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Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Titel: Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff
Autoren: Lucinda Riley
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weggegangen seid.«
    »Ja. Aber jetzt sind wir wieder da.« Aurora blickte aufs Meer hinaus und breitete die Arme aus. »Mir gefällt es hier. Und dir?«
    »Natürlich. Schließlich bin ich hier geboren und aufgewachsen.«
    »Aha«, meinte Aurora, setzte sich neben Grania ins Gras und musterte sie eingehend mit ihren blauen Augen. »Und wie heißt du ?«
    »Grania, Grania Ryan.«
    »Sagt mir nichts.«
    Grania schmunzelte über Auroras altkluge Art. »Kann ich mir denken. Ich war fast zehn Jahre weg.«
    Aurora klatschte begeistert in die Hände. »Das bedeutet, dass wir beide gleichzeitig an einen Ort zurückgekehrt sind, den wir lieben.«
    »Ja, stimmt.«
    »Dann können wir Freunde sein.«
    »Das ist sehr nett von dir, Aurora.«
    »Du bist sicher einsam.«
    »Möglich …« Grania lächelte. »Und du? Bist du auch einsam?«
    »Manchmal, ja.« Aurora zuckte mit den Achseln. »Daddy hat viel zu tun und ist oft weg. Dann kann ich nur mit der Haushälterin spielen. Aber die macht das nicht so gut.« Aurora rümpfte die sommersprossige Nase.
    »Oje«, seufzte Grania, sowohl entwaffnet als auch verunsichert von diesem merkwürdigen Kind. »Du hast doch sicher Schulfreundinnen, oder?«
    »Ich gehe nicht in die Schule. Mein Vater hat mich gern bei sich. Ich habe eine Hauslehrerin.«
    »Und wo ist die jetzt?«
    »Daddy und ich mögen sie nicht besonders, also haben wir sie in London gelassen«, antwortete Aurora kichernd.
    »Verstehe.«
    »Was arbeitest du?«, erkundigte sich Aurora.
    »Ich bin Bildhauerin.«
    »Ist das nicht jemand, der Figuren aus Ton macht?«
    »Ja, so ähnlich.«
    »Kennst du dich mit Pappmaché aus?« Auroras Augen glänzten. »Ich liebe Pappmaché! Ein Kindermädchen hat mir gezeigt, wie man Kugeln daraus formt und sie anmalt. Die habe ich dann Daddy geschenkt. Kommst du und machst Pappmachékugeln mit mir? Bitte.«
    Grania war gerührt über Auroras Eifer und aufrichtige Begeisterung. »Na schön.« Sie nickte. »Es spricht nichts dagegen.«
    »Kommst du gleich mit?« Aurora ergriff ihre Hand. »Wir könnten was für Daddy basteln, bevor er verreist.« Aurora zupfte an Granias Kapuze. »Bitte sag Ja!«
    »Nein, Aurora, gleich geht nicht. Ich muss erst die Sachen besorgen, die wir dafür brauchen. Außerdem würde meine Mammy vielleicht denken, ich hätte mich verlaufen.«
    Die Fröhlichkeit verschwand aus Auroras Blick, sie ließ die Schultern hängen. »Ich habe keine Mummy. Früher mal, aber sie ist gestorben.«
    »Das tut mir leid, Aurora.« Grania legte tröstend die Hand auf ihre Schulter. »Sie fehlt dir sicher sehr.«
    »Ja. Sie war ein wunderbarer Mensch, ein Engel, sagt Daddy. Die anderen Engel haben sie zu sich in den Himmel geholt.«
    »Wenigstens hast du noch deinen Daddy.«
    »Ja. Er ist der beste und attraktivste Vater der Welt. Du verliebst dich bestimmt in ihn. Das tun alle Frauen.«
    »Dann muss ich ihn wohl kennenlernen, was?« Grania lächelte.
    »Ja.« Aurora sprang auf. »Ich muss los. Wir treffen uns morgen um die gleiche Zeit wieder hier.«
    »Ich …«
    »Gut.« Aurora schlang die Arme um Grania. »Bring alles mit, was wir fürs Pappmachébasteln brauchen. Tschüs, Grania, bis morgen.«
    »Auf Wiedersehen.« Grania winkte Aurora nach, die wie eine Gazelle die Klippen entlanghüpfte und -tanzte. Sogar in Anorak und Turnschuhen besaß sie erstaunliche Anmut.
    Als Aurora außer Sichtweite war, holte Grania tief Luft, erhob sich kopfschüttelnd und stellte sich die Reaktion ihrer Mutter vor, wenn sie ihr mitteilte, dass sie nach Dunworley House gehen würde, um mit Aurora Lisle zu spielen.

3
    Am Abend, nachdem ihr Vater und ihr Bruder vom Esstisch aufgestanden waren, half Grania Kathleen beim Abwasch.
    »Ich hab heute Aurora Lisle getroffen«, erzählte Grania, während sie die Teller abtrocknete.
    Kathleen hob eine Augenbraue. »War sie wieder im Nachthemd unterwegs?«
    »Nein, voll bekleidet. Ein seltsames kleines Mädchen, nicht wahr?«
    »Keine Ahnung, wie sie ist«, antwortete Kathleen mit verkniffenem Mund.
    »Ich habe ihr versprochen, sie zu besuchen und mit ihr zu basteln. Sie scheint einsam zu sein«, erklärte Grania.
    Kathleen schwieg kurz, bevor sie erwiderte: »Ich habe dich vor dieser Familie gewarnt, Grania, aber du bist erwachsen und musst selber wissen, was du tust.«
    »Mam, sie wirkt so verloren … Sie hat keine Mutter. Was kann es schon schaden, ein paar Stunden mit ihr zu verbringen?«
    »Das Thema ist für mich abgeschlossen. Du kennst meine Meinung.«
    Das
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