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Das Heerlager der Heiligen

Das Heerlager der Heiligen

Titel: Das Heerlager der Heiligen
Autoren: Jean Raspail
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beanspruchen. Aber nach diesem Ostermontag wurde sie sehr schnell nur noch eine Zielscheibe des Hasses.
    Denn sie machte mobil. Wie immer, wenn ein Weltkrieg um sie herum ausbrach. Sie ernannte einen General. Sie schloß die Grenzen. Und was noch schlimmer war: Sie wies die Schwarzbraunen aus ihrem Gebiet oder begann, sie zu überwachen. Man rief sogar nach Wiedereinführung von Ghettos und Konzentrationslagern. Dies geschah zwar in Wirklichkeit nicht. Das kann ich bezeugen. Richtig ist jedoch, daß eine dunkle Haut sofort Verdacht erweckte. Ich frage mich übrigens, ob es im Bannerträgerland der internationalen Freiheiten nicht schon immer so gewesen ist. Die Vereinten Nationen verließen natürlich die Schweiz samt ihrem eitlen Gefolge der humanitären Abteilungen. Merkwürdigerweise lebten die Menschen in Genf wieder auf. Man braucht nicht darauf hinzuweisen, daß dies nur von kurzer Dauer war. Einige Monate. Nicht einmal ein Jahr.
    Auch die Schweiz war im Innern unterwühlt. Auch dort hatte das Tier alles untergraben, aber mit soviel Behutsamkeit, daß es länger dauerte, bis der Widerstand zusammenbrach. Und die Schweiz hat weitgehendst versäumt, sich darüber Gedanken zu machen. Ihr Sturz erfolgte sanfter. Der berühmte Schild der Neutralität beeindruckte nur schwach, und man zog Handschuhe an, um das Halali zu blasen. Von innen und von außen wurde der Druck zunehmend stärker. Der Fall München. Nicht zu vergleichen. Die Schweiz mußte handeln. Sie konnte dem nicht entgehen. Heute hat sie unterzeichnet.
    Um 0 Uhr heute nacht werden ihre Grenzen geöffnet. Seit etlichen Tagen waren sie gewissermaßen schon nicht mehr bewacht. Jetzt wiederhole ich mich langsam, damit ich ihn ganz in mich aufnehmen kann, diesen melancholischen Satz des alten Prinzen Bibesco: »Der Sturz von Konstantinopel ist ein persönliches Unglück, das uns in der letzten Woche widerfahren ist!«

ANHANG
     
    Zeitgenössische Stimmen zum Buch
     
     
    Jean Anouilh : Eine spannende Handlung, nach welcher Hollywood sich schnell umsehen muß.
     
    Hervé Bazin , Académie Goncourt: Ein eindringliches und mutiges Buch.
     
    Jacques Benoist-Méchin : Es gibt nur wenige Bücher, die mir in den letzten Jahren einen so großen Eindruck gemacht haben. Je mehr ich die Entwicklung der Welt beobachte, desto mehr fürchte ich, daß DAS LAGER DER HEILIGEN einen prophetischen Wert hat.
     
    Bernard Clavel : Gleichzeitig aufwühlend und empörend, dieses Buch, von dem wir befürchten müssen, daß es prophetisch ist.
     
    Michel Dehn : Das Lager der Heiligen ist viel mehr als ein faszinierender Roman. Er ist eine sarkastische Tragödie, unser offenes Grab und vielleicht der richtige Ausdruck für das, was das Jüngste Gericht sein wird.
     
    Jean Dutourd : Unser Abendland ist ein Clown geworden. Seine Schlußtragödie könnte gut eine Posse werden. Darum ist dieses schreckliche Buch im Grunde genommen so komisch.
     
    Jean Fourastié : DAS LAGER DER HEILIGEN erinnert auf eine überwältigende Art an die tragische Sackgasse, in die die Welt gerät, seit die westlichen Nationen die Kontrolle verloren haben.
     
    Thierry Maulnier , Académie Française: DAS LAGER DER HEILIGEN, dieses große Buch, gibt uns weniger eine Unterhaltung als eine Mahnung: Die gewaltige Flut, die das alte Abendland zu überrollen droht, nähert sich uns schon. Die alten Sonnenuhren sagen: »Es ist später, als du glaubst.«
     
    Louis Pauwels : Ein römisches Medium des 2. Jahrhunderts in der Umgebung von Celsus hätte den ersten Tod des Abendlandes mit diesem Zorn und diesem Lächeln eines Gebildeten schreiben können. Jean Raspail sieht den zweiten Tod des Abendlandes kommen. Ist es das Jüngste Gericht? Ich glaube nicht. Raspail auch nicht, so scheint mir. Der Gebildete rettet die Zivilisation, wenn er die ewige Ungerechtigkeit, die von der eitlen Dummheit gegen die Intelligenz begangen wird, als Posse betrachtet.
     
    Lawrence Durell : Mein Geist wendet sich immer mehr dem Abendland, dem Erbe zu. Vielleicht muß man viele Schätze aus seinen Ruinen retten … Ich weiß nicht.
     
    A. Solschenizyn : Von außen gesehen nähert sich die Ausdehnung der Krisen der westlichen Gesellschaft dem Punkt, wo darüber hinaus diese Gesellschaft metastasisch wird und zerfallen muß.
     
    Boumediene , Präsident von Algerien (März 1974): Wir könnten zusammen einen neuen Lebensstil suchen, der den Lebensunterhalt von acht Milliarden Menschen ermöglicht, die schätzungsweise im Jahr 2000 den
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