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Das Geheimnis der Highlands

Das Geheimnis der Highlands

Titel: Das Geheimnis der Highlands
Autoren: Karen Marie Moning
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Spaßmacher doch bisher noch nietöricht genug gewesen, ihre Rasse einem Risiko auszusetzen. »Weiter.«
    Der Narr legte den Kopf auf die Seite, und sein Lächeln schimmerte im Zwielicht. »Es ist simpel. Die Hochzeit kann nun nicht stattfinden. König James wird die Douglas vernichten. Oh, natürlich auch die Comyn«, fügte er respektlos hinzu.
    »Ah!« Finnbheara ließ sich das Ganze kurz durch den Kopf gehen. Er brauchte keinen Finger zu rühren, und der Hawk würde bald sterben.
    Doch das war nicht genug, brodelte es in ihm. Finnbheara wollte seinen Anteil an der Vernichtung des Hawk. Er war persönlich beleidigt worden, und er wollte seine persönliche Rache. Kein Sterblicher setzte dem Elfenkönig Hörner auf, ohne eine göttliche Strafe auf sich zu ziehen – und wie göttlich wäre das Gefühl, den Hawk zu vernichten.
    In seinen Gedanken nahm eine Idee Formen an. Als er darüber nachdachte, fühlte er sich so lebendig wie seit Jahrhunderten nicht mehr.
    Dem Narren entging das selbstgefällige Lächeln nicht, das die Lippen des Königs umspielte.
    »Ihr denkt etwas Gemeines. Was ist Euer Plan, mein Gebieter?« fragte der Narr.
    »Still!« befahl der König. Nachdenklich rieb er sich das Kinn, während er seine Möglichkeiten durchdachte und seinen Plan verfeinerte.
    Wenn auch die Zeit verstrich, während Finnbheara seinen Plan ausheckte, so bemerkte es doch keines der beiden Feenwesen; Zeit hatte für sie wenig Bedeutung, konnten sie sich doch nach Belieben darin bewegen. Die ersten Vorboten der Morgendämmerung färbten den Himmel über der See, als der König erneut sprach:
    »Hat der Hawk je geliebt?«
    »Geliebt?« wiederholte der Narr verständnislos.
    »Du weißt doch, dieses Gefühl, für das die Sterblichen Sonette dichten, Kriege anzetteln, Monumente errichten«, sagte der König unbewegt.
    Der Narr dachte kurz nach. »Ich würde sagen, nein, mein König. Der Hawk hat nie um eine Frau geworben, die er nicht auch bekommen hätte, noch scheint es, daß er je eine bestimmte Frau einer anderen vorgezogen hätte.«
    »Noch nie hat ihn eine abgewiesen?« fragte König Finnbheara mit einer Spur von Unglauben.
    »Nicht, daß ich wüßte. Ich denke nicht, daß es im sechzehnten Jahrhundert eine Frau gibt, die ihn abweisen könnte . Glaubt mir, der Mann ist eine Legende. Die Frauen liegen ihm zu Füßen.«
    Der König lächelte vielsagend. »Ich habe einen neuen Auftrag für dich, Narr.«
    »Was auch immer, mein Gebieter. Laßt mich ihn töten.«
    »Nein! Unsere Hand wird kein Blut vergießen. Hörmir gut zu. Bewege dich jetzt durch die Jahrhunderte. Gehe in die Zukunft – dort sind die Frauen unabhängiger und selbstsicherer. Finde für mich eine Frau, die unwiderstehlich, außergewöhnlich, intelligent, stark ist; eine, die weiß, was sie will. Versichere dich genau, es muß eine Frau sein, die nicht den Verstand verliert, wenn sie durch die Zeiten gerissen wird; sie muß mit unerklärlichen Geschehnissen fertig werden können. Es hat keinen Sinn, sie ihm zuzuführen, wenn sie geistig verwirrt ist. Sie muß in gewissem Maße an Magie glauben.«
    Der Narr nickte. »Nur zu wahr. Erinnert ihr Euch an diese Finanzbeamtin, die wir ins zwölfte Jahrhundert geholt hatten? Sie wurde zu einer tobenden Wahnsinnigen.«
    »Genau. Die Frau, die du finden mußt, muß gewissermaßen das Ungewöhnliche gewohnt sein, damit sie eineZeitreise überstehen kann, ohne zugrunde zu gehen.« Finnbheara grübelte einen Moment nach. »Ich hab’ es! Suche in Salem, wo sie immer noch an Hexen glauben, oder vielleicht in New Orleans, wo noch alte Magie schwelt.«
    »Perfekte Orte!« stimmte der Narr zu.
    »Aber am wichtigsten ist es, Narr, daß du eine Frau findest, die tief in sich einen besonderen Haß gegen schöne Herzensbrecher hegt; eine Frau, die diesem Sterblichen das Leben zur Hölle machen wird.«
    Der Narr grinste teuflisch. »Und ich darf Euren Plan ausschmücken?«
    »Du bist ein wichtiger Teil davon«, versprach der König mit unheilvoller Stimme.
    * * *
    Adrienne de Simone fröstelte, obgleich es ein ungewöhnlich warmer Maiabend in Seattle war. Sie zog sich ein Sweatshirt über und schloß die Glastüren. Sie starrte durch die Scheiben und beobachtete, wie sich die Nacht über die Gärten legte, die sich wildwuchernd hinter dem Spazierweg erstreckten.
    Im schwächer werdenden Licht streifte ihr Blick prüfend über die steinerne Mauer, die ihr Haus an der Cottail Lane 93 schützend umgab, und konzentrierte sich dann
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