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Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)

Titel: Das Majestic-12 Dokument : Thriller (German Edition)
Autoren: Marc Linck
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Pause hellte sich Ethans Gesicht ein wenig auf. »Keine Sorge, so beschissen geht´s mir noch nicht.«
    »Du Vollidiot!«, fluchte Wallace. »Das ist nicht komisch!«
    »Entschuldige. Aber ich brauche in der Tat deine Hilfe als Wissenschaftler. Und als Freund.«
    ›Als Freund?‹, schoss es Wallace durch den Kopf. ›Wo war denn dieser Freund die letzten zehn Jahre gewesen?‹
    »Ich bin da an einer Story dran, Colin. Ich weiß, dass klingt jetzt sehr klischeehaft, aber es ist nicht irgendeine, sondern DIE Story. Du weißt schon, was ich meine?! Aber ich brauche dein Gespür und vor allem dein Fachwissen, um all die Details der Geschichte richtig zu verstehen, und …«
    Die Tür zum Vorlesungssaal sprang auf. Frank kam herein. »Äh, Colin?«, setzte Frank leicht verunsichert an, als er den verängstigten Ausdruck in Ethans Gesicht sah. »Ich will ja nicht stören, aber wir müssten dann langsam. Die Leute von der Presse warten auf dich.«
    »Ja. Gleich.« Wallace hasste diesen Teil seiner Arbeit. Aber die Presse gehörte nun einmal zum Geschäft. Gute Publicity bedeutete mehr Geld für das Institut. Und das konnte er gut gebrauchen. Er wandte sich wieder an Ethan. »Du siehst ja, ich habe jetzt wirklich keine Zeit. Wir müssen uns ein andermal treffen…«
    Ethan schüttelte energisch den Kopf und packte Wallace am Arm. »Colin! Ich tauche hier nicht zum Spaß auf und bitte dich nach zehn Jahren um einen Gefallen. Es ist wichtig. Sehr wichtig!« Sein Blick wurde ernst und er senkte die Stimme. »Es geht nicht allein nur um diese Story. Die ist gut. Wahrscheinlich sogar zu gut. Ich vermute, ich habe da ein paar Herren empfindlich auf die Füße getreten. Und das sind Herrschaften, mit denen man sich lieber nicht anlegen sollte. Verstehst du?«
    »Klar«, sagte Wallace und löste sich aus Ethans Griff. »Du hast Mist gebaut.«
    Ethan musterte Wallace eindringlich, dann strafften sich seine Schultern. »Wenn du es so willst: ja. Aber nicht irgendeinen, sondern richtigen Bockmist. Ich habe in ein Wespennest gestochen, und wenn ich diese verfluchte Geschichte nicht aufdecke und damit an die Öffentlichkeit gehe, bin ich geliefert. Und ich meine nicht, dass mir jemand auf die Finger klopft. Hier geht es um mehr. Um viel mehr.«
    »Brauchst du Geld?«
    »Geld? Nein verdammt!« Er lachte hysterisch auf.
    Dann machte er eine längere Pause. Er wirkte geradezu geistesabwesend. Schien immer wieder in Gedanken durchzuspielen, ob er fortfahren und Wallace in sein Geheimnis einweihen oder einfach verschwinden sollte. Schließlich fasste er einen Entschluss und zog Wallace von der Tür weg, sodass Frank ihr Gespräch nicht mithören konnte. »Hast du mein Fax bekommen?«
    »Welches Fax?«
    »Ich habe es dir gestern Nacht geschickt!?«
    Erneut stieg Verärgerung in Wallace auf. Er erinnerte sich allzu gut an diese unliebsame nächtliche Störung. »Ach du warst das. Ja, ich hab´s erhalten, aber noch nicht gelesen! Es kam ja mitten in der Nacht. Und hat mich geweckt«, fügte er mürrisch hinzu.
    Ethan ignorierte diesen Seitenhieb. »Heb es gut auf, hörst du? Ich habe dir aufgeschrieben, was du wissen musst. Nur für den Fall, dass mir etwas zustößt!«
    »Dir was?«
    »Ich erkläre dir alles später!« Wieder warf er einen raschen Blick auf Frank, der nach wie vor wartend in der Tür stand, dann kramte er einen Stift aus den Tiefen seines Rucksacks hervor und kritzelte Wallace eine Adresse auf einen Block. »Hier, ich habe mich im Lakeside einquartiert. Das kennst du ja?!« Wallace nickte und setzte gerade an, etwas zu erwidern, als Ethan bestimmend hinzufügte: »Gut, wir treffen uns um 22.00 Uhr! Ich habe das Zimmer 303 gemietet.« Ohne eine Antwort abzuwarten, klopfte er Wallace zum Abschied auf die Schulter. »Kümmere du dich jetzt um deine Karriere, ›Geschichte‹ schreiben wir heute Abend!« Er lachte aufmunternd, aber sein Lachen drang nicht in seine Augen. Unübersehbar verrieten diese nur Angst. Eine unbeschreibliche Angst. Dann verschwand er ohne ein weiteres Wort.
    »Wer zum Teufel war denn das?«, fragte Frank, der noch immer verwirrt auf der Türschwelle stand.
    Wallace betrachtete den Zettel in seinen Händen. »Ein Freund.«
    06| SAN FRANCISCO, UNIVERSITY OF CALIFORNIA, 18:46 UHR
    Nach einer schier endlosen Pressekonferenz nahm Wallace den Bus nach Hause. Frank hatte sich ihm als Fahrer angeboten, doch Wallace wollte ihn nicht schon wieder als Chauffeur missbrauchen. Zudem war ihm nicht nach Gesellschaft. Er
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