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Das Geheimnis des Templers - Episode VI: Mitten ins Herz (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode VI: Mitten ins Herz (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode VI: Mitten ins Herz (German Edition)
Autoren: Martina André
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überlebenden Inselbewohner dafür entlohnen.«
    »Davon weiß ich nichts.« Struan schüttelte bedauernd den Kopf. »Sie hat mich lediglich aufgefordert, die Ordensleitung über alles zu unterrichten, was auf Antarados geschehen ist. Danach ist sie einfach davongegangen. Aber Arnaud hat mir erzählt, dass auch sie von den zuständigen Stellen zu dem Vorfall auf der Insel verhört wurde. Allerdings weiß ich nicht, was dabei herausgekommen ist.«
    »Und?«, fragte Gero mit schmerzverzerrter Miene, weil er dummerweise versucht hatte, sich ein bisschen bequemer hinzulegen. »Konntest du alle notwendigen Instanzen davon überzeugen, dass der Sturm auf die Festung kein verteufelter Zufall war?«
    »Selbstverständlich«, bestätigte Struan. »Nachdem man sämtliche überlebenden Bewohner der Insel, die mit dem Schiff angelandet sind, zum Verhör in die Ordensburg von Yermasoyia gebracht hat, wurden Arnaud, Roderic, Brian und ich direkt hier im Ordenshaus von Aymo d’Oiselay persönlich ins Gebet genommen. Jacques de Molay ist erst gestern aus Nikosia eingetroffen. Als Ordensmeister wollte er von uns persönlich erfahren, wie die Geschehnisse auf Antarados abgelaufen sind und wie sie von uns bewertet werden. Ich schätze, wenn er hört, dass du zu dir gekommen bist, will er auch noch mit dir reden.«
    »Hast du ihm von Hugos d’Empures’ Verrat erzählt?«
    »Das habe ich«, gab Struan mit unbewegter Miene zur Antwort. »So ausführlich, wie ich konnte. Dabei habe ich nichts ausgelassen. Nur die Sache mit Maria habe ich nicht erwähnt. Schon gar nicht, dass sie Hugo von Beginn an verdächtigt hat, ein falsches Spiel zu spielen. Ich wollte sie nicht unnötig in Schwierigkeiten bringen. Schließlich war sie selbst von der Ordensleitung befragt worden, und ich wusste nicht, was sie denen erzählt hatte.«
    Gero schloss erleichtert die Augen. »Auf dich kann man sich wirklich verlassen«, murmelte er erschöpft. Dann schaute er auf und bedachte den Schotten mit einem prüfenden Blick.
    »Und welches Resümee haben unsere Ordensoberen aus dem Vorfall gezogen? Geben sie uns die Schuld? Oder eher mir, weil ich Bartholomäus de Chinsi nicht rechtzeitig gewarnt habe?«
    Struan sah sich in dem großen, kahlen Schlafsaal des Hospitals suchend um, doch die meisten, vorwiegend von greisen Brüdern belegten Betten standen zu weit entfernt, als dass man ihre Unterredung hätte belauschen können.
    »Niemand von uns hat es so dargestellt, als ob du vorher schon etwas von Hugos Verrat gewusst haben könntest«, stellte Struan mit gedämpfter Stimme klar. »Ich habe mich vor dem Gespräch mit d’Oiselay mit den anderen Jungs abgesprochen, sogar Arnaud de Mirepaux war mit von der Partie und hat geschworen, nichts von deinen vorherigen Befürchtungen zu erwähnen. Er ist dir im Übrigen sehr dankbar, dass du uns in die Katakomben geführt hast. Wörtlich sagte er, ohne deine Unterstützung wären wir nun alle tot oder säßen in irgendeinem ägyptischen Kerker.«
    »Und was meint die Ordensführung zur Schuld von Hugo d’Empures? Haben sie ihn wenigstens auf die Liste der meistgesuchten Verräter gesetzt?«
    »Sie haben ihn schlicht für tot erklären lassen«, erwiderte Struan verdrossen. »Offiziell ist er zusammen mit unserem Ordensmarschall als Held gestorben. Diese Meldung wird die Ordensleitung in genau dieser Form zum Papst nach Rom absetzen, und auch Hugos katalanische Verwandte werden eine entsprechende Urkunde erhalten. Das bedeutet, er weilt hochoffiziell nicht mehr unter den Lebenden. Sollte er je wieder einen Fuß auf christlichen Grund und Boden setzen und sich als Hugo d’Empures ausgeben, wird er unverzüglich als Hochstapler festgenommen und gehängt, ganz gleich, ob es noch jemanden gibt, der ihn als den einzig wahren, alten Hugo identifizieren kann.«
    Gero riss ungläubig die Augen auf. »Soll das heißen, man wird ihn für das, was er getan hat, sogar noch ehren? Das bedeutet also, selbst wenn er wieder auftauchen würde, hätte er niemals eine härtere Strafe zu befürchten, als dass man ihn als Lügner und Betrüger hängen würde! Geschweige denn, dass die Sache ein Nachspiel im Kapitel von Paris hätte!«
    »Zumindest nicht offiziell.« Struan schüttelte unmerklich den Kopf. »Der Templerorden hat zwei Tage nach unserem Verhör in einem geheimen Kapitel in Nikosia entschieden, die Angelegenheit keinesfalls in der wahrhaftigen Version publik zu machen. Es wäre eine zu große Schmach, wenn man zugeben müsste,
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