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Das Herz des Vampirs: Erotische Vampirstory (German Edition)

Das Herz des Vampirs: Erotische Vampirstory (German Edition)

Titel: Das Herz des Vampirs: Erotische Vampirstory (German Edition)
Autoren: Kristina Lloyd
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Seine Kopflampe leuchtete in der verschneiten Dämmerung. Eine einsame Gestalt, die sich wie ein Krüppel zusammenkauerte und sich nicht in ihre Unterhaltung ziehen lassen wollte.
    Und sie sah wieder den Fuchs an und erinnerte sich an eine weitere Geschichte über zwei gestrandete Entdecker, die wochenlang überlebt hatten, indem sie vom Blut des anderen tranken. Ein Mann und ein Junge, meinte sie sich zu erinnern, die an der Küste festgesessen hatten. Ja, genau, sie hatten das Blut aus einem Schuh getrunken.
    Halogenlicht tanzte über den toten Fuchs. Seine Kehle glänzte wie verschüttete Rubine, und der angefärbte Schnee glitzerte wie zerstoßenes rosa Glas. Esther dachte an die zwei Männer, die auf das gefrorene Meer hinausgesehen und das Blut dick und warm im Mund geschmeckt hatten.
    Sie presste die Augen zusammen und wünschte sich, ihr kämen nicht ständig solche Gedanken. Schneeflocken fielen auf ihre Wangen, die sich wie von Eis getüpfelt anfühlten. Wenn sie doch nur ihre Gedanken wegwischen und all diesen Geschichten entrinnen könnte! Hier draußen kamen sie einem immer viel zu real vor.
    Für das ungeübte Auge war Hope’s End nichts als ein winziger Punkt in der Landschaft, ein Schneehaufen in einer Eiswüste. Die den geschwungenen Linien eines Iglus nachgebildete Station war ein Überbleibsel des Kalten Krieges und in die Hände der Vampire gefallen, als ein, zwei bedeutende Karten neu gezeichnet und ein, zwei bedeutende Persönlichkeiten getötet worden waren. So etwas fiel leicht, wenn Vampire hohe Positionen innehatten. Die Sterblichen wären erstaunt darüber gewesen, wie viele Monster im Pentagon arbeiteten.
    Nein, niemand hätte ahnen können, dass sich die Station hier befand. Ein Spalt in einer Schneewehe führte im Zickzack zu dem Gebäude selbst hinunter, einer riesigen Hightechkuppel mit bequemen Wohnräumen, zwei überflüssigen Forschungslaboren, einem Fitnessraum, einem Wintergarten und jeder Menge Stauraum. Die inneren Wände verliefen in geschwungenen Linien, was etwas mit Seilnetzkonstruktionen und isolierten Leichtbausteinen zu tun hatte. Billy hatte keine Ahnung, wie das Ganze funktionierte. Er wusste nur, dass es so war, dank der Milliarden Dollar, die das Militär in die Wissenschaft investierte.
    Diese ganze hochentwickelte Technik stand jetzt im Dienst der Vampire, aber Suzanne hatte fast alles vermasselt. Billy kochte vor Wut. Seine Springerstiefel polterten, als er, einen toten Fuchs in der einen und einen toten Hasen in der anderen Hand, den Korridor hinunterging. Die Muskeln unter seinem weißen T-Shirt wölbten sich, und hinter ihm schmolzen pudrige Schneeflocken.
    Warum zum Teufel hatte sie hier aufkreuzen müssen? Monatelang hatten Simeon und er allein hier gelebt, und alles war in Ordnung gewesen. Kaum taucht Suzanne auf, und das Chaos bricht aus. Ein verdammtes Chaos.
    Im Hauptraum der Kuppel, einem spärlich möblierten Areal, wo Kerzen Schatten an geschwungene weiße Wände warfen, lag Suzanne nackt auf einem Eisbärfell. Ihre honigbleichen Glieder und honigblonden Locken schimmerten im Licht des falschen Kamins. Das Maul des Eisbären war aufgerissen, seine Kiefer für immer in stummem Gebrüll erstarrt. Neben Suzanne lag ihre gemeinsame Hauskatze Renfield, eine flauschige, von Vampiren gezüchtete Rasse, und schnurrte zufrieden, als Suzanne ihm einzelne Haare aus seinem silberblauen Fell zupfte.
    Billy schleuderte die Kadaver quer durch den Raum. Die beiden Körper rutschten über den imitierten Steinboden auf das Eisbärfell zu und hinterließen dabei blutige Schleifspuren. Die Katze maunzte laut und huschte davon, und dann lagen die Tiere mit glasigen Augen da. Getrocknetes Blut klebte klumpig in ihrem weißen Fell wie Pflaumenmus.
    Suzanne fuhr zurück. »Igitt«, schrie sie, schlug sich die Hand vor den Mund und wälzte sich davon. »Bah, das stinkt!«
    Billys Miene war gleichmütig, doch in seiner Stimme klang eine leise Drohung. »Deine Beute«, sagte er.
    »Oh, nimm das weg«, jammerte Suzanne. »Tut mir leid, okay? Und jetzt bring das weg.«
    Die Hand immer noch vor dem Mund, drehte sie sich zum Kamin um und wandte Billy ihren straffen kleinen Hintern zu. Das rührte ihn nicht im Mindesten, nicht heute.
    »Du musst hinter dir aufräumen, Suzanne«, warnte er sie.
    »Ich hab’s vergessen«, sagte Suzanne.
    »Da draußen laufen Trekking-Touristen herum. Da braucht nur ein blöder …«
    »Ich weiß, ich weiß«, gab Suzanne zurück. »Es kommt nicht
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