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Das Grab des Ghouls

Das Grab des Ghouls

Titel: Das Grab des Ghouls
Autoren: Jason Dark
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Er selbst glaubte weder an Geister noch an irgendwelchen anderen Spuk.
    Und doch hatte Bill ihn gewarnt...
    Desmond drehte sich um. Hier oben blies ihm ein leichter Wind ins Gesicht, und er kam sich plötzlich ziemlich verloren vor.
    Nach einer halben Umdrehung stoppte er wie von einer unsichtbaren Hand gehalten.
    Er hatte etwas entdeckt!
    Etwas, das eigentlich nicht hierher passte und ihm seltsam vorkam. Es lag so weit entfernt, dass er irgendwelche Einzelheiten nicht erkennen konnte, aber es kam ihm schon komisch vor, denn von Boden her ragte ein Stein oder ein Klotz in die Höhe, der ihm beim ersten Hinschauen vorkam wie ein Grabmal.
    Sekundenlang blieb er auf der Stelle stehen und dachte nach. Er konnte sich noch keine Vorstellung davon machen, was dieser Klotz oder Stein zu bedeuten hatte. Die Felsstücke, die er auf dem Hang umgangen hatte, waren mit dem hier nicht zu vergleichen. Dieser Felsen sah wirklich geformt aus, und der Begriff Grabstein wollte ihm nicht aus dem Kopf.
    Die Neugierde war groß geworden. Er vergaß sogar, ein Foto von der Ruine zu schießen. Zunächst wollte er sich den Gegenstand in seiner näheren Umgebung anschauen.
    Ein kantiger Stein. Eckig. Dann fiel ihm noch etwas auf. Es war ein altes Gitter, das etwas umfrieden sollte, aber längst eingerissen worden war. Nur mit seiner Seite befand es sich noch unmittelbar am Stein.
    Er schaute ihn an. Er umging ihn. Er erkannte, dass der Stein recht alt war, und holte nun seine Lampe hervor. Wenn es sich um einen Grabstein handelte, dann war wohl der Name derjenigen Person hineingeschlagen worden, die hier begraben lag.
    Von allen Seiten leuchtete Wayne den Stein an. Natürlich war er vermoost. Im hellen Licht des Strahls kam das Grün besonders zum Vorschein, doch eine Inschrift war nicht zu erkennen.
    Desmond überlegte, ob er mit dem Messer einen Teil des Mooses abkratzen sollte. Die Arbeit wollte er sich nicht machen und schaute sich jetzt die nähere Umgebung des Steins besonders genau an.
    Wieder fiel ihm etwas auf. Er sah es auch erst, als der Lampenstrahl über den Boden hinwegglitt und dafür sorgte, dass er sich den Erdboden genauer anschauen konnte.
    Glatt war er nicht...
    Desmond Wayne musste schlucken. Er schaute sich die Stelle genauer an und stellte fest, dass sie schon ziemlich aufgewühlt war, als hätte dort jemand gegraben.
    Das konnte irgendwie nicht sein. Hätte jemand gegraben, dann hätte Desmond auch die Erde sehen müssen, die sich am Rand dieser Fläche häufte. Es musste eine andere Erklärung dafür geben.
    Desmond brauchte nicht länger nachzudenken. Er war mit seinen Gedanken fix dabei, und so kam ihm in den Sinn, dass dieses ungewöhnliche Grab von außen aufgelockert worden war. Als hätte jemand einige Male in die Oberfläche gestochen. Mit einer Harke oder einer Schaufel. Und wenn das so war, dann musste die Person auch etwas gesucht haben, das im Grab versteckt lag.
    Sein Herz klopfte plötzlich schneller, und er gab sich selbst gegenüber zu, dass er von einer gewissen Furcht oder Unruhe erfasst worden war. Im Bus war immer nur von der alten Ruine gesprochen worden und niemals von einem Grab, wie er es hier mit eigenen Augen sah.
    Als er seine Kamera hervorholte, stellte er fest, dass die Finger leicht zitterten.
    »Reiß dich zusammen!«, befahl er sich selbst. »Sonst geht es noch in die Hose. Du willst einen guten Job machen. Da brauchst du vor einem Grab keine Angst zu haben!«
    Die Worte halfen ihm nicht wirklich, aber Desmond wusste genau, was er zu tun hatte. Er ging um das Grab herum und schoss von den vier verschiedenen Seiten jeweils ein Foto.
    Der helle Blitz störte ihn kaum. Hauptsache, er konnte sich die Bilder im Display anschauen.
    Dabei drehte er dem Grab den Rücken zu. Die Kamera hatte er leicht angehoben und stellte mit Zufriedenheit fest, dass die Bilder tatsächlich etwas geworden waren.
    »Wer sagt’s denn«, flüsterte er, »das ist immerhin schon ein Anfang. So kann es weitergehen.«
    Er wollte noch einige Fotos aus einer anderen Perspektive schießen und änderte deshalb seinen Standort. Dabei drehte er sich auch, und so fiel sein Blick wieder gegen die Ruine.
    Kerzengerade blieb er stehen. Im ersten Moment hielt er den Atem an, denn dort hatte sich tatsächlich etwas verändert.
    Auf einer Mauer sah er etwas Weißes, Helles, das jedoch keine feste Kontur besaß und sich unruhig bewegte...
    ***
    Desmond’s Hände sanken mit der Kamera zusammen nach unten. Etwas Kaltes kroch dabei
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