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Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood

Titel: Das Pete Buch 30 - Der Kaiser von Hollywood
Autoren: Will Parker
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beschleichen!"
    Er rannte auch bereits zu Wind, seinem Hengst, als ihn Pete am Arm zurückhielt.
    „Mach keinen Quatsch, Sommersprosse! Du hast wohl nicht erkannt, wer der Mann war, he?"
    „Habe ich wirklich nicht. Aber du bestimmt auch nicht. Schließlich haben wir ja nur seine schöne Rückfront bewundern dürfen."
    Conny und Andy schlugen unterdessen vor Lachen im Gras Purzelbäume.
    „So 'ne feige Beutelratte!" rief Conny. „Wo doch die alte Donnerbüchse nur aus Holz ist! Und selbst wenn sie echt wäre, hätte heutzutage kein Mensch mehr Kugeln dafür. Wie alt könnte das Original wohl sein, Mr. Rickard? Doch über hundert Jahre?"
    „So ungefähr", versetzte der Gent, der erst jetzt seine Sprache wiederfand. „Ich schenkte euch die Nachbildung doch nur, weil ich gehört habe, daß ihr ein Museum für die Geschichte von Arizona anlegen wollt, und die ersten Kolonisten hier im Lande solche Waffen trugen. Wer war der Kerl denn?"
    „Darüber später", winkte Pete ab. „Ich will nur kurz erklären, daß ich schon vor einer Viertelstunde, als wir uns hier lagerten, eine Gestalt im Gebüsch bemerkte und dann durch meinen Taschenspiegel heimlich im Auge behielt. — Na, und wer es war? Wenn ich mir so den Colt ansehe, dann muß ich feststellen ..."
    „Tatsächlich! Ein richtiger Colt!" rief Mr. Rickard überrascht. „Alle Wetter, dein Hund hat übrigens ein nettes Gebiß — ich sehe es an dem Gurt, den er dem armen Teufel glatt vom Leibe gerissen hat."
    „Dann mußte ich feststellen", fuhr Pete schmunzelnd fort, „daß es ein alter Freund von mir war. Und meine Kampfgenossen hier sind der gleichen Meinung; ich merke an ihren verwegenen Gesichtern, daß bei ihnen gerade der Cent gefallen ist."
    „Nee! Was du nicht sagst?" rief Sam. „Wenn's doch einer von unseren Feinden ist, dann kannst du ihn gar nicht kennen; .Freund' aber ist auf jeden Fall dummes Zeug."
    „Von welchen Feinden denn, du Oberköpfchenbesitzer?" höhnte Andy. „Hör mal, Spinner, nimmst du wirklich alles für bare Münze, was uns Mr. Rickard erzählt hat, oder stellst du dich nur so dumm?"
    Sam schnaubte wie ein gereizter Bison, besann sich aber, daß er in seinem Übereifer wieder einmal Spiel mit Ernst verwechselt hatte, und betrachtete, statt im Zorn aufzulodern, den erbeuteten Sixshooter. Nur für eine Viertelsekunde. Dann lachte er schallend auf, hüpfte auf einem Bein durch die Gegend und rief immer wieder einen Namen, der in ganz Südarizona stadtbekannt war.
    Mr. Rickard stimmte nun auch in die allgemeine Heiterkeit ein. „So, der war's, Boys? Na, von dem habe ich genau so viel in den Zeitungen gelesen wie von euch. Ein netter Anfang! Komme ich da gestern spät abends nach Somerset, treffe euch Jungen heute morgen programmmäßig an eurem Versammlungsplatz, überreiche euch das Gewehrmodell als Geschenk und werbe euch für meine Dienste an, und schon sind die Heuschrecken am Tanzen. So was kann auch nur hier passieren, glaube ich."
    „Hier passiert noch viel mehr", meinte Pete. „Passen Sie mal auf, Mr. Rickard, was wir jetzt erleben werden. Wenn das nicht ein nettes Abenteuerchen gibt, dürft ihr mich zeitlebends Jimmy Watson schimpfen."
    Nein, ein Abenteuerchen gab es nicht, sondern ein echtes Abenteuer. Und es begann schon am gleichen Tage.
    *
    Mr. Tunker, der Sheriff von Somerset, saß friedlich und nichts Böses ahnend am Schreibtisch und brachte für die Countyverwaltung in Tucson einen Bericht über die letzten Viehdiebstähle zu Papier, als John Watson, sein Adlatus, colt-, hut- und atemlos ins Office gestürmt kam.
    „Sheriff! Eine schöne Bescherung! Es geht schon wieder schaurig rund! Wir müssen sofort die Eisenbahnverwaltung alarmieren! Der Bund der Gerechten und ein fremder Kerl — und die Mexikaner sind auch im Anmarsch. — Ich hatte bereits ein schweres Gefecht mit der Bande — aber sie sollen kniefällig um Gnade am Busen winseln! Schließlich habe ich noch einen Colt in Reserve. Und sie sind ja Gott sei Dank auch bewaffnet. Wenn wir auf Diensteid treu zusammenhalten ..."
    Der Hilfssheriff wollte sich bei den letzten Worten auf einen Stuhl fallen lassen, verfehlte aber in der Eile die Sitzgelegenheit und kam so schwer auf den Boden, daß die Dielen stöhnten.
    „Verdammt!" brüllte er. „So'n gemeiner Trick! Was war das? Haben die Halunken mich schon erwischt?!' Er raffte sich auf, sah scheu zur Tür und flüchtete für alle Fälle zu seinem Vorgesetzten hinter den Schreibtisch.
    „Ja, ja, Mr. Tunker!
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