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Das letzte Mal (German Edition)

Das letzte Mal (German Edition)

Titel: Das letzte Mal (German Edition)
Autoren: Philippa L. Andersson
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Das Gespräch entwickelte sich ganz und gar nicht wie gewollt. Der erst ruhige Ton wurde zunehmend aggressiver. Bis Roman mitten im Gespräch Johanna entdeckte und sie feindselig musterte. Sein ganzer Körper stand plötzlich still und Johanna spürte seinen hochkonzentrierten Blick auf sich, dass ihr die Beine weich wurden.
    Nicht der Blick eines Mannes auf einer Frau, sondern eines Stieres, der gleich rot sehen wurde, dachte Johanna. Sie zwang sich ruhig durchzuatmen und nichts zu unternehmen, sondern möglichst zuversichtlich zu lächeln und ihn nicht eine Sekunde aus den Augen zu lassen.
    »Und was nun?«, fragte Roman in ihre Richtung, als er das Telefonat keine Spur besser gelaunt beendet hatte. Er hatte die Arme vor seiner Brust verschränkt und aus seinen zusammengekniffenen Augen war nicht abzulesen, was er dachte.
    »Du … du solltest dich fertig machen … für die Feier«, stotterte Johanna für einen Augenblick unsicher und ärgerte sich über sich selbst. Was drehte sie so durch? Sie hatte schon Babysitter für alle möglichen Kaliber gespielt, da würde sie sich doch von so einem Möchtegern-Milliardär nicht einschüchtern lassen!
    Roman zog eine Augenbraue hoch. Ein amüsiertes Lächeln legte sich für wenige Sekunden auf seine Lippen. Dann setzte er sich kommentarlos wieder an sein Notebook. Na clever angestellt! Sie konnte es ihm nicht einmal verübeln.
    Verdammt, tu etwas!, dachte sich Johanna, Panik hin oder her. Sie erwachte endlich zum Leben, schaffte es, ihre Augen von Roman zu lösen und sah sich um. Ein XXL-Bett mit zerwühlten Laken, ein Ledersofa, benutzte Gläser auf dem Tisch, eine geöffnete Balkontür, das Bad. Und ein Ankleidezimmer. Johanna preschte voran. Das war doch ein Anfang, vertrautes Terrain! Unzählige Hemden und Anzüge hingen ordentlich an Stangen und Bügeln. Trug der Typ nichts Anderes? Sie schaute kurz über die Schulter. Nein, offensichtlich entsprach das genau seinem Stil. Er schien mit Dunkelblau, Dunkelgrün und Schwarz gleich welcher Marke verwachsen zu sein. Wahrscheinlich hatte er auch einen Designer-Schlafanzug in seinen drei Lieblingsfarben. Der kleine, böse Gedanke heiterte sie etwas auf.
    »Also gut, wo sind die Klamotten für Mamas Party?«, murmelte Johanna, fuhr mit den Fingern über Hemden und Jacketts, während sie Roman im Zimmer wieder sprechen hörte. Schließlich blieb ihre Hand an einem edlen Frack hängen. Uhhh! Kein Wunder, dass der Typ weder auf die Feier noch auf Mama Bock hatte. Aber danach ging es nicht.
    »Schau mal, was ich gefunden habe, Sweetheart!«, trällerte Johanna. »Was hältst du davon, wenn du schnell duschst? Dann sind wir pünktli-« Sie hatte sich die Klamotten geschnappt und sich mutig zurück in Romans Territorium gewagt. Ihr blieben jedoch, sobald Roman van Bergen in Sichtweite kam, alle weiteren Worte im Halse stecken.
    »Ich mag das noch nicht ausprobiert haben … Johanna May. Mein Schrank hat abschließbare Türen. Ich kann mir sehr bildlich vorstellen, dich ohne Widerrede da einzusperren.« Roman überlegte kurz und lächelte dann böse: »Vielleicht sollte ich dich dazu knebeln. Und fesseln. Wäre doch zu schade, wenn du mit deinem Designer-Kleidchen meine Ordnung durcheinander bringst. Also sei ein kluges Mädchen und lass es, okay?«
    Johannas Mund war trocken geworden und ihr Kopfkino zu Romans Fesselszenario hatte unpassenderweise dafür gesorgt, dass ihr zwischen den Beinen wärmer geworden war. Komm zu dir!, ermahnte sie sich, sei professionell, er ist ganz sicher nicht der erste Gott, mit dem du zu tun hast. Warum brachte er sie so durcheinander? Sein Blick holte sie zum Glück schnell wieder in die Gegenwart. Er war schneidend wie unmissverständlich: Das war eine besonders gut gemeinte Warnung und Johanna zweifelte keine Sekunde, dass jeder, der mit ihm zu tun hatte, sie auch als solche verstand. Als hätte sie eine Wahl!, fluchte der Profi in ihr. Der Auftrag war ja wohl eindeutig gewesen: ab auf die Party! Mit Roman van Bergen! Frustriert schielte sie zur Uhr. Viertel nach Acht. Wie brachte man einen Stier dazu, nicht auszuflippen und wie einen sturen Esel, brav zu gehorchen?
    »Versuch es erst gar nicht, Darling. Meine Geschäftspartner kommen gerade alle in ihr Office. Ich werde diesen Platz heute Abend ganz sicher nicht mehr verlassen.«
    Wieder streckte Roman ihr demonstrativ seinen breiten Rücken entgegen. Diskussion beendet? Von wegen! So leicht würde Johanna nicht den Schwanz einziehen! Sie hatte
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