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Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Titel: Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff
Autoren: Lucinda Riley
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Telefon klingelte. Grania machte genauso wenig Anstalten ranzugehen wie ihre Mutter. Beim siebten Klingeln stemmte Kathleen die Hände in die Hüften. »Du weißt, wer das ist.«
    »Nein«, log Grania. »Keine Ahnung.«
    »Es dürfte klar sein. Mir wäre es peinlich, wieder mit ihm zu reden.«
    Das Telefon klingelte eine ganze Weile weiter, bis es verstummte. Grania und Kathleen sahen einander an.
    »Ich kann eine solche Unhöflichkeit unter meinem Dach nicht dulden, Grania. Was hat der arme Mann dir getan, dass du ihn so behandelst? An deinem Verlust ist ja wohl kaum er schuld, oder?«
    »Es tut mir leid, Mam.« Grania schüttelte den Kopf. »Das verstehst du nicht.«
    »Da muss ich dir leider zustimmen. Warum erklärst du es mir nicht?«
    »Mam, bitte! Ich kann nicht …« Grania rang die Hände. »Ich kann es einfach nicht.«
    »Das reicht mir nicht, Grania. Was auch immer passiert ist, es beeinflusst das Leben aller in diesem Haus, weswegen du uns über die Situation aufklären solltest. Ich …«
    »Es ist Matt, Liebes«, sagte ihr Vater, der die Küche mit dem Telefon in der Hand betrat. »Wir haben uns nett unterhalten, aber ich glaube, er möchte jetzt mit dir sprechen.« John hielt ihr verlegen lächelnd den Apparat hin.
    Sie nahm ihn mit einem eisigen Blick und ging aus der Küche hinauf in ihr Zimmer.
    »Grania? Bist du das?« Der vertraute Klang von Matts Stimme schnürte ihr die Kehle zu, als sie die Tür hinter sich schloss und sich auf die Bettkante setzte.
    »Matt, ich hatte dich gebeten, mich in Ruhe zu lassen.«
    »Ich begreife nicht, was los ist. Was habe ich falsch gemacht? Warum hast du mich verlassen?«
    Grania grub die Finger ihrer freien Hand in ihren Oberschenkel.
    »Grania? Bist du noch dran, Schatz? Wenn du mir erklärst, was ich deiner Meinung nach getan habe, kann ich mich wenigstens verteidigen.«
    Schweigen.
    »Grania, bitte sprich mit mir. Ich bin’s, Matt, der Mann, der dich liebt. Mit dem du seit acht Jahren das Leben teilst. Ich werde noch verrückt, weil ich nicht weiß, warum du verschwunden bist.«
    Grania holte tief Luft. »Bitte ruf mich nicht mehr an. Ich will nicht mit dir reden. Und meine Eltern bringt es aus der Fassung, wenn du sie jeden Abend belästigst.«
    »Grania, bitte. Ich weiß, dass es ziemlich hart für dich war, das Baby zu verlieren, aber wir können es doch noch mal probieren. Ich liebe dich, und ich würde alles tun, um …«
    »Tschüs, Matt.« Grania legte auf und starrte die verblichenen Blumen auf der Tapete ihres Kinderzimmers an, ohne sie richtig wahrzunehmen. Das Muster hatte sie Abend für Abend betrachtet, wenn sie von ihrem Märchenprinzen träumte. In Matt hatte sie ihn gefunden … Es war Liebe auf den ersten Blick gewesen.
    Grania legte sich aufs Bett und schlang die Arme um das Kissen. Sie hatte den Glauben daran, dass Liebe auch die größten Probleme überwindet, verloren.
    Matt Connelly sank, Handy in der Hand, aufs Sofa.
    In den zwei Wochen seit Granias Abreise hatte er sich den Kopf über ihre Gründe für die Trennung zerbrochen, ohne auf einen grünen Zweig gekommen zu sein. Grania hatte ihm unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass sie im Moment nichts mit ihm zu tun haben wollte … war ihre Beziehung tatsächlich zu Ende?
    »Verdammt!« Matt schleuderte das Handy quer durch den Raum, so dass die Batterie heraussprang, als es auf dem Boden landete. Er konnte verstehen, dass die Fehlgeburt sie in Verzweiflung gestürzt hatte, doch das war kein Grund, ihn aus ihrem Leben zu verbannen. Vielleicht sollte er einfach zu ihr nach Irland fliegen. Aber was, wenn sie ihn nicht sehen wollte? Was, wenn er es nur noch schlimmer machte?
    Matt ging zu seinem Laptop. Alles war besser als die Ungewissheit, in der er augenblicklich lebte.
    Matt loggte sich ein und informierte sich über Flüge von New York nach Dublin. Es klingelte an der Haustür. Er achtete nicht darauf, weil er niemanden erwartete. Als es penetrant weiterklingelte, stand Matt verärgert auf und betätigte die Gegensprechanlage. »Ja?«
    »Hallo, Schätzchen, war gerade in der Gegend. Wollte sehen, ob’s dir gut geht.«
    Matt drückte auf den Knopf. »Sorry, Charley, komm rauf.« Er ließ die Tür offen und wandte sich wieder seiner Internetrecherche zu. Charley gehörte zu den wenigen Leuten, deren Gegenwart er im Moment ertragen konnte. Er kannte sie aus Kindertagen, hatte sie jedoch – wie so viele seiner alten Freunde – in der Zeit mit Grania aus den Augen verloren.
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