Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das große Wawuschel-Buch

Das große Wawuschel-Buch

Titel: Das große Wawuschel-Buch
Autoren: dtv
Vom Netzwerk:
sollte, war er spazieren gegangen, um sich die Gegend anzusehen. Dabei war es passiert! Plötzlich hatte er das Gebüsch und das Haus aus den Augen verloren. Immer weiter war er auf den falschen Weg gekommen, bis er nicht mehr aus noch ein wusste. Und so ein Erlebnis ist nicht nur für Menschen und Wawuschels schrecklich, sondern auch für einen Drachen. Deshalb machte er gleich noch einen zweiten Luftsprung, klapperte mit den Augen und fauchte:
    »Nie wieder laufe ich weg. Bitte, bitte, Wischel, kraule mich ein bisschen.«

12.   Kapitel
Mit Marmelade hört es auf
    Es dämmerte bereits, als Wuschel und Wischel endlich daheim ankamen. Leise schlichen sie zur Wohnungstür und horchten. Es schnarchte in der Wawuschelwohnung. Hoch und piepsig   – das war die Wawuschelgroßmutter. Das Grunzen stammte vom Wawuschelonkel. Die Wawuschelmutter dagegen jammerte bei jedem Schnarchen ein bisschen vor sich hin und der Wawuschelvater schnarchte genauso schön gleichmäßig und normal, wie die meisten Väter schnarchen.
    »Sie schlafen«, flüsterte Wischel enttäuscht. »Machen sie sich denn gar keine Sorgen um uns?«
    Sie konnte ja nicht wissen, dass die Wawuschels voll Angst und Sorge die halbe Nacht wach gelegen hatten. Was die Wawuschelmutter betraf, so schlief sie nicht einmal jetzt so tief, wie es sich gehört, sondern nur mit einem Ohr. Mit dem anderen horchte sie immer noch. Sie hatte die Schritte gehört und das Flüstern und plötzlich schnarchte sie nicht mehr. »Wuschel!«, rief sie halb im Schlaf, »Wischel! Seid ihr da?«
    »Ja!«, riefen Wuschel und Wischel und stürzten in die Stube.
    Der Wawuschelvater wurde wach, die Wawuschelgroßmutter wurde wach, der Wawuschelonkel wurde wach und wieder einmal gab es ein großes Freudengeschrei in der Wawuschelstube. Wuschel und Wischel wieder da   – das Zauberbuch wieder da   – der Mamoffel besiegt   – lauter wunderbare Neuigkeiten! Obwohl es noch früh am Tag war, holte die Wawuschelmutter Marmelade aus dem Schrank, alle setzten sich um den Tisch und dann wurde erzählt. Wuschel erzählte von seiner Reise, von der dicken Menschenfrau mit dem Hund und wie ihn der schreckliche Zacharias Löwenherz in den Käfig gesperrt hatte. Wischel erzählte von den Korksen und Kirksen, von dem Menschenmädchen, der spitzen Sekretärin, dem netten Bürgermeister und dem Polizeichef Stockmeier. Dann erzählten beide zusammen von dem Kampf mit dem Mamoffel und seiner Verzauberung in Nichts und auch der Drache berichtete von seinen Erlebnissen. Zum Schluss, als alle fertig waren, fingen sie wieder von vorn an, wie es üblich ist nach großen Abenteuern. Außerdem mussten die Himbeerbonbons vom Bürgermeister und das Apfelgelee vom Menschenmädchen probiert werden. Kurz, als es Mittag wurde, saßen die Wawuschels immer noch am Tisch und redeten. Aber schließlich musste Wischel gähnen, laut und lange. Kaum hatte sie damit angefangen, gähnte auch Wuschel, noch lauter, noch länger.
    »Ihr seid ja völlig übermüdet, Kinder«, jammerte die Wawuschelmutter. »Schnell ins Bett, sonst werdet ihr noch krank.«
    »Ja«, gähnte Wuschel.
    »Ja«, gähnte Wischel.
    In diesem Augenblick jammerte der miesepetrige Wawuschelonkel laut auf. Er hatte sich wieder einmal die Finger am Herd verbrannt. Beim Pfeifeanzünden.
    »Sagt einmal«, grunzte er, »ihr wart bei den Menschen und habt mit ihnen gesprochen. Eigentlich hättet ihr mir Zündhölzer mitbringen können. Aber an mich denkt ja keiner. Ich kann mir ruhig die Finger verbrennen, das ist euch ganz egal.«
    Seine Laune wurde bei diesen Worten immer schlechter. Schon fiel ihm ein Haar aus, gleich darauf ein zweites. Wo er doch nur noch so wenig Haare hatte!
    Wischel sah, wie sie am Boden verloschen, und plötzlich fing sie an zu weinen. Sie hatte so viel erlebt, sie hatte so große Angst ausgestanden, sie war so glücklich, wieder daheim zu sein! Und nun fielen dem Onkel die Haare aus. Bloß wegen der Zündhölzer!
    »Ich habe nicht daran gedacht«, schluchzte sie.
    »Nicht daran gedacht«, grunzte der Wawuschelonkel. »Nicht daran gedacht. Das kenne ich schon.«
    Doch nun wurde der Wawuschelvater zornig.
    »Zum Donnerwetter!«, rief er und schlug mit der Faust auf den Tisch. »Wir alle sind froh, dass die Kinder wieder da sind, und du, Onkel, redest von Zündhölzern!«
    »Unerhört!«, piepste die Wawuschelgroßmutter. »Das Zauberbuch haben sie mitgebracht und du redest von Zündhölzern!«

    Die Wawuschelmutter aber sagte energisch:
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher