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Das Geheimnis der Perle

Das Geheimnis der Perle

Titel: Das Geheimnis der Perle
Autoren: Emilie Richards
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liebsten in die Arme genommen, um ihn zu trösten. Doch Matthew war nun fast ein Mann, und er musste allein seine Entscheidung treffen.
    Schließlich trat er vor und öffnete langsam die Hand. Und dann ließ er die Perle in die Hand seiner Mutter fallen, die sie ihm hinhielt. Schimmernd lag sie in Lianas Hand, während Regen auf sie tropfte. „Wenn sie eines Tages mir gehört, bringe ich sie hierher und begrabe sie am Meeresboden.“
    „Wenn sie dir gehört, werde ich dir dabei helfen“, sagte Cullen.
    Liana schloss die Finger um die Perle, für die ihr Großvater gestorben war. Doch sie fühlte keine Erleichterung oder Freude.
    „Ich glaube nicht, dass sie eines Tages dir gehört, Matthew“, erklang plötzlich eine Stimme.
    Liana und die Männer drehten sich herum. Frank Fong stand in einem Rennboot, das neben ihrem Heck lag. Für einen Moment war Liana wie erstarrt, während Cullen in einer blitzschnellen Bewegung seine Waffe zog. Doch nicht schnell genug. Frank riss den Arm hoch und feuerte ab. Der Revolver schlug auf das Deck, während Cullen auf die Knie sackte.
    Matthew sprang zu ihm, um ihn festzuhalten, während Roman sich Frank entgegenstellen wollte.
    Doch Frank richtete sofort die Waffe auf ihn. „Bleib, wo du bist! Sonst bist du als Nächster dran.“
    „Was soll das?“, schrie Matthew. „Du hast meinen Dad angeschossen, Frank!“
    Liana ging neben Cullen in die Knie und sah das Blut, das sein Hemd oben am Schlüsselbein rot färbte. Sie zitterte am ganzen Körper, aber ihre Stimme war fest. „Nimm die Waffe runter, Frank. Hier ist alles in Ordnung. Du hast die Situation sicher falsch eingeschätzt.“
    „Ach, meinst du?“ Frank war inzwischen auf die Argonaut geklettert. „Wie dumm von mir.“
    Liana steckte die Perle in ihre Tasche, dann riss sie Cullens Hemd auf. Die Wunde war ausgefranst und blutete stark. Hastig zog sie ihre Jacke aus, faltete sie und presste sie auf die Wunde, um die Blutung zu stillen.
    „Was … willst du?“, fragte Cullen und schubste Liana zur Seite. „Was … willst du hier?“
    „Vielleicht Sonne?“ Frank verdrehte die Augen zum Himmel. „Verdammt, ich bin um die halbe Welt geflogen wegen ein paar Sonnenstrahlen. Und ihr habt Sturm hier.“
    Liana hörte, wie Cullen nach Luft schnappte, als sie die Jacke fest um seine Schultern zog. Er wurde blass, und sein Kopf sackte gegen die Brust. Auch wenn sie entsetzliche Angst um ihn hatte, konnte sie im Moment nicht mehr für ihn tun. Deshalb stand sie auf und sah ihren Cousin an. „Frank, du bist doch mein Cousin, mein Freund.“
    Franks Lächeln erstarb. Für einen Moment sah er aus, als würde es ihm aufrichtig leidtun. „Ich war tatsächlich dein Freund. Aber dein Vater und meine Großmutter waren sogar Zwillinge, und das hat ihn nicht davon abgehalten, ihr die Perle zu stehlen.“
    Das Boot schaukelte immer heftiger, und Regen perlte auf ihrer Haut. Der Donner hatte Franks Motor verschluckt, sodass sie ihn nicht gehört hatten. Zudem waren sie so glücklich darüber gewesen, Matthew endlich gefunden zu haben, dass sie einen Moment unvorsichtig gewesen waren.
    Liana legte die Hand auf ihre Hosentasche. Ihr Blick flog zu Cullen und Matthew, dann zurück zu Frank. „Dann geht es also um die Perle?“
    Nachsichtig lächelte er sie an. „Natürlich. Von Rechts wegen gehört sie meiner Familie.“ Er richtete die Waffe auf sie. „Du weißt doch, was Großmutter deswegen durchgemacht hat.“
    „Du willst, dass ich dir die Perle gebe? Ist das alles?“
    „Nur deshalb bist du doch der Boss und ich der Lakai.“
    Sie spielte auf Zeit. „Willst du wissen, was ich noch herausgefunden habe?“
    „Irgendwas über den alten Carpenter?“
    Ihr war übel, obwohl sie vermutet hatte, dass Frank für den Tod des alten Mannes verantwortlich war. „Tante Mei hat das alles arrangiert. Das weißt du doch, nicht wahr, Frank?“
    Sein Lachen klang fast verschwörerisch. „Oh, bitte! Großmutter hat nichts damit zu tun. Glaubst du wirklich, sie hat mich hergeschickt? Sie liebt dich wie eine Tochter.“
    „Ich weiß, dass sie dich nicht geschickt hat, um uns zu bedrohen, aber sie hat Matthew dazu angestiftet, die Perle zu stehlen. Indem sie ihm alles über deren Geschichte erzählt hat. Sie hat gehofft, dass er sie stehlen und unsere Familien von dem Fluch befreien würde. Weißt du, warum?“
    „Ich bin ganz Ohr“, erwiderte er freundlich.
    „Sie muss gewusst haben, dass du von der Perle besessen bist. Sie betet dich an,
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