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Das Geheimnis des Roten Ritters

Titel: Das Geheimnis des Roten Ritters
Autoren: dtv
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weiterstürmten. »Er braucht Hilfe!«
    Die beiden Mönche verstanden nicht, was los war.Aber ohne die beiden hätten es die Kinder nie im Leben geschafft, dem wütenden Ritter zu entkommen. Die Mönche versperrten
     Dietrich unfreiwillig den Weg, als sie auf das Zimmer ihres Abts zuhasteten. Es dauerte immerhin ein paar Sekunden, bis er
     an ihnen vorbei war.
    »Zur Schule«, keuchte Georg und zerrte Hagen und Johanna über den Klosterhof, am Badhaus vorbei und auf das Novizenhaus zu.
     Er hatte keinen Plan, aber das Schulhaus schien ihm der sicherste Ort auf Erden zu sein.
    Bevor Dietrich sie entdecken konnte, hatten sie den auf halber Strecke liegenden Brunnen erreicht. Mit klopfenden Herzen kauerten
     sie sich hinter das Mauerwerk.
    »Er wird uns finden   …«, keuchte Johanna.
    Hagen sah sich verzweifelt um. Wo um Himmels willen konnten sie sich verstecken?
    Sein Blick fiel auf ein winziges Steinhaus, das an die Seite des Novizenhauses gemauert war.
    »Was ist das?«, fragte er den Novizen.
    »Die Arrestzelle«, antwortete Georg atemlos. »Dort werden unbeugsame Schüler eingesperrt.«
    Hagen musterte das schmale Fenster an der Seite der Zelle. Besonders ausbruchssicher wirkte dasnicht. Ein kleinerer Novize würde da sicher durchpassen.
    In diesem Moment sah er Dietrich, der auf dem Klosterhof stand und wie ein Raubtier unruhig in alle Richtungen witterte.
    Plötzlich hatte Hagen eine Idee! Er würde den Roten Ritter wie einen Fuchs in die Falle locken!
    Er hatte ja etwas, womit er den Räuber ködern konnte. Und dieses Mal sollte es endlich mal von Vorteil sein, dass er so schmächtig
     war!
    »Ich laufe hinüber zur Zelle«, sagte er und nahm den Lederbeutel vom Boden auf. Dann sah er Johanna an. »Du musst ihm in die
     Quere kommen, damit ich ein paar Sekunden Zeit habe, aus dem Fenster zu klettern, verstehst du? Und wenn er drinnen ist, müsst
     ihr sofort hinterher und zusperren, klar?«
    Johanna nickte.
    Zum Glück hatte sie keine Zeit, Angst um ihren Bruder zu haben.
    Georg packte sie am Arm. »Hagen   …«, raunte er warnend. Sein Blick ging zu Dietrich hinüber, der mit langsamen Schritten näher kam. Er schien zu ahnen, wo
     sich die Kinder versteckten.
    »Jetzt«, flüsterte Hagen. Er richtete sich hinter dem Brunnen auf, tat so, als würde er vor Dietricherschrecken und rannte mit dem Geldbeutel in der Hand los. Wie ein Hase schlug er Haken. Mit großen Sätzen sprang er auf die
     Tür der Arrestzelle zu.
    Und der Rote Ritter reagierte genauso, wie Hagen es geplant hatte! »Na, warte, Bursche!«, schrie er und rannte hinter Hagen
     her.
    Doch da startete Johanna durch. Unerschrocken sauste sie auf den Ritter zu und versperrte ihm den Weg. Dietrich holte aus
     und gab ihr einen Stoß. Doch das Mädchen hielt sich an dem Umhang des Ritters fest. Wie ein Greifvogel hatte sie den roten
     Stoff in den Händen und ließ nicht locker.
    »Verdammt!« Dietrich versuchte sie abzuschütteln.
    Aber tapfer klammerte sich Johanna fest – bis sie sah, dass ihr Bruder in der Arrestzelle verschwunden war. Dann ließ sie
     los und der Ritter hetzte auf das Steinhäuschen zu.
    Wie verabredet folgte Johanna ihm und auch Georg setzte ihm nach. Kaum war Dietrich durch den Eingang hindurch, schlugen die
     beiden auch schon die Tür hinter ihm zu und schoben den eisernen Riegel vor. Der rote Reiter war in der Falle. Johannas Herz
     klopfte wie wild. Ob Hagen es rechtzeitig zum Fenster hinaus geschafft hatte?

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    Geschafft!
    Es dauerte keine zehn Sekunden, da stand Hagen neben ihnen. Er strahlte über das ganze Gesicht.
    »Wir haben ihn!«, jubelte er. Doch im selben Moment erschrak er.
    In der Arrestzelle fing der Ritter, der seinen Fehler erkannt hatte, an zu brüllen. »Lasst mich raus!«, schrie er. Und dann
     erzitterte die Holztür.
    »Er wirft sich gegen die Tür«, flüsterte Johanna entsetzt.
    »Wenn er freikommt, macht er uns zu Kleinholz.« Georg war weiß wie Kreide vor Aufregung. Er sah sich um und schluckte. »O
     nein, auch noch Bruder Josephus   …«
    Georgs dicker Lehrmönch watschelte mit hochrotem Kopf auf die drei zu. »Wo hast du denn gesteckt? Und was ist drüben beim
     Abt los?«
    Georg zeigt auf die Tür. »Dietrich von der Rabenburg! Er ist da   … da drinnen!«, stotterte er.
    Johanna sprang ihm bei. »Er will ausbrechen! Ihr müsst uns helfen! Schnell!«
    Jetzt wurde auch der Mönch blass. »Dietrich von der Rabenburg? Was macht er denn da?«
    Hagen drückte sich mit dem Rücken
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