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Das Gewicht der Liebe

Das Gewicht der Liebe

Titel: Das Gewicht der Liebe
Autoren: Campbell Drusilla
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Mal in meinem Leben richtige Angst hatte, mir der Risse bewusst wurde, die im Fundament meines Lebens aufbrachen. Nach einer Weile kam mein Vater – bekleidet mit einem seiner abgetragenen weißen Unterhemden und einer an den Knien ausgebeulten Kordhose, die sich durch den Gürtel um seine schmale Mitte ein wenig bauschte –, mein süßer, überwältigter, intellektueller Vater, für den das Auftauchen der ersten Risse ebenfalls ein Schock gewesen sein muss, zu uns an die Treppe und sprach mit uns. Ich weiß noch genau, was er sagte, den exakten Wortlaut: »Macht euch keine Sorgen, Kinder. Eure Mutter und ich denken nicht an Scheidung.«
    Bis zu diesem Moment war mir die Möglichkeit einer Scheidung noch nie in den Sinn gekommen, doch als ich dieses Wort in der Iowa-Intonation meines Vaters vernahm, fand es Eingang in meinen persönlichen Wortschatz, wo es blieb, bis ich viele Jahre später meine Mutter dieses Wort aussprechen hörte.
    Und genauso plötzlich, wie sie gekommen war, war die postpartale Depression meiner Mutter wieder vorbei. Ich kann mich nicht entsinnen, dass sie danach morgens noch zu uns hinaufsang, aber wahrscheinlich war es so. Vermutlich erinnere ich mich nicht, weil ich mir damals mit der tiefen Inbrust einer Zwölfjährigen wünschte, sie möge nicht mehr singen, gar nicht mehr. In der Welt einer Siebt klässlerin waren die Lieder einer Mutter etwas für Babys. Meine Mutter trug von ihrer postpartalen Depression keine sichtbaren Narben davon, wiewohl ich überzeugt bin, dass es welche gab. Jahrzehnte später standen meine Mutter und ich an der Kasse eines Supermarkts an und lasen die Schlagzeilen der ausgestellten Zeitungen. Eine Schlagzeile erregte ihre Aufmerksamkeit: Mutter stürzt sich und ihr Baby aus dem siebten Stock . Meine Mutter schüttelte den Kopf und sagte: »Die arme Frau. Ich weiß genau, wie sie sich gefühlt hat.«
    Eine postpartale Depression ist so, als würde man auf einem Fenstersims über einem schwarzen Abgrund stehen, an der Stelle festgefroren und außerstande, irgendetwas anderes zu tun, als in diese wirbelnde Schwärze hinabzublicken. In dem Abgrund sieht jede Mutter etwas anderes. Meine Mutter sah nukleare Vernichtung, die Welt und alle Menschen, die sie liebte, zerstört. Obgleich sie uns ihre Vision ersparte, sahen mein Bruder und ich und auch mein Vater einen Widerschein dieses Grauens in ihrem Gesicht und hörten ihn in ihrer Stimme. Wir fühlten ihre Angst, und ein Schauder lief durch unsere Welt, erschütterte sie in ihren Grundfesten.
    – Drusilla Campbell –

Danksagung
    D as Schreiben und Veröffentlichen eines Romans bedürfen harter Arbeit und der Unterstützung Dutzender Männer und Frauen. Eine umfassende Namensliste all jener, denen ich zu danken habe, würde etliche Seiten beanspruchen, und selbst dann wäre sie noch unvollständig, weil mich tatsächlich alles und jeder zu inspirieren vermag. Vor zwanzig Jahren beobachtete ich in einem Supermarkt einmal, wie eine Frau ihren dreijährigen Sohn missmutig und schimpfend durch die Gänge zerrte, während der Klei ne immer lauter zu heulen begann. Ihr Geist lebt in diesem Roman ebenso fort wie die Erinnerung an den zutiefst erschöpften Ausdruck in den Gesichtern meines Sohnes und meiner Schwiegertochter, als sie lernten, das Leben mit einem Neugeborenen zu organisieren. Ich wünsch te, ich könnte jedem Einzelnen danken, aber zumindest möchte ich einige wenige Namen nennen.
    Als Erstes und immer geht mein unermesslicher Dank an Art, der mich zum Lachen bringt und für mein inneres Gleichgewicht sorgt.
    Mein Dank gilt Margaret, meiner eigenen guten Schwester. Der besten.
    Meiner Mutter für die lebenslange Liebe und Unter stützung.
    Nikki, meiner Schwiegertochter, für ihren Mut und ihre immer ehrlichen Antworten auf meine oftmals unbedarften und aufdringlichen Fragen.
    Meinen wunderbaren Söhnen Rocky und Matt. Wer hät te gedacht, dass diese kleinen Jungs einmal mein Ruder und Kompass sein würden!
    Meiner Agentin Angela Rinaldi, die mehrfach bewiesen hat, dass sie mich überreden kann, nicht aus dem Fenster zu springen, sondern mit frischem Mut weiterzumachen.
    Meinen brillanten Lektorinnen beim Grand Central, Karen Kosztolnyik und Beth de Guzman, für ihre Geduld, ihr Verständnis und ihre hohen Ansprüche. Karen gebührt besondere Hochachtung für ihre Diplomatie angesichts der ersten grauenhaften Entwürfe.
    Beim Grand Central geht mein Dank auch an Bruce Paonessa, Chris Barba, Karen Torres,
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