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Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe

Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe

Titel: Das Kellerzimmer - Gesamtausgabe
Autoren: Lesley Marie Milton
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gewesen.
    „Auf mich bist du aber nicht sauer, oder? Er hat die Situation ausgenutzt, weil ich doch jetzt so allein bin. Du weißt doch …“, sagte Lisa.
    „Du hältst die Fresse, sofort! Ihr könnt mich alle beide mal!“
    Wie von Sinnen trat er zuerst Lisa in den Bauch, dann sprang er auf Sörens Körper, trat ihn, trampelte, knallte Don Fettis Kopf auf den Boden. Immer und immer wieder. Lisa schrie, doch niemand half ihnen. Am Boden krümmte Sören sich, drehte sich zur Seite, aber Ingmar hörte nicht auf, schien den Widersacher totprügeln zu wollen. Lisa musste abhauen. Erst langsam, dann immer schneller lief sie auf ihre neue Wohnung zu. Wenn sie Glück hatte, würde Ingmar sich weiter mit Sören beschäftigen und sie konnte sich zu Hause verschanzen. Hinter ihr hörte sie die Geräusche der Prügelei und Beschimpfungen, Sörens Stöhnen. Nur weg, sie musste weg. Dann spürte sie einen stechenden Schmerz im Rücken, einen dumpfen Gegenstand, mit dem ihr Mann sie rammte. Ingmar brüllte wie ein Tier, während er mit einem Stein auf sie eindrosch.
    „Du gehörst mir, mir, verstehst du, mir! Das war zu viel, meine Frau treibt es nicht mit Don Fetti, nicht mit dem, hörst du! Eher wander ich wieder in den Knast! Lisa, das hättest du nicht tun sollen!“
    Ingmar Suhrhoff weinte bitterlich, während er seine große Liebe Lisa umbrachte. Wie schön sie war, wie zerbrechlich. Er drückte mit beiden Händen ihren zarten Hals zusammen und schaute ihr fest in die Augen, als er sie auf dem Boden liegend erwürgte. Es dauerte keine drei Minuten, da war sie schon tot, lag blutend vor dem schäbigen Gartenzaun ihrer neuen Bleibe. Sie sah aus wie ein Märchenwesen, unschuldig und rein. Ihre weit aufgerissenen Augen blickten leer in seine Richtung, als wollten sie „danke“ sagen. Danke, dass du mich erlöst hast, Ingmar. Danke, dass ich jetzt zu Vivien gehen kann. Pass auf unsere anderen beiden Kinder auf, wir sehen uns in einer anderen Zeit wieder, Ingmar.
    Er sackte neben der Leiche seiner Frau zusammen, kniete neben ihr nieder und küsste sie. Selbst, als Polizei, Nachbarn und Krankenwagen ankamen, bekam Ingmar von alldem nichts mit. Verzweifelt verbarg Ingmar sein Gesicht in Lisas Haaren, ließ sich widerstandlos Handschellen anlegen und anschließend abführen. Sein letzter Blick in die Vergangenheit galt der Veilchengasse, an der er im Polizeiwagen vorbeifuhr. Vielleicht hätte er sich gefreut, dass er aus Sören einen Krüppel gemacht hatte, aber er konnte nur an Lisa denken.
    Ende

Kindle-Edition 23.11.2013
    Alle Rechte vorbehalten
    Coverquelle: Gerd Altmann / pixelio.de
    Cover: Nikolai M. Jakobi
    eBook-Erstellung: ebokks, www.ebokks.de
    Copyright: Lesley Marie Milton, Am Teich 1, 31609 Balge
    Kontakt: [email protected]
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