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Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Titel: Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood
Autoren: Will Parker
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Rickard?"
    „Gestern abend gegen elf Uhr. Mein Wagen steht in ,Silberdollar', wo ich auch abgestiegen bin. Ich fahre noch heute nach Hollywood zurück und bringe von dort in den nächsten Tagen meine ganze Bande nach hier; ein Teil meiner Mitarbeiter ist sogar schon unterwegs. Auf Ihre Genehmigung kann ich mich also verlassen?"
    „Unbedingt, Mr. Rickard. Das heißt, für den Eisenbahnüberfall brauchen Sie ja wohl die Erlaubnis der Bahnverwaltung. Oder wollen Sie eine besondere Bahnlinie für den Film bauen?"
    „Nein. Das wäre denn doch ein bißchen zu kostspielig. Wir benutzen die Linie Tucson-Somerset, stellen ein paar alte Wagen aus Methusalems Zeiten zusammen, spannen eine gleichaltrige Lokomotive davor, und dann . . ."
    „ . . . werde ich Ihnen das Handwerk legen!" rief Watson, der seinen Kloß endlich verschluckt hatte, mit Donnerstimme.
    Der Sheriff warf seinem Gehilfen einen ungehaltenen Blick zu.

    „Schweigen Sie endlich, Watson! Ich warne Sie! Sie sind im Begriff, sich abermals bis auf das Knochenmark zu blamieren."
    „Mr. Tunker!" flehte Old John. „Nun nehmen Sie doch Vernunft an! Ich handele ja nicht zum Vergnügen der menschlichen Schikane, sondern aus edlem Pflichtgefühl — aus heiliger Sorge um die mir anvertraute Gesundheit der Stadt sozusagen. Sie haben eben den Doc rufen wollen, um mir in meiner vermeintlichen Sonnenbestechung . . ."
    Sam stieß einen quietschenden Freudenlaut aus.
    „Misch dich nicht ein, sommersprossiger Vagabund! — Um mir in meiner Sonnenstichelei — äh, Stickerei -kurz und gut, um mir unter die Arme zu springen. Aber was ist ein einfacher Landdoc mit uns verglichen? Wir sind die Docs der Volkssicherheit, Mr. Tunker, des Rechtes und der guten Sitte, und darum meine ich, wenn Kerls mit Requisitionen oder Resiquiten ins Town kommen und lügenhafte Geschichten auf den Tisch des Hauses kleckern . . ."
    „Was für Requisiten? Und was bedeutet das alles?" rief eine scharfe Stimme. „Warum kam Watson eben so verstört und barhäuptig an meinem Fenster vorbeigerannt?"
    Mr. Rickard und die Jungen sahen sich um, und auch Tunker und Watson richteten ihre Blicke zur Tür, wo soeben eine lange, hagere Dame mit spitzer Nase und einem gewaltigen, einem Kochtopf ähnlichen Hut erschienen war: die verwitwete Mrs. Poldi, Präsidentin des „Vereins der Kämpferinnen für Frauenrechte."

    Sheriff Tunker wünschte die tapfere Lady aus tiefstem Herzen auf den Blocksberg. Denn ihr Auftreten war stets gleichbedeutend mit endlosen Streitigkeiten und Scherereien.
    „Mrs. Poldi", sagte er höflich, aber mit deutlich spürbarer Zurückhaltung. „Wenn ich Sie bitten darf, draußen zu warten? Ich bin hier gerade in einer Amtshandlung."
    „Dann hätten Sie darauf achten sollen, daß die Tür geschlossen wurde", gab die Witwe eiskalt und verächtlich zurück. „Sie war aber nur angelehnt, und nachdem ich einmal eingetreten bin, werden Sie wohl nicht den Mut haben, eine Lady hinauszuweisen?"
    Sam stieß Pete mit dem Ellbogen an und biß verzweifelt die Zähne zusammen, um den Ernst der Lage zu wahren; John Watson aber rief begeistert:
    „Sie hat mir der Himmel geschickt, Mrs. Poldi! Sie müssen mir helfen. Denn uns allen droht eine große Gefahr. Ich war gerade dabei, den Sheriff zu warnen; aber er stellt sich taub!"
    „Da habe ich also doch sicher recht gehabt", erklärte die Lady stolz erhobenen Hauptes, „daß im Staate Somerset etwas faul ist. Sprechen Sie, Sheriff Tunker! Warum wollen Sie Ihren Stellvertreter nicht anhören?"
    „Weil er den Sonnenstich hat! Sehen Sie ihn doch mal an! Der Mann ist nicht mehr im Besitz seiner Geisteskräfte."
    „Den Sonnenstich?" rief Mrs. Poldi, vom Mitleid überwältigt. „Dann muß sofort sein Kopf geschützt werden. Hier, John, setzen Sie schnell meinen Hut auf! Nein, nein, nicht abwehren! Es geht um Ihre Gesundheit. Sehen Sie doch, wie brutal die Sonnenstrahlen ins Zimmer fallen!"
    Gegen so viel Sorge um sein Wohl konnte sich Old John natürlich nicht auflehnen, und gleich darauf thronte Mrs. Poldis Kopfschmuck auf seinem Haupt und sank ihm bis auf die Ohren herab.
    „Das ist eigentlich gar nicht nötig, teure Lady", stammelte er. „Aber — wo war ich stehengeblieben? — ich sage und behaupte, Mr. Tunker, daß man Sie schmählich aufs Glatteis schleift und daß diese ganze Filmgeschichte ein Schwindel ist, um Sie irrezuführen. In Wirklichkeit ist nämlich dieser Rickard oder Kickard ein Betrüger, der unter dem Schutz der Behörde mit
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