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Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Erster Kontakt (German Edition)
Autoren: Doska Palifin
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Mensch“, schnaufte er, „nur ein maßloser Egoist ist der, wie er im Buche steht, weiter nichts. Überheblich und rücksichtslos und nur dann zart besaitet, wenn es um seine eigene Person geht. Hast du mir nicht erst kürzlich erzählt, dass er dich wegen eines jungen Mädchens verlassen hat und wie furchtbar du darüber geweint hast?“
    „Ich bin eben ein Weichei!“ kicherte sie. „Günther hat ganz Recht!“
    „Aber, wie ist es dir nur möglich, an einem solchen Kerl wie Paul zu hängen, der dich so wenig schätzt, dass er dich wegen einer kurzen und oberflächlichen Bekanntschaft verlassen kann? Wirklich Margrit, dieser Mann hat keinen Wert für uns. Er ist labil und so etwas können wir hier nicht gebrauchen!“
    „George?“ Margrit packte ihn beim Kinn und drehte sein von ihr fortgewandtes Gesicht langsam zu sich. „So, wie heute hast du dich noch nie über ihn aufgeregt. Schau mir endlich in die Augen George“, keuchte sie atemlos. „Du willst ihm nur deshalb nicht helfen, weil du Angst hast, ich könnte mich aufs Neue an ihn hängen wie eine Klette!“
    George öffnete erstaunt seine Augen und ein dunkles Rot überzog langsam sein Gesicht. Verärgert riss er schließlich sein Kinn aus ihren schmalen Fingern und sah mit zusammen gepressten Lippen zu Boden.
    „Bitte, George!“ Margrit legte sacht die Hand auf sein Knie. „Sage mir, wo ist er?“ Tränen traten wieder in ihre Augen. „Versteh doch, ich muss sofort zu ihm hin, wenn er Fieber hat! Wir waren so viele Jahre zusammen, so etwas verbindet, so etwas kann nicht von heute auf morgen vergessen sein. Außerdem glaube ich, dass man sich ändern kann, wenn man nur wirklich will. Paul ist in Wahrheit ein guter Mensch. Er weiß es nur selber nicht!“
    Er schob unwirsch ihre Hand von seinem Knie. „Das würde ich dir gerne glauben Margrit, nur ist leider jeder in deinen Augen in Wahrheit gut.“
    „Das ist er auch!“ erklärte sie aufgebracht und mit funkelndem Blick. „Jeder ist wertvoll und wichtig für dieses Leben, nur leider sind sich nur wenige dessen bewusst und darum handelt kaum einer danach!“ Sie legte wieder ihre Hand auf sein Knie.
    Diesmal lachte er leise in sich hinein, zumal er ihre Finger jetzt nicht mehr so einfach von seinem Knie hinunter bekam. „Du hättest irgendetwas anderes Verrücktes werden sollen, aber nicht Guerillera, Margrit. Vielleicht hohe Priesterin, weise Frau oder ...“
    „Tobias will schon weiser Mann werden, also kommt das für mich nicht mehr in Frage ...“
    „Na, dann so etwas Ähnliches, Margrit, das wäre besser für dich gewesen“, stichelte er dennoch.
    „Lach’ nicht! Los, los, heraus mit der Sprache, wo ist Paul, sonst werde ich vielleicht Hexe und wünsche dir noch Rheuma in dein Knie?“ krächzte sie, während sie sein Knie massierte.
    „Aha“, stöhnte er, „ jetzt kommt die zweite Taktik. Nach wüsten Drohungen will mich jetzt wohl die Hexe umgarnen, was?“ Er stand einfach auf und wandte ihr den Rücken zu.
    Sie kam ihm hinterher. „George“, sagte sie jetzt sehr ernst, „selbst wenn du ihn hasst, so musst du doch über deinen Schatten springen ... du kannst das. Ich weiß es! Du bist mir ein wirklich guter, ein treuer Freund, nicht wahr? Du willst doch nicht haben, dass ich unglücklich werde, oder? George, bitte hilf mir!“
    Langsam, ganz langsam, wandte er sich zu ihr um. Er sah gesenkten Hauptes auf sie hinab, nahm sie dann sanft bei den Schultern und drückte sie mit einem traurigen Seufzer an sich.
    „Gut, wir werden zu ihm fahren!“ kam es tonlos über seine trockenen Lippen. „Ich kann dich verstehen, weil auch ich meine Familie verloren habe und darum werde dir zur Seite stehen und“, er schluckte, „wir werden versuchen ihn zu retten, aber“, er sah ihr nun finster in die Augen, „ein Guerillero wird der mir nicht! Wirst du ihm auch verschweigen können, was du inzwischen geworden bist?“
    „Aber George, du weißt doch, ich bin so geschwätzig wie ein Stein!“
    „Wir wollen es hoffen!“
     
     

Kapitel 2
     
    Bereits während der Fahrt, sie benutzten hierfür wieder einen kleinen, jeepähnlichen Jambo, hatte Margrit bei George Erkundigungen über Pauls Gesundheitszustand eingeholt. Diese waren nicht besonders gut ausgefallen. Zwar hatte George versucht, Margrit zu beruhigen, indem er ihr erklärt hatte, dass Pauls Verletzungen nicht so lebensgefährlich seien, wie es rein äußerlich den Anschein hätte, dennoch bestätigte wenig später Pauls Anblick
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