furchtbare Frau, die nicht auf einer Farm leben wollte. Sie zeterte immer herum, und dann gewann sie in der Lotterie und kaufte eine kleine Kneipe, und darauf trennten sie sich. Leo ist schrecklich unglücklich über sie und hat zu trinken angefangen. Oh, nicht immer, aber manchmal verkriecht er sich für ein oder zwei Tage in seiner Hütte, und wenn er dann rauskommt, sieht er schrecklich aus und redet kaum. Aber wenn er nüchtern ist, ist er die größte Hilfe.«
    »Schwierig für Ihre Mutter. Aber hilft Alec denn nicht mit?«
    »Ein bißchen schon, aber er nörgelt über alles. Mutter ist wunderbar. Sie nimmt alles in ihre Hand, sogar Leos Trinkerei und Alecs üble Laune, und daß die Schafe manchmal einen Hautausschlag bekommen, oder daß das Vieh ein- oder zweimal an Blähsucht erkrankt. Sie könnten Mutter nicht unterkriegen! Nichts könnte das fertigbringen.«
    »Reitet Alec auch?«
    »Er hat es getan. Wir sind immer miteinander geritten, aber jetzt hat er’s mehr auf schnelle Wagen abgesehen.«
    Ihre Stimme war richtig traurig, aber dann lächelte sie in ihrer reizenden Art und sagte fröhlich: »Aber Bill sagt, daß sie oft so sind in diesem Alter, und Alec wird schon wieder in Ordnung kommen.«
    Wieder Bill! Etwas in dem Ton, in dem sie den abwesenden und unbekannten Bill erwähnte, sagte Dick, daß es ausgesprochen albern wäre, irgendwelche Gedanken an ein Mädchen zu verschwenden, das man in einem Flugzeug getroffen hat und das man höchstwahrscheinlich nie wiedersehen würde.
    Und das war richtig, denn genau das geschah.
     
     

2
     
    »Da sind sie!« rief Beth aufgeregt von der obersten Stufe der Flugzeugtreppe. Der Morgen war schön und sonnig — aber wie kühl nach Honolulu!
    Der junge Mann, der ihren Koffer trug, schaute hinunter und nickte traurig. Tatsächlich, da waren sie, und er hätte gewettet, daß der lange, dunkelhaarige Bursche Bill war. Sie standen in einer kleinen Gruppe auf dem Rollfeld, und eine große hübsche Frau winkte lebhaft, während der Junge neben ihr wie
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