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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia
Autoren: Robin Black
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fügte er hinzu: »Lass die Totenflieger frei. Sie sollen für das, was sie Hereket angetan haben, büßen.«
Feldar konnte sich ein triumphierendes Schmunzeln nicht verkneifen. »Wie ihr wünscht, Fürst.«
Dorn ging wie in Trance zurück in sein Zimmer, an der wartenden Fee vorbei und ließ sich auf den Sessel fallen. Die Bluthunde, die neben dem Feuer geschlafen hatten, hoben ihre dornigen Köpfe und knurrten. Eine seltsame Stille hatte sich über das Zimmer gelegt, selbst das Feuer schien leiser zu knistern als zuvor.
»Alrruna, geh. Was zwischen uns war, wird nicht mehr sein. Die rechtmäßige Herrin ist wieder zurückgekehrt.«
Alrruna schien für einen kurzen Augenblick wie versteinert, doch dann legte sich die Maske der Teilnahmslosigkeit auf ihr Antlitz. »Worüber ich mit dir noch sprechen wollte, Dorn, ist ...«
»Hast du nicht gehört?«, fuhr er sie an und Feuer loderte aus seinen Fingerspitzen, als er auf die Geheimtür deutete. »Verschwinde! «
Etwas veränderte sich in Alrrunas Gesicht. Wo gerade noch so etwas wie Zuneigung gewesen war, war jetzt nur noch blanker Hass zu erkennen. Aber Dorn bemerkte diese gefährliche Veränderung nicht. Er spürte nicht die plötzliche Kühle, die sich über den Raum gelegt hatte. Er zuckte nur leicht zusammen, als die Fee an ihm vorbei ging und die Geheimtür hinter sich zuknallen ließ.
Erst als er sich alleine wähnte, schrie er seine Angst und seinen Zorn hinaus. Sein Gebrüll verfing sich als dunkles Echo in dem alten Gemäuer und tief in seinem Herzen spürte er den bitteren Beigeschmack seiner Lust, die er empfunden hatte, als er von dem zarten Körper der Fee gekostet, während seine Frau gelitten hatte. Man hatte sie gefunden, verletzt und verwirrt. Jetzt war er an der Reihe, die zu verletzten und zu verwirren, die ihr das angetan hatten.
Er fröstelte, er hatte das Gefühl, als würde sich ein dunkler Schleier über die Burg legen und alles in eine undurchdringliche Schwärze hüllen. Irgendwas Bedrohliches kam auf ihn zu - nur was? Woher kam die dunkle Vorahnung, die ihn beschlich, jetzt wo alles wieder gut werden würde? Jetzt wo Hereket wieder ihren Platz als Königin einnahm?
Er rieb sich über die Arme und versuchte die Eiseskälte und das unbestimmte Wispern der Burg zu vertreiben, welches von Unheil und Tod kündete. Aber das Flüstern der Burg riss nicht ab, im Gegenteil es wurde immer lauter. Unheil, Unheil kommt. Nachtschwarz. Es kommt. Es kommt. Sie trägt es in sich. Das Unheil. Mischblut. Kindsmord. Leid. Nachtschwarz. Sie bringt es in deine Familie.
»Ruhe!«, brüllte Dorn ins Nichts hinein und die Stimmen verstummten beleidigt.
»Verdammte Fledermäuse«, murmelte Dorn aufgebracht und verließ das Zimmer, um seine Frau zu empfangen.

Mischblut

Lilith versuchte, eine angenehme Position auf dem verdreckten Boden ihres Gefängnisses zu finden. Ihr Geburtsjuwel war von dem Staub des Bodens grau geworden und sein mattes Leuchten erinnerte sie an ihre eigene Sterblichkeit. Es musste sehr viel Zeit vergangen sein, seit sie hier im Schmutz lag und ihres Schicksals harrte. Niemand würde kommen und sie retten, denn sie war eine Unfreie, noch dazu ein Mischblut. Halb Dämonin, halb Diamantanerin, eine Kreatur, die nicht existieren durfte.
Schritte, die sich ihr näherten, ließen sie herumfahren. Sie hörte das metallische Klappern von Stiefeln, die eindeutig einem Krieger gehören mussten, nur die trugen die metallbeschlagenen Absätze. Angst kroch in ihr hoch, denn Sucher sollten in der Gegend sein und nach Rebellen Ausschau halten und es war gutmöglich, dass der eine oder andere Sucher auch einen Blick in die Sklavenkerker warf.
Hastig drückte sie ihren ausgemergelten Körper in die schützende Dunkelheit, verbarg das Glitzern ihres Juwels mit ihrer Hand, senkte ihren Kopf und wartete darauf, dass der Krieger an ihr vorübergehen würde, wie es schon so oft geschehen war. Doch dieses Mal war das Glück nicht auf ihrer Seite, denn die Stiefel und der dazugehörige Mann, blieben ausgerechnet vor ihr stehen. Ein wenig fassungslos starrte sie auf das abgenutzte Leder der Schuhe, die sich nicht mehr fortbewegen wollten.
»Sieh mich an, Mädchen«, befahl eine raue Stimme über ihr und Liliths letzte Hoffnung schwand dahin. Trotz seines harten Befehlston reagierte sie nicht, sondern blieb regungslos vor ihm sitzen.
»Willst wohl nicht, was?« Erklang es launisch und zwei Knie erschienen in ihrem Blickfeld, als er sich der Mann in die Hocke sinken
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