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Das Jobinterviewknackerbuch

Das Jobinterviewknackerbuch

Titel: Das Jobinterviewknackerbuch
Autoren: Anne Jacoby , Florian Vollmers
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aber dennoch so einzigartig wie Sie selbst.

|21| TEIL 1 
DIE ENTSCHEIDER
    W ER SIE SIND ,
    WIE SIE ARBEITEN ,
    WAS SIE KÖNNEN
    UND WAS NICHT
    |22| Der Siemens-Konzern beschäftigt derzeit über 200 Fachkräfte, die allein mit der Rekrutierung und Einstellung neuer Mitarbeiter beschäftigt sind – unter anderem, indem sie Vorstellungsgespräche führen. Beim kleinen Mittelständler mit einer Handvoll Angestellten übernimmt diesen Job nebenbei noch der Geschäftsführer selbst.
    Personaler können ganz unterschiedlich sein, weil sie unter völlig unterschiedlichen Bedingungen ihre Arbeit erledigen. Für die einen ist das Vorstellungsgespräch eine lästige Aufgabe, die sie zwischen Bilanzzahlen, Meetings und Geschäftsreisen schieben. Andere Personaler machen den lieben langen Tag nichts anderes als Vorstellungsgespräche planen, durchführen und nachbereiten – und haben dafür noch zwei Assistentinnen, die ihnen behilflich sind. Oft können wir also gar nicht einschätzen, wer uns im Vorstellungsgespräch gegenübersitzen wird.
    Die Arbeit der Personaler – oft ist sie im doppelten Sinn eine Einstellungssache, die maßgeblich von der Art des Unternehmens, dem Klima unter seinen Mitarbeitern und dem Stellenwert des »Human Resources Managements« in der jeweiligen Firma abhängt. Vergessen Sie das nicht: Personaler sind auch nur Menschen – mit Einstellungen, persönlichen Vorlieben und Charaktereigenschaften – und mit Chefs, die den Rahmen für ihre Arbeit setzen!

|23| DER PERSONALER
Das unbekannte Wesen
    Haben Sie schon einmal etwas von Oswalt Kolle gehört, dem »Aufklärer« der Bundesrepublik Deutschland, der mit pseudowissenschaftlichen Sachkundefilmen wie »Deine Frau – das unbekannte Wesen« die Menschen der sechziger und siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts sexuell aufklärte – oder es zumindest versuchte? Allen diesen Filmen – die zu den kommerziell erfolgreichsten ihrer Ära gehörten und die krisengeplagte deutsche Filmindustrie vor dem Absaufen retteten – waren der altväterliche Ton, eine ganze Menge mehr gut gemeinter als hilfreicher Ratschläge und ziemlich verkrampfte Beispiele gemeinsam.
    Weshalb dieser Hinweis auf Oswalt Kolle, fragen Sie sich jetzt zu Recht? Ganz einfach: Dieses Buch könnte auch »Dein Personaler – das unbekannte Wesen« heißen, aber wir möchten, dass Sie sich darunter das absolute Gegenteil eines Oswalt-Kolle-Films vorstellen: unterhaltsam, ohne erhobenen Zeigefinger und voller Hintergründe, die Sie so vielleicht noch in keinem Bewerbungsratgeber gefunden haben. Auf Basis dieser Informationen können Sie dann hoffentlich ganz leicht eine Strategie für Ihr eigenes, erfolgreiches Job-Interview entwickeln.
    Zwischen Couch und Kahlschlag:
Vom Schweinezyklus der Job-Interviews
    Zum Wissen über die Arbeit der Personaler gehört an erster Stelle, dass es für deren Job keine festgefügten Strukturen und zeitlos verlässlichen |24| Werte gibt – so wie etwa den Eid des Hippokrates der Mediziner. Personaler-Jobs unterliegen Modewellen, Strategie-Entscheidungen der Unternehmensführungen und der jeweiligen Lage auf dem Fachkräfte-Arbeitsmarkt. Mal werden die »Human Resources« als entscheidender Hebel für das Unternehmenswachstum angesehen – dann schert sich keine Seele im Betrieb darum, unter welchen Bedingungen neue Mitarbeiter angeworben werden. Machen Sie sich also frei von der Vorstellung, dass es in den Personalberatungen »so« und »genau so« zugeht. Das ändert sich mit dem Wind.
    Welchen Schwankungen die Personalabteilungen ausgesetzt sind, hat das Beratungsunternehmen Capgemini Anfang 2011 in einer aufwendigen Untersuchung feststellen können. Nach der Analyse von zahlreichen »Human Resources«-Aktivitäten in Betrieben kam Capgemini unter anderem zu folgendem Fazit: »Vielfach gehören HR-Maßnahmen zu den leichten Opfern des Budget-Cut-Prozesses, wirken doch Personalmarketing, Personalentwicklung und Co. in der Perspektive der zahlenorientierten Costcutter leicht als Luxus, auf den man wenn nötig verzichten kann.«
    Das heißt: Wo heute noch interne Leitfäden für den Ablauf von Vorstellungsgesprächen ausgeheckt und teure psychologische Schulungen für Interviewer durchgezogen werden, kann es morgen schon wieder Kahlschlag geben. Dann wird auf Billig-Recruiting gesetzt, bis Personaler wieder »händeringend« Fach- und Führungskräfte suchen.
    Vom Postkorb in den Baumwipfel
    Im »HR-Barometer« von Capgemini lässt sich nachlesen,
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