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Das Liebesleben der Hyäne

Das Liebesleben der Hyäne

Titel: Das Liebesleben der Hyäne
Autoren: Charles Bukowski
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Stück gefüllte Schokolade.«
    »Was für eine Sorte?«
    »Egal. Irgendwas Gutes.«
    Ich biß einen Happen von meinem Sandwich ab, nahm einen Schluck Coke und ging zurück in den Laden. Ich kaufte zwei verschiedene Sorten, damit sie eine Auswahl hatte. Als ich mich unserem Platz näherte, sah ich einen großen Schwarzen ankommen. Er trug kein Hemd, obwohl es recht kalt war, und er ließ eine Menge Muskeln sehen. Er schien Anfang Zwanzig zu sein und ging sehr langsam und aufrecht. Er hatte einen langen schlanken Hals, und an seinem linken Ohr baumelte ein goldener Ohrring. Er ging dicht vor Lydia an dem kleinen grasbewachsenen Hügel vorbei. Ich stieg zu ihr hinauf und setzte mich neben sie.
    »Hast du den Kerl da gesehn?« fragte sie.
    »Ja.«
    »Menschenskind, hier sitz ich nun mit dir, und du bist zwanzig Jahre älter als ich. Dabei könnte ich einen wie den da haben. Was zum Teufel ist nur los mit mir?«
    »Hier«, sagte ich. »Ich hab dir zwei Sorten mitgebracht. Such dir eine aus.«
    Sie nahm eine, riß das Papier ab, biß ein Stück ab und sah dem jungen Schwarzen nach, der den Strand entlangging.
    »Mich langweilt dieser Strand«, sagte sie. »Komm, wir fahren wieder zu mir.«
    Es verging eine Woche, in der wir uns nicht sahen, und dann war ich wieder bei ihr in der Wohnung, und wir lagen auf ihrem Bett und küßten uns. Schließlich machte sich Lydia von mir los und sagte: »Du verstehst überhaupt nichts von Frauen, hab ich recht?«
    »Wieso? Wie meinst du das?«
    »Ich meine, ich brauch bloß deine Gedichte und Stories zu lesen, dann weiß ich, daß du von Frauen keine Ahnung hast.«
    »Dann sag mir mal, was ich noch nicht weiß.«
    »Also wenn mich ein Mann halten will, dann muß er mir die Möse kahlfressen. Hast du schon mal Möse geleckt?«
    »Nein.«
    »Du bist fünfzig Jahre alt, und du hast noch nie ’ne Möse ausgeschleckt?«
    »Nein.«
    »Dann ist es zu spät.«
    »Wieso?«
    »Einem alten Hund kann man keine neuen Tricks mehr beibringen.«
    »Klar kann man.«
    »Nein. Für dich ist es zu spät.«
    »Ich brauch nur bei allem meine Zeit.«
    Lydia stand auf und ging ins Wohnzimmer. Sie kam mit einem Bleistift und einem Blatt Papier zurück. »Also schau her, ich zeig dir mal was.« Sie begann etwas auf das Blatt zu zeichnen. »So, das hier ist eine Möse … und das hier ist etwas, von dem du wahrscheinlich noch nie gehört hast … das ist der Kitzler. Da ist das Gefühl drin. Der Kitzler versteckt sich, mußt du wissen, und kommt nur ab und zu raus. Er ist rosa und sehr empfindlich. Man muß ihn rauslocken, indem man ihn mit der Zungenspitze streichelt. Und zwar ist da so eine Hautfalte …«
    »Okay«, sagte ich, »schon kapiert.«
    »Ich glaub nicht, daß du es fertigbringst. Ich sag ja, einem alten Hund kann man keine neuen Tricks mehr beibringen …«
    »Ziehn wir uns doch mal aus und legen uns hin.«
    Wir begannen uns auszuziehen. Dann waren wir nackt und legten uns lang. Ich fing an, Lydia zu küssen. Erst auf die Lippen, dann am Hals, dann kam ich zu ihren Brustwarzen, und schließlich war ich an ihrem Nabel. Ich rutschte tiefer.
    »Nein, du bringst es nicht fertig«, sagte sie. »Da unten kommt Blut und Pipi raus. Stell dir vor: Blut und Pipi …«
    Ich war jetzt unten. Ich begann zu lecken. Sie hatte mir einen akkuraten Plan gezeichnet. Alles war da, wo es sein sollte. Ich hörte sie schwer atmen, dann stöhnen. Die Sache erregte mich. Ich bekam einen Steifen. Der Kitzler kam heraus, doch er war nicht rosa, es war mehr so ein Purpurrot. Ich züngelte daran. Säfte sickerten heraus, und die Schamhaare wurden naß. Lydia stöhnte und stöhnte. Dann hörte ich, wie die Wohnungstür auf- und zuging. Ich hörte Schritte. Ich schaute hoch. Ein kleiner schwarzer Junge, etwa fünf Jahre alt, stand neben dem Bett.
    »Was zum Teufel willst denn du?« fragte ich.
    »Ham Sie leere Flaschen?« wollte er wissen.
    »Nein, ich hab keine leeren Flaschen«, sagte ich.
    Er ging aus dem Schlafzimmer, durch das Wohnzimmer, machte die Tür hinter sich zu und war verschwunden.
    »Ach Gott«, sagte Lydia, »ich dachte, die vordere Tür ist abgeschlossen! Das war der Kleine von Bonnie.«
    Sie stand auf und schloß die Wohnungstür ab. Sie kam zurück und legte sich wieder lang. Es war Samstagnachmittag, so gegen vier.
    Ich duckte mich wieder zwischen ihre Schenkel.

6
    Lydia mochte Parties. Und Harry gab eine Party nach der anderen. Also waren wir jetzt auf dem Weg zu Harry Ascot. Harry machte eine kleine
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