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Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Felskojoten (German Edition)
Autoren: Sanna Seven Deers
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den gesamten Schachtelinhalt auf dem Bett aus, ohne wirklich etwas zu finden, das ihr weiterhalf. Da fiel ihr Blick auf Fabians abgegriffenes Adressbuch. Sie schlug das Büchlein auf und blätterte es sorgfältig durch. Fabian hatte eine Weile in Toronto studiert und auch in einigen Städten in den USA gearbeitet. Sein Anruf eben war aus Nordamerika gekommen. Vielleicht hatte er bei einem Freund von der Uni oder einem ehemaligen Arbeitskollegen Zuflucht gesucht.
    Serena sah die aufgelisteten Telefonnummern daraufhin durch. Aber weder für Kanada noch für die Staaten gab es viele Eintragungen. Sie war bereits bei »S« angelangt und gerade dabei, aufzugeben, als sie plötzlich hellhörig wurde: Shane Storm Hawk, Gleichen, Alberta, Canada .
    Shane Storm Hawk. Shane Storm Hawk. Den Namen hatte Fabian oft erwähnt. Aber wer war er doch gleich? Fabian hatte so viele Bekannte. Dann fiel es Serena ein: Shane Storm Hawk war der Blackfoot-Indianer, mit dem Fabian in Toronto studiert und mit dem er vor einigen Jahren für eine Weile in Denver zusammengearbeitet hatte. Fabian hatte immer in den höchsten Tönen von ihm gesprochen. Vielleicht konnte er ihr weiterhelfen.
    Serena lief zurück ins Wohnzimmer, das Adressbuch in der Hand. Entschlossen griff sie zum Telefon und wählte die Nummer. Es läutete viermal, aber niemand nahm ab. Dann meldete sich der Anrufbeantworter. Serena hinterließ eine kurze Nachricht.
    Es gab noch eine andere Eintragung für Storm Hawk, eine Handynummer. Kurzerhand rief Serena auch dort an. Wieder meldete sich nur der Anrufbeantworter, und wieder blieb Serena nichts weiter übrig, als um baldigen Rückruf zu bitten.
    Enttäuscht setzte sie sich aufs Sofa. Doch gleich darauf fuhr sie entgeistert auf: »Natürlich! Was für ein Dummerchen ich doch bin«, schalt sie sich selbst. Sie hatte die Zeitverschiebung vergessen. In Amerika war es noch mitten in der Nacht. Gut, dass sie niemanden aufgeweckt hatte. Sie würde sich einfach noch ein paar Stunden gedulden müssen.

    »Damn it!«, fluchte Newman und knallte sein Handy auf den kleinen Tisch im Laderaum des VW-Transporters. »Unsere Leute waren nicht schnell genug. Eckehard ist ihnen entwischt! Das ist jetzt das zweite Mal!«
    »Sollen wir ihm nach Halifax folgen, Chef?«, wollte Berger wissen.
    »Natürlich nicht, du Dummkopf. Bis wir dort sind, ist der Kerl schon wer weiß wohin verschwunden.«
    »Was schlägst du vor, Chef?«, fragte Berger vorsichtig.
    »Was schlägst du vor, Chef?«, äffte Newman nach. »Habt ihr kein Gehirn? Die Schwester ist unsere einzige Chance. Bleib in der Leitung. Vielleicht meldet sich Eckehard noch einmal per Telefon oder E-Mail bei ihr. Schumann, du behältst ihre Wohnung im Auge. Sag sofort Bescheid, wenn sich etwas tut.«
    Dennis Newman ließ sich auf einen der Stühle fallen und starrte wütend vor sich hin. Wie hatte man ihm nur solche hirnlosen Mitarbeiter und einen derart idiotischen Job zuweisen können? Um einem entflohenen Mönch und seiner kleinen Schwester nachzustellen, war er wirklich völlig überqualifiziert.
    Newman arbeitete für Global Industries, eine Sicherheitsfirma, die ihren Hauptsitz in Frankfurt hatte. Er besaß sowohl die deutsche als auch die amerikanische Staatsangehörigkeit, und er sprach das amerikanische Englisch akzentfrei. Obwohl er erst Anfang dreißig war, hatte er bereits mehrere Jahre als Verbindungsoffizier für BND und CIA gearbeitet. Überall auf der Welt hatte er geheime Aufträge durchgeführt, zuletzt in Irak und Afghanistan.
    Vor einem Jahr hatte er genug davon gehabt, jeden Tag seinen Hals für andere Leute zu riskieren, und war bei Global Industries eingestiegen. Bisher waren seine Aufträge in Ordnung gewesen. Gutes Geld und geringes Risiko. Aber dies? Man brauchte keinen Mann mit Newmans Ausbildung, um einem Mönch hinterherzuspionieren. Umso mehr regte es Newman auf, dass ebendieser Mönch es nun schon zum zweiten Mal geschafft hatte, ihn an der Nase herumzuführen. Zuerst war Eckehard in Italien spurlos verschwunden, obwohl Newmans Männer ihn rund um die Uhr bewacht hatten. Newmans Vorgesetzter hatte ihn daher angewiesen, Eckehards Schwester zu observieren. Tagelang war nichts passiert. Heute endlich hatte Eckehard den Fehler begangen, sich telefonisch bei ihr zu melden. Berger und Schumann hatten den Anruf zurückverfolgt. Eckehard hielt sich im Hafen von Halifax auf. Newman hatte weitreichende Verbindungen, und Global Industries hatte überall auf der Welt
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